Am 15. Mai 2016 findet der Internationale Tag der Familie statt. Er steht unter dem Motto „Familien, gesundes Leben und nachhaltige Zukunft“. Der Tag soll weltweit an die Bedeutung von Familien erinnern. Er wurde 1993 von den Vereinten Nationen in der Überzeugung beschlossen, dass die gleichberechtige Beteiligung von Frauen und Männern am Berufsleben und die gemeinsam getragene elterliche Verantwortung unverzichtbare Bestandteile einer modernen Familienpolitik sind.
Umfragen zufolge wünschen sich 60 Prozent aller Paare mit kleinen Kindern heute eine partnerschaftliche Arbeitsteilung. Lediglich 14 Prozent dieser Familien können dies bisher realisieren.
Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft fördert bereits seit Jahren die Vereinbarkeit von Beruf und Familie - unter anderem durch das ESF-Projekt family-NET. Im Rahmen des mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Landes und von Südwestmetall geförderten Projekts erhalten Unternehmen an zwölf Standorten im Land eine kostenfreie Beratung bei der Implementierung und Umsetzung einer familienbewussten und lebensphasenorientierten Personalpolitik. Dabei geht es um Themen wie eine flexible Arbeitszeitgestaltung und Arbeitsorganisation, um betriebliche Kinderbetreuungsmodelle sowie um Maßnahmen zur Unterstützung von Beschäftigten mit pflegebedürftigen Angehörigen. Auch über das betriebliche Gesundheitsmanagement und Work Life Balance sowie Mütter und Väter in Führungspositionen wird informiert. Unternehmen können zudem das Prädikat „Familienbewusstes Unternehmen“ erwerben. Erst vor wenigen Tagen wurden vier baden-württembergische Unternehmen mit dem 3. familyNET Award ausgezeichnet.
Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft selbst hat für seine familienbewusste Personalpolitik im Juni 2015 zum fünften Mal das Zertifikat zum audit beruf und familie erhalten.
Das Land Baden-Württemberg fördert zudem seit 1994 das Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf mit derzeit elf regionalen Beratungseinrichtungen. Die Kontaktstellen Frau und Beruf verfolgen mit ihrem Beratungsangebot unter anderem das Ziel, die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben zu verbessern.
Um dieses Ziel zu erreichen, beraten die Kontaktstellen Frauen aller Altersgruppen rund um berufliche Fragen und unterstützen sie, ihre beruflichen Ziele zu erreichen. Das Beratungsangebot richtet sich insbesondere auch an Wiedereinsteigerinnen, die nach der Familienphase wieder in den Beruf einsteigen wollen.
Als niederschwellige, regionale Anlaufstellen tragen die Kontaktstellen mit ihren Maßnahmen zur Aktivierung des Fachkräftepotenzials von Frauen entscheidend bei.