Staatssekretärin Katrin Schütz besuchte am Donnerstag (27. September) Betriebe, in denen berufliche Aus- und Weiterbildung durch die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit speziellen Programmen im Regierungsbezirk Tübingen gefördert werden. Schütz ist seit dem 1. Juli 2018 als ordentliches Mitglied im Verwaltungsrates der BA berufen. In dieser Funktion sei es ihr wichtig, auch die tägliche Arbeit der Arbeitsagenturen im Land kennenzulernen: „Ich möchte ein genaues Bild von den Fördermaßnahmen in der Praxis und den Bedarfen der Menschen vor Ort bekommen, um Anregungen für meine Arbeit im Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit mitzunehmen“, sagte Wirtschaftsstaatsekretärin Katrin Schütz bei ihrem Besuch. Sie wolle die Möglichkeit nutzen, sich für Baden-Württemberg aktiv im Verwaltungsrat einzubringen.
Bei ihrem Besuch in Tübingen stand die „Assistierte Ausbildung“ im Fokus, ein zeitlich begrenztes Förderinstrument auf Grundlage des Dritten Sozialgesetzbuches. Es ermöglicht förderbedürftigen Jugendlichen Unterstützung durch einen professionellen Bildungsträger bei der Vermittlung und Durchführung einer Ausbildung. Dabei kooperiert der zuständige Bildungsträger mit dem Ausbildungsbetrieb und anderen Akteuren der beruflichen Ausbildung. Schütz besuchte die Meistermetzgerei Zeeb in Derendingen, die eng mit der Bruderhaus Diakonie in Tübingen zusammenarbeitet, um ihre förderbedürftigen Auszubildenden zu unterstützen.
Während des Gesprächs mit der Staatssekretärin ging es auch darum, dass eine Auszubildende der Metzgerei Zeeb ihre Ausbildung zudem in Form der sogenannten Teilzeitausbildung absolviert. „Die Teilzeitausbildung ist leider immer noch in zu wenigen Betrieben bekannt. Dabei ist diese vor allem für junge Mütter und Väter eine hervorragende Chance eine Ausbildung zu absolvieren“, betonte Schütz. Es sei ihr ein ausgesprochen großes Anliegen, dass die Teilzeitausbildung noch bekannter wird und in der betrieblichen Praxis stattfindet. Bei der Teilzeitausbildung kann die tägliche oder wöchentliche betriebliche Ausbildungszeit verkürzt werden, wenn ein berechtigtes Interesse vorliegt und zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird.
Anschließend besuchte Staatssekretärin Schütz die Hospitalstiftung in Rottenburg am Neckar, um das „WeGebAU-Programm“ in der Praxis kennenzulernen. Das Programm zur Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter Älterer in Unternehmen (WeGebAU) zielt insbesondere auf die Qualifizierung von sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen ab. Arbeitgeber, die ihre Beschäftigung für eine berufliche Weiterbildung freistellen, können dadurch einen Arbeitsentgeltzuschuss erhalten. „Wir müssen die Weiterbildung beschäftigter Arbeitnehmer intensivieren und das Qualifizierungsniveau verbessern, um so Arbeitsplätze zu sichern, Entlassungen zu vermeiden und den Fachkräftebedarf zu decken“, sagte die Wirtschaftsstaatssekretärin. Auch vor dem Hintergrund der Digitalisierung sei berufliche Weiterbildung ein sehr wichtiges Thema, betonte Schütz zum Abschluss.
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