Der Amtschef des Wirtschaftsministeriums, Ministerialdirektor Michael Kleiner, hat im Rahmen seines Besuchs der Berufsbildungsmesse „Mondial des Métiers“ in Lyon am Donnerstag (1. Februar) gemeinsam mit Stéphanie Pernod-Beaudon, Vizepräsidentin der Regionaladministration der baden-württembergischen Partnerregion Auvergne-Rhône-Alpes, eine Kooperationsvereinbarung zur Förderung der gegenseitigen Mobilität von Auszubildenden unterzeichnet. Diese umfasst u. a. die Vertiefung und den Ausbau von Partnerschaften von Berufsschulen und überbetrieblichen Bildungsstätten in Baden-Württemberg mit französischen Berufsbildungsstätten sowie ein größeres Angebot von Praktika.
„Im 55. Jubiläumsjahr des Élysée-Vertrags wollen Frankreich und Deutschland ihrer Freundschaft neue Impulse verleihen. Dies ist am lebendigsten auch auf regionaler Ebene möglich. Und schon oft hat sich gezeigt, dass der europäische Gedanke besonders bei der Begegnung von Jugendlichen lebt. Mit der Vereinbarung wollen wir die Mobilität der Jugendlichen in beide Richtungen fördern, vor allem aber auch Jugendlichen aus Frankreich die Attraktivität einer beruflichen Ausbildung hier im Südwesten nahebringen. Denn Baden-Württemberg kann Fachkräfte aus dem Ausland gut brauchen“, betonte Kleiner in Lyon.
Politisch sei das deutsche Modell der Berufsausbildung hochaktuell, so Ministerialdirektor Kleiner. Der französische Präsident Macron strebe eine landesweite Ausdehnung der dualen Berufsausbildung an, um die hohe Jugendarbeitslosigkeit zu reduzieren. Bisher gebe es auch in Frankreich eine duale Form der Ausbildung, die aber nur von zehn Prozent der Jugendlichen genutzt werde.
Baden-Württemberg ist auf der Messe „Mondial des Métiers“ mit einem eigenen Stand vertreten. Das Engagement des Landes Baden-Württemberg ist durch die Partnerschaft „4-Motoren für Europa“ begründet. Die vier Partnerregionen Baden-Württemberg, Auvergne-Rhône-Alpes, Katalonien und Lombardei haben sich zum Ziel gesetzt, Europa in verschiedenen Bereichen, unter anderem Wirtschaft, Ausbildung, Forschung und Jugend, voranzubringen.
Die französischen Besucher werden auf dem Messestand über die Möglichkeiten einer beruflichen Ausbildung und Berufstätigkeit in Baden-Württemberg informiert und beraten. Häufig richteten sich Fragen dabei auf die Funktionsweise der Beruflichen Ausbildung in Deutschland oder auf Möglichkeiten, die sich Jugendlichen aus Frankreich böten, um mit einer Ausbildung in Baden-Württemberg ein Fundament für die eigene berufliche Entwicklung zu legen, so Ministerialdirektor Michael Kleiner.
Michael Kleiner: „Wir ermöglichen auf der Messe auch die direkte Begegnung von Jugendlichen, die Schülerinnen und Schülern unsere Berufsausbildung auf Augenhöhe und auf derselben Wellenlänge des jugendlichen Lebensalltags vermitteln und damit die Lust auf eine Ausbildung wecken können.“ Vor Ort sind deshalb baden-württembergische Auszubildende als Ausbildungsbotschafter für die Bereiche Gastronomie, Kraftfahrzeugmechatroniker und Schreiner sowie Ausbilder und Berufsschullehrkräfte. Die Auszubildenden beteiligen sich darüber hinaus auch an internationalen Wettbewerben, die auf der Messe angeboten werden.