Für seine Verdienste um den Arten- und Naturschutz hat Finanz- und Wirtschaftsstaatssekretär Peter Hofelich am 23. März 2016 im Namen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Staufermedaille an den Vogelkundler Dr. Bruno Ullrich aus Hattenhofen überreicht.
„Wir verdanken Ihrer über 50-jährigen vorbildlichen ehrenamtlichen Tätigkeit im Natur- und Artenschutz eine Reihe grundlegender ornithologischer Erkenntnisse und Veröffentlichungen. Ohne Ihren jahrzehntelangen Einsatz wären unsere Streuobstwiesen zwischen Alb und Neckar wohl nicht zu einer der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaften Europas geworden, die Teil europaweiter Schutzgebiete zum Erhalt der Artenvielfalt sind“, sagte Staatssekretär Hofelich anlässlich der Übergabe der Staufermedaille. „Die heutige Renaissance des Begriffes Heimat hat viel mit dem Engagement von Menschen wie Ihnen zu tun.“
Dr. Bruno Ullrich hat nach dem Abitur Biologie studiert. Bereits während seiner Promotion engagierte er sich ehrenamtlich als Mitarbeiter und Beringer in der Vogelwarte Radolfzell des Max-Planck-Instituts für Ornithologie. 1976 schloss er sein Studium in Tübingen mit der Lehramtsbefähigung für Biologie, Chemie und Geographie ab und unterrichtete bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2001 am Rechberg-Gymnasium in Donzdorf. Seit 1960 trägt Dr. Bruno Ullrich durch zahlreiche wissenschaftliche Dokumentationen und persönliches Engagement dazu bei, die Artenvielfalt der Vögel, darunter der Steinkauz, in den Streuobstwiesen des Albvorlandes zu stabilisieren. Durch seinen Einsatz wurde das Gebiet 1990 als Important Bird Area von der EU aufgenommen. In den Jahren 2009 und 2010 arbeitete er im Rahmen des Life+-Projekts "Vogelschutz in Streuobstwiesen" bei der Ausbildung der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg von "Streuobstmultiplikatoren" mit. Dank seiner hervorragenden fachlichen Qualifikation im Bereich Natur- und Artenschutz ist er bis heute ein gefragter Ansprechpartner von Kommunen und Ämtern. Sein Einsatz für Steinkäuze und Streuobstwiesen wurde von Josef Pettinger verfilmt. Der Film gewann 2014 die Bronzemedaille beim 36. Bundesfilmfestival "Tier- und Naturfilm".
Die Staufermedaille ist eine besondere, persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten für Verdienste um das Land Baden-Württemberg und geht zurück auf die große Staufer-Ausstellung im Jahr 1977.