Auszeichnung

Landes-Innovationspreis von Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut in Stuttgart verliehen

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Die Preisträger des Landes-Innovationspreises 2016 (Foto: Tom Maurer)

Mit dem Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg prämieren wir zukunftsweisende Ideen, die die mittelständischen Unternehmen in Baden-Württemberg jedes Jahr umsetzen und auf den Markt bringen. Wir wollen damit die außergewöhnlichen Ideen unserer Wirtschaft im Land auch nach außen sichtbar machen. Außerdem soll der Preis für die KMU ein Ansporn sein, sich immer wieder neu zu erfinden und so ihre Wettbewerbsfähigkeit auszubauen“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut anlässlich der Verleihung des Innovationspreises am 30. November 2016 in Stuttgart.

Der mit insgesamt 50.000 Euro dotierte Landes-Innovationspreis, der „Dr.-Rudolf-Eberle-Preis“, wird bereits zum 32. Mal verliehen. Mit dem Preis werden mittelständische Unternehmen für herausragende Entwicklungen und Anwendungen neuer Technologien ausgezeichnet. Preisträger in diesem Jahr sind die Unternehmen Vincent Systems GmbH aus Karlsruhe, Pinion GmbH aus Denkendorf und Weckenmann Anlagentechnik GmbH & Co. KG aus Dormettingen. Zusätzlich erhielt das Unternehmen OPAL - Operational Analytics GmbH aus Mannheim den mit 7.500 Euro dotierten Sonderpreis der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft für Innovationen von jungen Unternehmen. Sechs weitere Unternehmen wurden mit einer Anerkennung ausgezeichnet.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut gratulierte allen Preisträgerinnen und Preisträgern. „Die hohe Qualität unter den eingereichten Bewerbungen aus den unterschiedlichsten Branchen ist ein Beleg für die Innovationsfähigkeit der kleinen und mittelständischen Unternehmen in Baden-Württemberg. Alle Ausgezeichneten tragen mit ihren herausragenden Ideen dazu bei, dass Baden-Württemberg die bundesweit führende Innovations- und Wirtschaftsregion ist und bleibt“, so die Ministerin.

Die Preisträger sind:


Die VINCENT Systems GmbH, Karlsruhe erhielt 25.000 Euro für ihre Bionische Handprothese. Mit der neu entwickelten künstlichen Hand ist es erstmals möglich, eine prothetische Versorgung für nahezu alle Altersklassen, Größen und Formen der Hand zu gestalten. Kern der Innovation ist die weltweit kleinste, leichteste und leistungsfähigste bionische Handprothese, die über die Muskelsignale des Prothesenträgers elektronisch gesteuert werden kann. Die Handprothese ist in unterschiedlichen Größen und auch als Baukastensystem für die Versorgung von Teilen der Hand verfügbar, wenn es z.B. darum geht, nur den Daumen oder einzelne Finger zu ersetzen.

Die Pinion GmbH, Denkendorf erhielt 15.000 Euro für ihr Schaltgetriebe für Fahrräder. Erstmals wird ein aus dem Automobilbau bekanntes Schaltgetriebekonzept auf Fahrräder übertragen. Dabei wird das neu entwickelte Stirnradgetriebe in den Fahrradrahmen integriert. Durch die Verwendung von zwei Teilgetrieben werden 18 Gänge mit einer Übersetzungsbandbreite von mehr als 630 Prozent realisiert, ohne dass es zu Gangüberschneidungen kommt. Durch das Gehäuse ist das Getriebe vor äußeren Einflüssen geschützt und somit wartungsarm. Zukünftig kommt das Getriebe nicht nur bei High-end Tourenrädern zum Einsatz sondern in einer kostengünstigen Version auch im mittleren Preissegment.

Die Weckenmann Anlagentechnik GmbH & Co. KG, Dormettingen erhielt 10.000 Euro für ihre Mobile Produktion von Beton-Fertigteilen. Mit dem Konzept der mobilen Batterieschalung wird die Produktion von Beton-Fertigteilen in unmittelbarer Nähe von Baustellen ermöglicht. Ein neu entwickeltes Spezialfahrzeug befördert das transportable Werk direkt auf die Baustelle. Qualitativ hochwertige Beton-Fertigteile können somit vor Ort und bedarfsgerecht produziert werden. Unabhängig davon, ob sich eine Baustelle mitten in der Großstadt oder in entlegenen Gebieten befindet, wird das Vorhaben kostengünstiger und umweltfreundlicher, denn der aufwendige Transport einzelner Fertigteile wird überflüssig.

Den mit 7.500 Euro dotierten Sonderpreis der MBG sicherte sich die OPAL – Operational Analytics GmbH, Mannheim mit ihrem Softwaremodul zur Nachfrageprognose. Fehlende Produkte in den Regalen des Handels verursachen Umsatzverluste und Imageschäden. Jetzt können die Bestellmengen mit Hilfe einer neu entwickelten Software optimiert werden. Die Softwarelösung wird als Dienstleistung über das Internet für Lebensmitteleinzelhändler angeboten. Diese erhalten die Möglichkeit, ihre Massendaten auf einfache Art und Weise in Echtzeit zu analysieren und damit Bestellmengen von Lebensmitteln präzise zu prognostizieren. Dabei werden die Daten mit externen Einflussfaktoren, wie Wetter, Feier- und Urlaubstagen sowie lokalen Events, angereichert.

Folgende Unternehmen erhielten Anerkennungen:

AWP-Präzisionsteile GmbH, Waibstadt

Entriegelungssystem für Gasdruckfedern

Die in Passagiersitzen von Flugzeugen und Zügen eingesetzten Gasdruckfedern zur Verstellung der Rückenlehnen mussten bisher mit großem Kraftaufwand entriegelt werden. Durch den innovativen Auslösekopf werden diese Kräfte mechanisch um das 24-fache reduziert, sodass sich eine Restbetätigungskraft von lediglich 2 bis 5 Newton ergibt. Dadurch wurde es möglich, sowohl mechanische als auch elektrische Betätigungselemente zu entwickeln. Das geringe Gewicht von nur 54 Gramm führt in Flugzeugen zu Treibstoffeinsparungen und damit verbundenen Emissionsreduzierungen.

Birken AG, Niefern-Öschelbrunn
Arzneimittel für die schnelle Wundheilung

Bislang gab es kein europäisch zugelassenes Arzneimittel mit nachgewiesener Wirksamkeit für die Beschleunigung von Wundheilungen. Mit dem pflanzlichen Wirkstoff Betulin ist dies erstmals gelungen. Er wird aus Birkenkork gewonnen, welches als Abfallprodukt in der holzverarbeitenden Industrie in großen Mengen zur Verfügung steht. Ob als hautpflegende Emulsion für allergiegefährdete Menschen oder als Arzneimittel bei Brandwunden, der Wirkstoff aus Birkenrinde eignet sich nachweislich sowohl für medizinische als auch für kosmetische Anwendungen.

Enit Energy IT Systeme GmbH, Freiburg

Komplettlösung für Energieflussdaten

Bis zu 20 Prozent der Energiekosten in industriellen Unternehmen können mit Hilfe einer neuen Hard- und Software eingespart werden. Das dafür eingesetzte Gerät, das vom Kunden selbst installiert werden kann, deckt Optimierungspotenziale auf und lässt sich durch das Aufspielen von Weiterentwicklungen der Software jederzeit den jeweiligen Anforderungen im Unternehmen anpassen. Daten von bereits genutzten Zählern werden unabhängig des Herstellertyps im Sekundentakt abgefragt und in die Verbrauchsanzeige von Strom, Gas, Wärme und Wasser einbezogen.

flexlog GmbH, Karlsruhe

Dezentral gesteuerte Fördertechnik

Das aus dem Karlsruher Institut für Technologie ausgegründete Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, komplexe Fördertechnik-Systeme so einfach wie möglich zu gestalten. Mit der Entwicklung dezentraler Steuerungs- und Materialflusssysteme konnte dieses Ziel erreicht werden. Das Konzept dabei ist denkbar einfach: Einzelne Fördermodule werden wie LEGO®-Bausteine zusammengesteckt und miteinander verbunden. Aufbauen, erweitern, anpassen oder austauschen einzelner Komponenten wird durch den Einsatz der vernetzten Steuermodule kinderleicht.

MediaLas Electronics, Balingen
Laserprojektor für Skisprungschanzen

Mit dem neu entwickelten, leistungsstarken Laserprojektor, der an die Windmessanlage und die Resultatsliste der bisherigen Sprünge angekoppelt wird, kann erstmals eine „Best-to-Beat“-Linie in Echtzeit auf den Sprunghügel einer Skischanze projiziert werden. Diese Linie ist nicht nur für die Athleten und die Zuschauer zu sehen, sondern kann auch von Slow Motion Kameras erfasst werden. Das Visualisierungssystem arbeitet vollautomatisch und projiziert unter nahezu allen klimatischen Bedingungen eine präzise Laserlinie auf den Sprunghügel.

myPOLS Biotec, Konstanz

Maßgeschneiderte Enzyme

In zahlreichen biotechnologischen Verfahren, insbesondere beim Nachweis von Krankheitserregern, werden DNA-Polymerasen eingesetzt. Durch die Entwicklung einer Technologie-Plattform zur gerichteten Evolution können jetzt maßgeschneiderte DNA-Polymerasen erzeugt, gefriergetrocknet, bei Raumtemperatur gelagert und per Post versendet werden. Durch den Wegfall aufwendiger Kühlketten werden Kosten eingespart. Die Nachweise von Pathogenen wie HIV, Ebola und anderen Erregern können so schneller, einfacher und verlässlicher durchgeführt werden.

Weitere Informationen:

Der nach dem früheren Wirtschaftsminister Dr. Rudolf Eberle (1972 - 1984 im Amt) benannte Preis wird seit 1985 jährlich verliehen. Bewerben können sich kleine und mittlere Unternehmen, die in Baden-Württemberg ansässig sind, maximal 500 Beschäftigte haben und einen Jahresumsatz bis zu 100 Millionen Euro erwirtschaften. Zu gewinnen gibt es Preisgelder in Höhe von insgesamt 50.000 Euro sowie Anerkennungen. Daneben vergibt die MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH einen Sonderpreis im Rahmen des Landeswettbewerbs in Höhe von 7.500 Euro. Dieser richtet sich gezielt an junge Unternehmen, die nicht älter als 10 Jahre sind und mit bis zu 100 Beschäftigten einen Umsatz von maximal 10 Millionen Euro erzielen.

Gruppenfoto der Preisträger des Landes-Innovationspreises 2016 (JPG)

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