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Landesregierung benennt Prof. Dr. Wilhelm Bauer zum Technologiebeauftragten

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Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit dem Technologiebeauftragten der Landesregierung Professor Dr. Wilhelm Bauer (Mitte).

Die Landesregierung hat Professor Dr. Wilhelm Bauer, Leiter des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart, zum Technologiebeauftragten des Landes bestellt. Durch die Ernennung eines Technologiebeauftragten, soll die Technologieführerschaft und die Innovationsstärke Baden-Württembergs weiter ausgebaut werden.

„Der Technologie- und Innovationsstandort Baden-Württemberg steht vor großen Herausforderungen: Digitalisierung der Wirtschaft, weltweiter Innovationswettbewerb und Sicherung der Innovationsfähigkeit des Mittelstands. Als Technologiebeauftragter des Landes soll Professor Bauer die Wirtschaft bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unterstützen“, erklärten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. „Ziel der Landesregierung ist es, die Technologieführerschaft ebenso wie die Innovationsstärke Baden-Württembergs weiter auszubauen.“

Dem Technologiebeauftragten der Landesregierung kommt die Aufgabe zu, Empfehlungen für einen verbesserten Technologietransfer zu erarbeiten und dabei auch die spezifischen Belange und Interessen der kleinen und mittleren Unternehmen aufzugreifen.

„Baden-Württemberg ist die innovativste Region Europas. 4,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts fließen in Forschung und Entwicklung. Damit übersteigen die FuE-Ausgaben des Landes schon heute bei weitem das Drei-Prozent-Ziel, das europaweit bis 2020 erreicht werden soll. An diesem Erfolg haben die Unternehmen in Baden-Württemberg einen entscheidenden Anteil. Immerhin wenden sie circa 80 Prozent der Forschungs- und Entwicklungsausgaben im Land auf. Neben der starken Wirtschaft bilden die Forschungslandschaft und das Technologietransfersystem des Landes einen entscheidenden Trumpf im globalen Innovationswettbewerb“, so Kretschmann und Hoffmeister-Kraut.

Die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft wirke sich auf die gesamte Wertschöpfungskette aus und verändere die Produktions- und Arbeitsprozesse in allen Branchen grundlegend, so Hoffmeister-Kraut. „Nur wenn Baden-Württemberg die Chancen der Wirtschaft 4.0 nutzt, wird das Land im technologischen Wettbewerb insbesondere mit den USA und Asien bestehen können“, betonte die Ministerin. Darüber hinaus werde der weltweite Innovationswettbewerb im Zuge der Globalisierung von Wirtschaft und Wissenschaft immer härter und „Time-to-market“ – die schnelle Übertragung von Forschungsergebnissen in wirtschaftliche Wertschöpfung – werde zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor im globalen Wettbewerb. „Eine weitere Herausforderung besteht in der Stärkung der Innovationsfähigkeit des Mittelstands“, sagte die Ministerin weiter. Es gebe Anzeichen dafür, dass der Mittelstand in Deutschland gegenüber den großen Unternehmen bei Innovationen an Boden verliere. 

Der Technologiebeauftragte soll u.a. Empfehlungen zur Umsetzung von Wirtschaft 4.0 und zur Hebung der Technologie- und Innovationspotenziale des baden-württembergischen Mittelstands entwickeln. Außerdem kommt ihm die Aufgabe zu, Vorschläge zum Ausbau des Technologietransfers zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen und zur Förderung der Technologieakzeptanz in der Gesellschaft zu erarbeiten. Zu diesem Zweck wird er Analysen wichtiger technologischer Entwicklungen erstellen und Marktchancen für die baden-württembergische Wirtschaft ermitteln. Er soll in den kommenden Jahren auch fortlaufend über die erreichten Fortschritte im Land bei der Digitalisierung der Wirtschaft berichten.

„Professor Bauer ist aufgrund seiner umfangreichen Kenntnisse in den für Baden-Württemberg wichtigen Technologiefeldern und in der anwendungsorientierten Forschung wie kaum ein anderer für diese Aufgabe geeignet“, so Kretschmann und Hoffmeister-Kraut.

Der Technologiebeauftragte sieht vor allem in der Digitalisierung der Wirtschaft eine der größten Herausforderungen für die baden-württembergischen Unternehmen. „Wirtschaft 4.0 bedeutet nicht nur die Nutzung digitaler Technologien in bestehenden Geschäftsmodellen. Die Herausforderung ist vielmehr, mittels des immens großen Datenschatzes in der Industrie und in unseren Dienstleistungsbranchen in neuen, teilweise disruptiven Geschäftsmodellen, Plattformstrategien und Systemlösungen zu denken und diese auch mutig und dynamisch umzusetzen. Hier müssen wir mit innovativen Formaten entlang der jeweiligen Wertschöpfungsketten ansetzen, um weiterhin mit unseren Produkten, Dienstleistungen und Lösungen nah am Kunden zu sein“, so Professor Bauer. Vor allem müsse es auch gelingen, den Mittelstand im gesamten Land und aus den unterschiedlichen Branchen mit geeigneten Transferangeboten auf dem Weg zur Wirtschaft 4.0 zu unterstützen. Professor Bauer: „Die Transformation zu einer Wirtschaft 4.0 wird uns nur dann gelingen, wenn wir über Disziplinen, Branchen und Ressorts hinweg zusammenarbeiten und gemeinsam unsere Zukunft gestalten. Dazu will ich in meiner neuen Funktion einen Beitrag leisten.“

Der Technologiebeauftragte soll noch im ersten Halbjahr 2017 erste konkrete Maßnahmen und eine Roadmap mit konkreten Meilensteinen vorlegen. Dazu wird er rasch in den Dialog mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in Baden-Württemberg treten.

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