Das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut (NMI) in Reutlingen hat am 11. April 2014 den Förderbescheid über eine Grundfinanzierung in Höhe von 2,047 Millionen Euro erhalten. Den Bescheid übergab der Abteilungsleiter Industrie, Innovation und wirtschaftsnahe Forschung im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, Günther Leßnerkraus, persönlich.
„Die wirtschaftsnahe Forschung außerhalb der Universitäten trägt erheblich zur Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Land bei", sagte Leßnerkraus bei der Übergabe.
Das NMI betreibt angewandte Forschung an der Schnittstelle zwischen Bio- und Materialwissenschaften und konzentriert sich dabei auf die Entwicklung marktfähiger Produkte und Verfahren in den Bereichen Pharma und Biotechnologie, Biomedizintechnik sowie Oberflächen- und Grenzflächentechnologie. Arbeitsschwerpunkte des NMI sind die Entwicklung von Protein-Biochips, von minimalinvasiven Instrumenten für die Chirurgie sowie von Biomaterialien für den Organ- und Knochenersatz.
In der Grundfinanzierung ist eine sog. „KMU-Prämie“ in Höhe von 79.088 Euro für die Einwerbung von Forschungsaufträgen kleiner und mittlerer Unternehmen enthalten.
Das NMI ist Teil der Innovationsallianz Baden-Württemberg (InnBW), eines Verbundes von zwölf unabhängigen wirtschaftsnahen Forschungsinstituten in Baden-Württemberg. Die Institute mit einem jährlichen Gesamtumsatz von rund 110 Millionen Euro und insgesamt rund 1.200 Beschäftigten setzen derzeit jährlich etwa. 2.200 Industrieaufträge und etwa 500 öffentlich geförderte Forschungsprojekte um.
Für Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid ist die Förderung der Institute der Innovationsallianz ein wichtiger Baustein der Innovationspolitik des Landes: "Die Institute der Innovationsallianz forschen erfolgreich in den Wachstumsfeldern der Zukunft. Sie sind unverzichtbarer Partner der mittelständischen Wirtschaft in Baden-Württemberg."
Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft unterstützt die Institute im Jahr 2014 mit Grundfinanzierungsmitteln in Höhe von insgesamt rund 24,3 Millionen Euro. Damit wird die Förderung erneut aufgestockt. Im vergangen Jahr erhielten die Institute rund 23,6 Millionen Euro. Seit dem Jahr 2010 konnten die Grundfinanzierungsmittel von damals rund 21,1 Millionen Euro schrittweise um insgesamt rund 15 Prozent erhöht werden.
Gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die aufgrund des hohen Kostendrucks keine eigenen Forschungskapazitäten vorhalten können, aber dennoch ständig neuen Anforderungen gerecht werden müssen, sind Forschungseinrichtungen wie das NMI unverzichtbar. Die Landesregierung hat deshalb die KMU-Prämie 2011 gegenüber 2010 auf jährlich eine Million Euro verdoppelt. Damit wurde der Anreiz für die InnBW-Institute spürbar verstärkt, mit mittelständischen Unternehmen zu kooperieren.
Die Institute decken inhaltlich ein breites fachliches Spektrum ab. Neben den wichtigen Querschnittstechnologien wie beispielsweise Mikrosystemtechnik, Photonik oder Biotechnologie orientiert sich die Forschungsarbeit insbesondere an den vier Wachstumsfeldern "Nachhaltige Mobilität", "Umwelttechnologien, Erneuerbare Energien und Ressourceneffizienz", "Gesundheit und Pflege" sowie "Informations- und Kommunikationstechnologie".
NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen, Reutlingen