Fachkräfte für die baden-württembergische Wirtschaft sichern – das ist das Ziel der Fachkräfteallianz im Land. Zwei Jahre nach der Gründung haben die Partner jetzt ein positives Zwischenfazit gezogen.
„In allen zwölf Regionen des Landes sind mittlerweile Fachkräfteallianzen nach dem Vorbild unserer landesweiten Fachkräfteallianz entstanden“, sagte Wirtschaftsminister Nils Schmid in Stuttgart. Man habe das Thema Fachkräftesicherung somit landesweit auf der wirtschaftspolitischen Agenda verankern können.
Die Allianz habe laut Schmid bisher einen Beitrag dazu geleistet, dass die Beteiligung von Frauen, älteren Personen, Menschen mit Migrationshintergrund und internationalen Fachkräften am Arbeitsleben gestiegen sei. Gleichzeitig sollte vor allem bei der Vollzeitbeschäftigung von Frauen zukünftig noch mehr geschehen. „Deshalb sind noch mehr Betreuungsangebote für Kinder und Schüler und eine familienbewusste Personalpolitik notwendig“, so Schmid.
Gemeinsame Anstrengung für mehr Beschäftigte
Auch die anderen Partner der Fachkräfteallianz zeigten sich zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen und gaben einen Ausblick auf die weiteren Schritte. „Ein besonderes Augenmerk müssen wir auf die Reduzierung der zu hohen Zahl von rund 15 Prozent eines Jahrgangs ohne jede Berufsausbildung legen“, sagte Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt. Hierzu, so Hundt, bedürfe es gemeinsamer Anstrengungen der Allianzpartner für mehr Berufsorientierung an den Schulen, für eine Senkung der Abbruchquoten in Ausbildung und Studium sowie für flexible Modelle der Nach- und Teilqualifizierung.
„Eine erfolgreiche Fachkräftesicherung und gute Arbeit sind zwei Seiten derselben Medaille“, sagte Nikolaus Landgraf, Bezirksvorsitzender DGB Baden-Württemberg. „Alle mitzunehmen – Frauen, Ältere, Migranten und Jugendliche – ist der beste Beitrag zur Fachkräftesicherung.“ Der Gewerkschaftsbund will sich in der Allianz deshalb zukünftig für mehr Vollzeitarbeitsplätze, eine qualifizierte Ausbildung für alle und eine breit angelegte Weiterbildung mit gesetzlichen Freistellungsansprüchen einsetzen.
Gelebte Willkommenskultur auch für Fachkräfte
„Die Fachkräfteallianz ist eine gute Antwort Baden-Württembergs auf den Fachkräftemangel. Denn nur wenn wir alle – Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Arbeitnehmervertretung – hier an einem Strang ziehen, können wir erfolgreich sein“, betonte Andreas Richter, Hauptgeschäftsführer der IHK Region Stuttgart. Er betonte die Bedeutung einer gelebten Willkommenskultur, damit der Südwesten für Fachkräfte aus dem Ausland attraktiv ist.
An der im Dezember 2011 gegründeten Fachkräfteallianz sind Wirtschaftsorganisationen, Gewerkschaften, Arbeitsagentur, Kommunen, Landesfrauenrat und das Land beteiligt. Mit besserer beruflicher Bildung, mehr Beschäftigung von Frauen, älteren Personen und Menschen mit Migrationshintergrund, mehr Vollzeitarbeitsplätzen, mehr internationalen Fachkräften und regionalen Fachkräfteallianzen will die Allianz das Fachkräfteangebot für die mittelständische Wirtschaft sichern.
Weiterführende Links
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