Ministerium für Finanzen und Wirtschaft und Handelsverband Baden-Württemberg (EHV) geben gemeinsam eine Broschüre mit bewährten Praxiskonzepten des Einzelhandels in aktualisierter Form heraus.
Ab sofort ist der neue Nahversorgungsleitfaden des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft und des Handelsverbands Baden-Württemberg erhältlich. Das Nachschlagwerk gibt auf rund 90 Seiten einen fundierten Überblick über alle wichtigen Anbieter und Konzepte im Lebensmittelhandel in Baden-Württemberg. Darin findet man unter anderem betriebswirtschaftliche Beispielrechnungen, Informationen zu Fördermöglichkeiten und Kontaktdaten. Nach 2003 und 2010 liegt jetzt die dritte Auflage der Broschüre bereit.
„Auch kleinflächige Nahversorgungsgeschäfte haben mit engagierten Akteuren eine Chance, sich im Wettbewerb zu behaupten - sowohl im ländlichen Raum als auch in der Stadt. Das zeigen die Beispiele in diesem Leitfaden sehr deutlich“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid.
Horst Lenk, Präsident des Handelsverbands Baden-Württemberg, wies auf den weitreichenden Stellenwert einer funktionierenden Nahversorgung hin: „Ohne Nahversorgung verliert ein Ort schnell an Attraktivität, und zwar nicht nur für die ältere Generation, sondern auch für junge Familien, für Zuwanderer sowie für Gewerbetreibende.“
Der Strukturwandel im Einzelhandel und ein verändertes Konsumverhalten hat die Zahl der
wohnungsnahen Geschäfte mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs in den letzten Jahren reduziert. Die Nahversorgung der Bevölkerung hat sich damit vielerorts eher verschlechtert. Diese Entwicklung wird sich nicht ohne weiteres umkehren lassen. Auch der demografische Wandel spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
„Viele Kommunen haben diese Herausforderungen angenommen und sind auf der Suche nach tragfähigen Lösungen für eine gute und fußläufige Nahversorgung. Der neue Leitfaden kann hier wertvolle Hilfestellung leisten“, so Schmid. Von entscheidender Bedeutung für die Sicherung einer möglichst wohnungsnahen Versorgung neben dem unternehmerischen Engagement von Einzelhändlern sei vor allem auch das Einkaufsverhalten der Bürgerinnen und Bürger. Sie seien es letztlich, die mit ihrem Geldbeutel darüber abstimmen würden, ob der Lebensmittelladen in ihrer Nachbarschaft wirtschaftlich überleben könne.