In erster Linie ist dies auf die Entwicklung der Bruttowertschöpfung im Produzierenden Gewerbe ohne Bau zurückzuführen. Da der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes am Bruttoinlandsprodukt in Baden-Württemberg höher ist als im Bundesdurchschnitt, wirkt sich die aktuelle Krise der Industrie hier besonders stark aus.
Für das Jahr 2025 lässt sich zumindest eine Bodenbildung erkennen, zumal der Auftragseingang aus dem Ausland bis einschließlich August gegenüber dem Vorjahr arbeitstäglich und saisonbereinigt um 8,1 % zugenommen hat. Im Baugewerbe und im Einzelhandel ist für Baden-Württemberg sowie für Deutschland für den Zeitraum von Januar bis August 2025 insgesamt ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen (Bau: Baden-Württemberg 3,2 % und Deutschland 8,4 % und Einzelhandel: Baden-Württemberg 1,1 % und Deutschland 2,5 % Veränderungen gegenüber dem Vorjahr). Für 2025 dürfte sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Land etwa im gesamtdeutschen Fahrwasser bewegen.
Die jährliche Inflationsrate für 2024 betrug sowohl in Baden-Württemberg als auch in Deutschland 2,2 % und lag somit erfreulich nah am angestrebten Zielwert der Europäischen Zentralbank. Am Jahresanfang 2025 stiegt die Inflationsrate aber wieder leicht an, genauso wie im September und zwar auf 2,7 % in Baden-Württemberg und 2,4 % in Deutschland. Im Oktober 2025 belief sich die Inflationsrate wie auch für Deutschland insgesamt auf 2,3 %. Risiken für weitere Preissteigerungen bleiben jedoch bestehen, und damit auch die Gefahr dämpfender Effekte auf die Konsumnachfrage der privaten Haushalte. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt dürfte die Konsumlaune tendenziell bremsen, was sich auch in den Konsumklimaindizes widerspiegelt.
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Unsere Wirtschaft befindet sich in einer tiefgreifenden Konjunktur- und Strukturkrise. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Oktober leicht zurückgegangen. Das Niveau bleibt jedoch weiterhin zu hoch, und eine nachhaltige Trendwende ist bislang nicht erkennbar. Angesichts der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung gibt es derzeit nur wenige Anzeichen für eine baldige Verbesserung.“
Die Arbeitslosenquote im Oktober 2025 liegt in Baden-Württemberg bei 4,5 % (Deutschland: 6,2 %). „Diese Situation dürfen wir nicht verharmlosen, sondern müssen sie sehr ernst nehmen und zügig handeln. Wir benötigen tiefgreifende Reformen in unseren sozialen Sicherungssystemen, damit die Lohnnebenkosten nicht wie bisher ungebremst steigen und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen erschweren sowie Erwerbsanreize für Beschäftigte weiter gemindert werden,“ mahnt die Ministerin.
Eckdaten Wirtschaft 11/2025 (PDF) (Stand 11.12.2025)
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