Die Transformation und der Strukturwandel – insbesondere der Übergang zu einer Netto-Null-Emissions-Ökonomie („Net-Zero-Economy“) – stellen nicht nur einzelne Unternehmen, sondern auch ganze Wirtschaftsräume vor neue und bislang nicht dagewesene Herausforderungen. Um die Transformationsherausforderungen unserer Wirtschaft erfolgreich zu meistern, ist es von entscheidender Bedeutung, regional relevante Trends und Innovationspotenziale schnell und zielsicher aufzuspüren. Clusterinitiativen gelten als Schlüsselakteure bei der Gestaltung und Umsetzung politischer Strategien für wirtschaftliche Weiterentwicklung. Als Multiplikatoren sind sie ein entscheidendes Instrument, innovations- und transformationsrelevante Entwicklungen in unserer Wirtschaft zu verankern.
Insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen brauchen in Zeiten von Digitalisierung, Globalisierung, technologischem und demografischem Wandel starke Partner, um die aktuellen Herausforderungen anzugehen und Probleme zu lösen.
Clusterinitiativen und Netzwerke agieren an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Als Intermediäre mit einer starken unternehmerischen Basis sind sie wichtige Akteure innerhalb eines Innovationsökosystems, die Innovationsprozesse erleichtern und beschleunigen.
Der bundes- und europaweite Vergleich zeigt: Wir in Baden-Württemberg verfügen über zahlreiche und starke Clusterinitiativen. In der Clusterdatenbank des Landes sind aktuell rund 100 Clusterinitiativen und Netzwerke gelistet. Zahlreiche dieser Clusterinitiativen wurden bisher in bundesweiten und regionalen Wettbewerben ausgezeichnet, was eindrucksvoll den Erfolg und die Effektivität der clusterpolitischen Maßnahmen belegt.
RegioClusterAgentur Baden-Württemberg
Die RegioClusterAgentur für Innovation und Transformation in Baden-Württemberg unterstützt regionale Clusterinitiativen und Intermediäre dabei, gemeinsam regionale Kompetenzen und Strukturen zu entwickeln, die eine passgenaue Antwort auf den voranschreitenden Strukturwandel unter Berücksichtigung von technologischen, ökonomischen, sozialen und politischen Herausforderungen geben. Damit unterstützt das Land die regionale Wirtschaft gezielt dabei, neue Kompetenzbedarfe und Transformationspfade zu identifizieren und neue Ansätze zur Bewältigung regionaler Transformationsprozesse zu entwickeln.
Die RegioClusterAgentur ist ein Projekt von strategischer Bedeutung im Rahmen der Förderperiode 2021-2027 des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), welches die Transformationsherausforderungen gemeinsam mit den regionalen Innovationsakteuren präzisiert und regionale Transformationspartnerschaften incentiviert. Ziel ist es, funktionale Räume in die Lage zu versetzen, auf verändernde Transformationsherausforderungen bedarfsgerecht reagieren zu können.
Mithilfe eines für die Regionen in Baden-Württemberg entwickelten Datenmonitorings – dem sogenannten RIT-Monitor (RIT = Regionale Innovation und Transformation) – macht die RegioClusterAgentur Baden-Württemberg die Transformationsherausforderungen für jede Region in einem ersten Schritt visuell sichtbar.
Das neuartige analytische Tool hilft den Regionen dabei, besser zu verstehen, welche Transformationsprozesse jeweils in der eigenen Region dominieren. Diese Ergebnisse bieten anschließend die Grundlage für einen gemeinsamen Transformationsdialog aller Innovationsakteure einer Region.
Mit ihrem jüngsten Förderansatz setzt die regionale Cluster- und Wirtschaftspolitik des Landes Baden-Württemberg auf die gezielte Förderung von regionalen Innovationsnetzwerken und die Etablierung einer aktiven regionalen Governance, um diese Transformationsprozesse nachhaltig zu koordinieren und zu unterstützen.
Die EFRE-Förderung von regionalen Innovationssystemen (RIS) und deren gezielte Koordination durch sogenannte RIS-Koordinatoren ist daher von entscheidender Bedeutung, um die Herausforderungen der Transformation zu bewältigen und die Wirtschaftslandschaft nachhaltig zu gestalten.
Die RegioClusterAgentur und die RIS-Koordinatoren werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.