Tourismus.Bewusst.Stärken

Initiative zur Steigerung der Tourismusakzeptanz

Die Steigerung des Tourismusbewusstseins und der Tourismusakzeptanz in Baden-Württemberg stellt eine von insgesamt 10 Schlüsselmaßnahmen aus der Tourismuskonzeption des Landes dar. Mit Tourismus.Bewusst.Stärken setzt das Land ein Vorzeigeprojekt um und rückt damit die Wertschätzung für die Querschnittsbranche Tourismus in den Fokus. Dadurch wird ein optimales Umfeld für nachhaltige touristische Entwicklungen geschaffen.

Der Tourismus ist eine Querschnittsbranche und Leitökonomie für Baden-Württemberg. Die enorme Wirtschaftskraft mit Umsätzen von jährlich über 25 Mrd. Euro im Land und über 380.000 rechnerischen Vollzeitarbeitsplätzen (vor Corona) ist inzwischen weithin bekannt. Die vielen positiven Effekte darüber hinaus – beispielsweise auf die Lebens-, Freizeit und Standortqualität – sind jedoch bislang deutlich weniger bewusst. Um dieses Bewusstsein zu stärken und auch die Akzeptanz für die touristische Entwicklung im Land zu steigern plant die Landesregierung ein umfassendes Gesamtprojekt unter dem Titel „Tourismus.Bewusst.Stärken“ ab dem Jahr 2022. Dies unterstützt die Branche in der Stabilisierung und letztlich in einem langfristigen und nachhaltigen Wachstum.

Projektbausteine

Aufgrund der hohen Komplexität des Themas sind verschiedene Bausteine geplant, um das Tourismusbewusstsein und die Tourismusakzeptanz bei allen Stakeholdern – Bevölkerung, Unternehmen und Politik – möglichst umfassend und zielgruppengerecht zu durchdringen:

  • Eine Ausgangsanalyse mit (Online-)Befragungen und Experteninterviews erfasst den Status Quo und gibt Aufschlüsse über wichtige Anknüpfungspunkte für den gesamten Prozess. In Anlehnung an den bundesweit erhobenen Tourismusakzeptanzsaldo (TAS) werden darüber hinaus regionale Effekte des Tourismus sowohl in einer Befragung als auch durch Berechnung des Wirtschaftsfaktors Tourismus für die Reiseregionen in Baden-Württemberg erhoben.
  • Daran schließt sich eine Kommunikation in zwei Phasen an. In Phase 1 werden überwiegend Tourismusakteurinnen und -akteure, die Wirtschaft und die Politik im Land angesprochen und als wichtige Multiplikatoren gewonnen. Sie werden beispielsweise über Veranstaltungen, in der Fachpresse, über Infomaterialien und Flyer über das Projekt „Tourismus.Bewusst.Stärken“ informiert. Phase 2 der Kommunikation richtet sich mit einer multimedialen Strategie an die breite Bevölkerung.
  • In Regionalkonferenzen und Bürgerdialogen in allen sechs großen Reisegebieten Baden-Württembergs werden die Themen und Inhalte vertieft und es besteht die Möglichkeit, in den Dialog zu treten. Aufgrund der verschiedenen Voraussetzungen in den Regionen ist es wichtig, auf die einzelnen Stakeholder und Aktiven vor Ort zuzugehen und sie mit ihren jeweils unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansätzen einzubeziehen. Dazu sind in jeder Region jeweils spezifische Schwerpunkte vorgesehen, die sich nach den Ergebnissen der Ausgangsanalyse richten. Aber natürlich sollen sich die Bürgerinnen und Bürger auch mit ihren eigenen Themen und Ideen zum Thema Tourismusbewusstsein und Tourismusakzeptanz einbringen. Die Veranstaltungen richten sich an alle Interessierten im Land. Die Termine und Themen für Ihre Region finden Sie hier: www.du-bist-tourismus.de
  • Auf den Ergebnissen dieses Kommunikationsprozesses soll schließlich ein Wettbewerb für Modellprojekte zum Thema Tourismusakzeptanz aufbauen. Es geht explizit darum, die Belange der Bevölkerung zu hören und innovative Lösungswege zu finden. Eine zentrale Frage ist dabei, wie die Menschen in Baden-Württemberg frühzeitig in touristische Entscheidungen eingebunden werden können.
  • Inwertsetzungs-Kampagne: Ein Schwerpunkt wird zudem auf den 55 prädikatisierten Heilbädern und Kurorten im Land liegen, welche wesentlich zur touristischen Infrastruktur beitragen und eine besonders hohe Lebensqualität bieten.
  • Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger bekommen mit einem Handlungsleitfaden wichtige Argumentationshilfen und Checklisten an die Hand. Darin wird das breite Wirkungsgefüge des Tourismus übersichtlich dargestellt. Zielgruppe ist hier in erster Linie die lokale und regionale politische Ebene.
  • Eine Abschlussevaluation wertet die Projekterfolge aus und gibt zudem Handlungsempfehlungen für wie weitere Entwicklung des Tourismusbewusstseins und der Tourismusakzeptanz in Baden-Württemberg.

Das Hauptziel ist es, das Tourismusbewusstsein und die Tourismusakzeptanz in Baden-Württemberg zu steigern. Außerdem möchten wir den Tourismus als Querschnittsbranche aktiv in den Fokus der einheimischen Bevölkerung rücken und damit auch für den Fachkräftenachwuchs attraktiver machen. Insgesamt sollen die Menschen in Baden-Württemberg in einen Austausch kommen und die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sollen durch Argumentationshilfen in ihren Handlungen gestärkt und unterstützt werden. Der Tourismus soll als wichtiger Faktor für ein gutes Leben verstanden werden.

Durch diesen ganzheitlichen Ansatz kann die Resilienz des Tourismus in Baden-Württemberg gesteigert werden. Mit dem Projekt wird zudem ein wichtiger Beitrag zu einer raschen Erholung des Tourismus in Baden-Württemberg sowie zu einer nachhaltigen Entwicklung der Branche geleistet. Mit einem gesteigerten Tourismusbewusstsein und einer gesteigerten Tourismusakzeptanz kann der Tourismus an das hohe Niveau der Vorkrisenzeit anknüpfen und langfristig sogar neue Rekordjahre erreichen.

Aktuelle Informationen sowie die genauen Termine zu den Veranstaltungen im Projekt „Tourismus.Bewusst.Stärken“ finden Sie auf der Webseite www.du-bist-tourismus.de