Leitökonomie Tourismus

Wirtschaftsfaktor Tourismus

Ein Paar geht in einem Kunstmuseum eine Treppe hinunter

Der Tourismus ist eine Leitökonomie in Baden-Württemberg mit einer enormen wirtschaftlichen Bedeutung. Die Corona-Pandemie hat verdeutlicht, welchen Einfluss die Tourismusbranche nicht nur auf das Gastgewerbe und den Einzelhandel, sondern auch auf den Dienstleistungsbereich, zuliefernde Betriebe, regionale Produzenten oder Handwerksbetriebe hat.  

Mit dem „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ soll der Beitrag des Tourismus zur Wirtschaftskraft Baden-Württembergs anhand von anerkannten wirtschaftswissenschaftlichen Berechnungsmethoden sichtbar gemacht werden. Mit der für das Jahr 2021 erhobenen Studie werden insbesondere die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Tourismusbranche hervorgehoben.

Der Bruttoumsatz aller erbrachten Leistungen in Bezug auf den Tourismus in Baden-Württemberg beträgt 2021 knapp 17,8 Mrd. Euro. Dies ist ein Umsatzrückgang von 29,8 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019. Besonders stark war der Umsatzeinbruch im Gastgewerbe mit 39,5 Prozent. Im Einzelhandel war der Umsatzrückgang mit – 18,5 Prozent am geringsten. Aktuellen Berechnungen zufolge hat der Tourismus in Baden-Württemberg im Jahr 2021 wöchentlich Umsatzeinbußen von circa 145,3 Mio. Euro hinnehmen müssen.

Der touristische Einkommensbeitrag lag im Jahr 2021 bei 8,2 Mrd. Euro und somit 30,5 Prozent unter dem Wert von 2019 (11,8 Mrd. Euro). Von der Wirtschaftskraft des Tourismus profitieren neben dem Gastgewerbe, dem Einzelhandel und den Dienstleistern auch die Kommunen sehr stark, weshalb der deutliche Einbruch des Tourismus sowohl in Betrieben als auch in der öffentlichen Verwaltung spürbar ist. Allein aus Mehrwertsteuer und Einkommensteuer resultierten 2019 ca. 2,4 Mrd. Euro Steueraufkommen aus dem Tourismus in Baden-Württemberg (vorsteuerbereinigt), die als Gemeinschaftssteuer Bund, Ländern und Kommunen zukommt. Im Jahr 2021 beträgt das Steueraufkommen nur noch 1,6 Mrd. Euro. Darüber hinaus erzeugt der Tourismus beispielsweise durch Grundsteuer, Gewerbesteuer, Zweitwohnungssteuer, Kurtaxe (gezahlt durch den Gast) und Tourismusabgabe (gezahlt durch das Gewerbe) noch weitere bedeutende Einnahmen für die Kommunen, die im Jahr 2021 ebenfalls deutlich zurückgegangen sind.

Auch die Zahl der im Tourismus rechnerisch Beschäftigten hat durch die Corona-Pandemie abgenommen. Während der touristische Einkommensbeitrag im Jahr 2019 noch bei 11,8 Milliarden Euro lag, was einem Äquivalent von rechnerisch knapp 380.000 Beschäftigten im Tourismus entsprach, wurde im Jahr 2021 ein Rückgang des touristischen Einkommensbeitrags um 30,5 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro verzeichnet. Dies entspricht einem Rückgang der rechnerisch Beschäftigten im Tourismus von – 34,4 Prozent auf knapp 250.000 Personen.

Ziel der Landesregierung ist es, die Branche weiterhin zu unterstützen und eine langfristige Erholung zu ermöglichen, da neue Unsicherheiten wie der Krieg in der Ukraine und die andauernde Pandemie den Tourismus weiterhin vor große Herausforderungen stellen.

Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus 2021" (PDF)

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