Anlässlich der digitalen Abschlussveranstaltung des diesjährigen Mentorinnenprogramms für Migrantinnen erklärte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut heute (19. November): „Mit unserem Mentorinnen-Programm wollen wir Frauen mit Migrationshintergrund dabei unterstützen, sich zeitnah in der Arbeitswelt zu orientieren und sich besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Ich freue mich, dass wir das Programm seit fünf Jahren mit so großem Erfolg durchführen und die Beteiligung wächst. Davon profitieren alle Seiten: Denn viele Frauen mit Migrationsgeschichte bringen wertvolle Kompetenzen mit, die wir dringend im Standortwettbewerb benötigen. Unternehmen können qualifizierte neue Mitarbeiterinnen gewinnen und zugleich einen Image-Impuls als ein für Frauen engagiertes Unternehmen setzen. Außerdem steigern sie mit der Erweiterung ihres Netzwerkes um die Verbindung zur Kontaktstelle und zu deren Kooperationspartnerinnen und -partnern in der Region ihren Bekanntheitsgrad“, betonte die Ministerin.
Das Programm führt seit fünf Jahren Frauen mit Migrationsgeschichte erfolgreich an den Arbeitsmarkt heran, indem es ihr Wissen in Bezug auf Arbeits- und Berufsmöglichkeiten erweitert, die beruflichen Profile schärft, Bewerbungsunterlagen verbessert, Vorstellungsgespräche unterstützt und Kontakte mit Arbeitgebern herstellt.
Das Programm wird von einer unabhängigen Forschungs- und Beratungsorganisation evaluiert. 2021 haben 79 Mentees und 77 Mentorinnen teilgenommen. 81 Prozent der Mentees und 77 Prozent der Mentorinnen sind Akademikerinnen und weisen ein hohes Bildungsniveau auf. Die Mentees kommen aus 41 unterschiedlichen Ländern, die Mentorinnen aus 19 verschiedenen Staaten. Fast ein Drittel der Teilnehmerinnen haben in diesem Jahr bereits eine Arbeitsstelle oder eine selbstständige Tätigkeit aufgenommen.
„Das Mentoring ist auch deshalb so erfolgreich und beliebt, weil wir im Rahmen des Landesprogramms Kontaktstellen Frau und Beruf eine qualifizierte Beratungs- und Begleitstruktur haben, die mit zahlreichen hochwertigen Angeboten den Prozess begleitet“, so Hoffmeister-Kraut abschließend.
Weitere Informationen
Das 2017 gestartete Mentorinnen-Programm für Migrantinnen wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus gefördert und im Rahmen des Landesprogramms Kontaktstellen Frau und Beruf umgesetzt. 2021 wurde das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen von der Deutschen Gesellschaft für Mentoring erfolgreich rezertifiziert.
Im Rahmen des Mentoring unterstützt eine beruflich erfahrene Mentorin ihre Mentee mit ihrem Wissen und ihren Kontakten bei der Berufswegplanung und dem Aufbau eigener Netzwerke. Die Mentorin gibt wertvolle Tipps, vermittelt Kontakte und Einblicke in die deutsche Berufswelt.
Der Mentoringprozess ist auf sechs bis acht Monate angelegt. Als Mentee können sich Frauen mit Migrationshintergrund bewerben, die aufgrund ihres Aufenthalts- status einen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt haben und über eine berufliche Qualifikation verfügen. Außerdem sollten sich ihre Deutschkenntnisse auf Sprach- niveau B1 befinden und sie sollten erste Schritte zur Orientierung am Arbeitsmarkt unternommen haben. Als Mentorinnen können sich berufstätige Frauen, möglichst mit eigenem Migrationshintergrund, beteiligen, die mindestens zwei Jahre Erfahrung im Job mitbringen.
Das Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf berät seit 1994 Frauen in allen beruflichen Belangen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erschließung des Fachkräftepotentials von Frauen und zur Gleichstellung von Frauen im Beruf. Die landesweit zehn Kontaktstellen Frau und Beruf Baden-Württemberg sind seit vielen Jahren wichtige Anlaufstellen für Frauen in allen beruflichen Fragen. Ihre Angebote sind niederschwellig und regional. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Integration von Frauen ins Erwerbsleben.
Alle Informationen zur Teilnahme und Bewerbung finden Sie unter
https://www.frauundberuf-bw.de/frau-beruf/mentorinnen-programm/