„Der Jahreswechsel macht sich auf dem Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg bemerkbar: Wie erwartet, ist der saisonbedingt übliche Anstieg der Arbeitslosenzahlen zum Jahresbeginn eingetreten. Dieser bewegt sich in einem gewöhnlichen Rahmen“, erklärte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am 31. Januar anlässlich der Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktdaten für Baden-Württemberg.
Befristete Arbeitsverträge, die zum Jahresende auslaufen, und Kündigungen in witterungsabhängigen Branchen sorgen im Januar 2023 für einen saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg. Die Arbeitslosenquote insgesamt steigt im Januar 2023 auf 3,9 Prozent. Insgesamt waren 243.217 Menschen ohne Arbeit. Im Vorjahresvergleich sind derzeit 18.521 Arbeitslose mehr beziehungsweise plus 8,2 Prozent zu verzeichnen. Zum Vormonat Dezember 2022 gibt es 6,9 Prozent beziehungsweise 15.754 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote im Vorjahr lag bei 3,6 Prozent. „Mit Blick auf die steigenden Konjunktur- und Wachstumserwartungen gehe ich davon aus, dass der Arbeitsmarkt die Folgen der Krisen in absehbarer Zeit überwinden und wieder an den positiven Trend der vorherigen Jahre anknüpfen kann“, so die Ministerin.
Die Arbeitskräftenachfrage nimmt zwar weiterhin leicht ab, befindet sich aber noch immer auf hohem Niveau. Im Januar 2023 waren 101.633 offene Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind es 3.377 ausgeschriebene Stellen weniger. Im Vorjahresvergleich sind 1.469 Stellen mehr ausgeschrieben. Hoffmeister-Kraut: „Der Stellenbestand zum Vormonat ist ebenfalls überwiegend saisonbedingt gesunken, liegt aber immer noch leicht über dem Vorjahresniveau. Laut Ifo-Beschäftigungsbarometer steigt im Januar die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland. Davon wird auch Baden-Württemberg profitieren. Eine große Herausforderung für dieses neue Jahr bleibt, die verfügbaren Stellen mit den passenden Fachkräften zu besetzen.“
Im Januar 2023 liegt die Zahl arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren bei 18.334. Im Vormonatsvergleich sind aktuell plus 2,2 Prozent beziehungsweise 1.089 Arbeitslose mehr gemeldet. Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen unter 25 Jahren steigt von 2,5 Prozent auf 2,7 Prozent. Die Vorjahresquote von 2,3 Prozent wird nicht erreicht. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft alle Personengruppen. Jugendliche haben im Vorjahresvergleich allerdings die größte Zunahme. Diese ist jedoch überwiegend durch die Registrierung ukrainischer Geflüchteten in den Jobcentern bedingt. Wie lange sich die Folgen des Ukraine-Kriegs auf unseren Arbeitsmarkt auswirken und wie viele Personen auch darüber hinaus bleiben wollen, ist nicht abzusehen. Möglichst alle jungen Menschen in Ausbildung und Beschäftigung zu bringen, bleibt dieses Jahr eine wichtige Aufgabe, um dem Mangel an Arbeits- und Fachkräften in vielen Bereichen entgegenzuwirken“, so die Ministerin.