Laut aktuellen Arbeitsmarktdaten vom Februar 2020 hat die Arbeitslosigkeit insgesamt leicht abgenommen. Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut warnt dennoch: „Die konjunkturellen Eintrübungen werden auf dem Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg zunehmend sichtbar. Wir sehen einen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Verarbeitenden Gewerbe, der sich besonders in der Entwicklung des Fahrzeug- und Maschinenbaus widerspiegeln dürfte."
„Es ist an der Zeit, dass Beschäftigte und Arbeitssuchende nun stärker auf die vielfältigen Angebote der beruflichen Weiterbildung setzen, für die die Bundesagentur für Arbeit gute Fördermöglichkeiten anbietet. Dies sei mit Hinblick auf den Strukturwandel jetzt besonders wichtig“, so die Ministerin. „So können die wandelnden Anforderungen in der Arbeitswelt durch Digitalisierung und Transformationsprozesse erfüllt und der Arbeitsmarkt stabilisiert werden.“
Die Arbeitskräftenachfrage ist im Vergleich zum Vorjahr um 25.500 zurückgegangen. Im Februar waren in Baden-Württemberg 217.520 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 20.876 bzw. 10,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat Februar 2019 mit 196.644 Arbeitslosen. Von Januar bis Februar 2020 ging die Arbeitslosigkeit um 1,4 Prozent zurück. Im Jahr 2019 war ein Rückgang um 2,2 Prozent zu verzeichnen. Dies deutet auf geringere saisonale Effekte hin. Die Arbeitslosenquote hat sich von 3,2 Prozent im Februar 2019 auf 3,5 Prozent im Februar 2020 erhöht. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren vor allem Männer, Jugendliche unter 25 Jahre sowie Ausländer überdurchschnittlich betroffen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit von Frauen blieb mit plus 6,8 Prozent deutlich hinter dieser Entwicklung zurück.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen lässt vermuten, dass viele Betriebe versuchen, ihre Beschäftigten zu halten, sich aber mit zusätzlichen Einstellungen zurückhalten. Die Ministerin appelliert an die Unternehmen: „Um den gut ausgebildeten Jugendlichen den Einstieg in die Betriebe zu ermöglichen, ist es wichtig, die künftig dringend benötigten Fachkräfte bereits jetzt einzustellen.“