Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktpolitische Reise in die Regierungsbezirke Karlsruhe und Freiburg

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Katrin Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. (Bild: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg)

Staatssekretärin Katrin Schütz besuchte am Dienstag (6. August) und am Mittwoch (7. August) im Rahmen ihrer arbeitsmarktpolitischen Reise mehrere Unternehmen in den Regierungsbezirken Karlsruhe und Freiburg. Ziel der Reise war es, sich mit unterschiedlichen Betroffenen über die Facetten der Arbeitsmarktpolitik auszutauschen. Auf der Agenda der Staatssekretärin standen ganz unterschiedliche Termine.

Bei ihrem Besuch in Mannheim bei der BIOTOPIA GmbH kam Schütz dort mit den Verantwortlichen über die Arbeitslosenhilfe ins Gespräch. BIOTOPIA bringt seit Jahren arbeitslose Menschen in Ausbildung und Arbeit. Dabei sind unter anderem zwei Bausteine des Landesprogramms „Neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt“ behilflich. In dessen Rahmen fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau seit 2017 mit 600.000 Euro ein Modellprojekt zur besseren Verknüpfung von Beschäftigungsförderung und Jugendhilfe. „Nicht nur wer selber Kinder hat weiß, welche wichtige Vorbildfunktion Eltern haben. Unser zentraler Ansatz ist es, die Eltern hilfebedürftiger Familien zu stärken, damit sie Mut fassen und für sich erreichbare Perspektiven entwickeln. So können sie nicht zuletzt auch gute Vorbilder für ihre Kinder sein“, zeigte sich Schütz überzeugt. Deshalb sei es wichtig, solche individuellen Angebote zu schaffen. Das Wirtschaftsministerium plant, dieses erfolgreiche Projekt zu erweitern.

Im Fokus des Besuchs der dm-Zentrale in Karlsruhe standen Themen wie Weiterbildung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Beeindruckt zeigte sich Schütz von der Vielzahl der familienfreundlichen Maßnahmen, die dm bereits umgesetzt hat. „Positiv zu sehen ist, dass bei den vielen getroffenen Maßnahmen alle Verantwortlichen gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an einem Strang ziehen, um eine moderne Unternehmenskultur zu verankern“, so die Staatssekretärin. Schütz warb für eine familienbewusste Personalpolitik. So sei diese auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ein zentraler Erfolgsfaktor im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte.

Auf der Agenda der Staatssekretärin im Regierungsbezirk Freiburg standen drei Unternehmensbesuche. Der erste Besuch führte Schütz nach Fluorn-Winzeln im Landkreis Rottweil. Dort gab ihr das Familienunternehmen Michelfelder GmbH Einblicke, wie langzeitarbeitslosen Menschen dabei geholfen wird, den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen. „Von der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt profitieren leider nicht alle Menschen gleichermaßen. Gerade Langzeitarbeitslose haben es oftmals schwer, den Weg zurück in eine berufliche Tätigkeit zu finden“, erläuterte die Staatssekretärin. Deshalb seien der Landesregierung Unterstützungsangebote besonders wichtig, mit denen Langzeitarbeitslose die persönlichen und fachlichen Voraussetzungen erwerben, um den Einstieg erfolgreich zu meistern. Hierfür sei der Passiv-Aktiv-Tausch PLUS im Rahmen des Landesprogramms „Neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt“ ein sehr erfolgreiches Beispiel. Schütz zeigte sich sehr erfreut darüber, dass das baden-württembergische Modell als Blaupause für das neue, bundesweite Regelinstrument für mehr Teilhabe am Arbeitsmarkt im SGB II gedient hat.

Um die Themen Aus- und Weiterbildung ging es beim zweiten Betriebsbesuch in Schiltach bei der Hansgrohe SE. Das Unternehmen präsentiert sich mit seiner sogenannten „Talentschmiede“ für Auszubildende als attraktiver Arbeitgeber in der Region. Hier interessierte sich die Staatssekretärin besonders dafür, wie Nachwuchskräfte heutzutage gewonnen werden können. Sie warb dafür, sich als Unternehmen attraktiv im Kampf um Auszubildende behaupten zu können. „Wenn es Unternehmen in ländlichen Regionen schaffen, auch für Auszubildende attraktiv zu sein, wahrt dies nicht nur den Unternehmenserfolg, sondern sichert auch den Standort und so oftmals die ganze Region“, betonte Schütz. Außerdem warb sie dafür, Möglichkeiten der Digitalisierung in der Ausbildung zu nutzen. „Die Fähigkeit, neues Wissen zu finden und zu lernen oder neue Techniken zu entdecken und erfolgreich auszuprobieren, ist für jeden Berufsweg unverzichtbar“, hob sie hervor.

Zum Abschluss ihrer Reise besuchte Staatssekretärin Schütz die Neugart GmbH in Kippenheim im Ortenaukreis. Dort machte sie sich ein Bild vom Arbeitsschutzkonzept des Unternehmens. „Ein wirksamer Arbeitsschutz ist in einer anspruchsvollen Arbeitswelt, die sich schnell verändert, das A und O. In Zeiten des Fachkräftewettbewerbs ist der langfristige Erhalt der Arbeitskraft ganz besonders wichtig“, so die Staatssekretärin. Die Überwachung der staatlichen Arbeitsschutzvorschriften obliege der Gewerbeaufsicht. „Aktuell setzt sich das Wirtschafts- und Arbeitsministerium dafür ein, dass die Gewerbeaufsicht in diesem Bereich personell gestärkt wird“, sagte sie weiter. Die Neugart GmbH stellte der Staatssekretärin ihr Konzept zur Maschinensicherheit in der Produktion vor. Katrin Schütz betonte, dass die Beschäftigten die wertvollste Ressource des Unternehmens seien. „Wenn Beschäftige wertgeschätzt und die gesundheitlichen Aspekte am Arbeitsplatz berücksichtigt werden, erhöht das die Motivation und die Produktivität“, zeigte sie sich überzeugt.

Weitere Meldungen

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
4 Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa: Automobilregionen fordern mehr Rückendeckung der EU bei Strukturwandel der Automobilindustrie.

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart
Frauenwirtschaftstage

21. Frauenwirtschaftstage starten

21. Frauenwirtschaftstage starten zum Thema „Zukunft gestalten: Frauen & Männer stark als Team“

Startschuss für „The Biointelligence"
S-TEC

Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut gibt Startschuss für The Biointelligence

Anlässlich des Biointelligence Summits hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, heute (7. Oktober) den Startschuss für das Projekt „The Biointelligence Engine“ gegeben.

Gruppenbild anlässlich der Touristischen Fachveranstaltung in der Landesvertretung in Berlin
Tourismus

Tourismus trifft Innovation

Unter dem Titel „Let´s talk about tourism „Tourismus trifft Innovation“ diskutierten rund 110 Gäste aus Tourismuswirtschaft, Politik, Verwaltung, Verbänden und Hochschulen in der LV Baden-Württemberg in Berlin über die Zukunft des Tourismus.

Glühbirne
Förderung

Land fördert Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing BW

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die Fortsetzung und Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg (KQCBW) mit rund 8,5 Millionen Euro.

Wirtschaftsgipfel 2025
Wirtschaftsgipfel 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg – EU 2025 setzt Impulse für die Wirtschaftspolitik Europas.

unsplash / kendall ruth
Handel

Beirat Zukunft Handel/Innenstadt schließt Tätigkeit erfolgreich ab

Seit Ende 2022 hat sich der Experten-Beirat Zukunft Handel/Innenstadt mit aktuellen Fragen des Einzelhandels und der Innenstädte in Baden-Württemberg befasst.

Glühbirne
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen September 2025

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen: Keine Erholung – Arbeitsmarkt muss durchlässiger werden und unbürokratischere Lösungen ermöglichen

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart
Frauenwirtschaftstage

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage BW 2025

Wirtschaftsministerin betont bei Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage BW 2025 positive Effekte partnerschaftlicher Teamarbeit.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Praktikumswochen

Check Dein Talent: Praktikumswochen starten im Oktober

Vom 13. bis zum 31. Oktober finden wieder die Praktikumswochen Baden-Württemberg statt. Schülerinnen und Schüler können in zahlreiche Unternehmen hineinschnuppern und ausprobieren, welche der vielen Ausbildungsberufe am besten zu ihnen passen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Bundesrat

Wirtschaftsministerin äußert sich anlässlich der Befassung im Bundesrat

Wirtschaftsministerin betont Bedeutung von Start-ups und KMU zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands

Forum Gesundheitsstandort BW 2025
Gesundheit

Forum Gesundheitsstandort

Forum Gesundheitsstandort: Präventionsallianz soll Gesundheitsvorsorge und Gesundheitskompetenz im Land verbessern.

Kassenarbeitsplatz in einem Supermarkt
Ladenöffnungsgesetz

Änderungen im Ladenöffnungsgesetz

Der Ministerrat hat heute (23. September) die Freigabe zur Anhörung im Rahmen der Änderung des Ladenöffnungsgesetzes beschlossen, um den Betrieb vollautomatisierter Verkaufsstellen klar zu regeln.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Sozialtransfersystem

ifo-Studie Sozialtransfersystem/Hoffmeister-Kraut: grundlegende Neuausrichtung nötig

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert sich zur Veröffentlichung der ifo-Studie „Konzeption eines integrierten Sozialtransfersystems“.

unsplash / kendall ruth
Arbeitsmarkt

Jobcenter werden bei Digitalisierung unterstützt / Start des Pilotprojekts

Drei kommunale Jobcenter in Baden-Württemberg führen mit Unterstützung des Wirtschafts- und Arbeitsministeriums ein innovatives Digitalisierungsprojekt durch.