Wirtschaftsministerkonferenz

Baden-Württemberg hat bei Wirtschaftsministerkonferenz drei Initiativen zum Schwerpunktthema „Digitalisierung“ erfolgreich eingebracht

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Baden-Württemberg hat sich im Rahmen der diesjährigen Wirtschaftsminister-konferenz mit drei Initiativen zum Schwerpunktthema „Digitalisierung“ erfolgreich eingebracht. Dabei war ein zentrales Anliegen, die Standardisierung stärker voran zu treiben. „Damit die Chancen der Digitalisierung in den verschiedenen Branchen auch genutzt werden können, brauchen wir klare und verlässliche Standards. Standardisierungsprozesse auf europäischer und internationaler Ebene müssen koordiniert werden. Bund und Länder sollten sich daran aktiv beteiligen“, so Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am Freitag (30. Juni 2017). 

„Für die Baubranche ist die Digitalisierung eine große Chance – eine Chance für mehr Transparenz, Effizienz und Planungssicherheit. Die Bauwirtschaft ist eine Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft – wir dürfen den Anschluss hier auf keinen Fall verpassen“, sagte Hoffmeister-Kraut im Anschluss an die einstimmige Fassung eines von ihr eingebrachten Beschlussvorschlags, mit dem sich die WMK erstmalig mit diesem Thema befasste.

Zentrales Schlagwort im Zusammenhang mit der Digitalisierung von Planung, Bauausführung und Bauwerksbetrieb ist Building Information Modeling (BIM), eine kooperative Arbeitsmethodik, mit der auf der Grundlage digitaler Modelle eines Bauwerks die für seinen Lebenszyklus relevanten Informationen und Daten konsistent erfasst, verwaltet und in einer transparenten Kommunikation zwischen den Beteiligten ausgetauscht oder für die weitere Bearbeitung übergeben werden (Definition der planen-bauen 4.0 Gesellschaft zur Digitalisierung des Planens, Bauens und Betreibens mbH). Hoffmeister-Kraut: „BIM bedeutet Kooperation und Interdisziplinarität und eröffnet als ganzheitlicher Ansatz neue Potentiale für ein intelligentes und ressourcenschonendes Bauen.“ Die digitale Transformation bedeute gleichzeitig eine enorme Herausforderung insbesondere für die kleinen und mittleren Akteure in der mittelständisch geprägten Baubranche.

„Die digitale Transformation von Planung, dem Bau und dem Betrieb von Bauwerken ist ein sehr umfangreiches und komplexes Unterfangen. Es bedarf klarer Regeln und Standards sowie eine an den digitalen Möglichkeiten orientierte Weiterentwicklung des Aus- und Weiterbildungsangebots. Um die Branche hierbei angemessen zu unterstützen, müssen Bund und Länder zusammenarbeiten. Mit dem heute gefassten Beschluss haben wir die Diskussion darüber, wie diese Zusammenarbeit aussehen könnte, gestartet“, so die Wirtschaftsministerin.

Auf Initiative des Landes Baden-Württemberg fasste die WMK zudem einstimmig einen Beschluss, sich verstärkt der Themenstellung zu widmen, wie sektorübergreifende Wertschöpfungsnetzwerke in Deutschland durch die Digitalisierung gestärkt und beschleunigt werden können. „Damit haben wir die Diskussion in der WMK darüber eröffnet, mit welcher Strategie der deutsche Transformationsprozess hin zu einer digitalisierten Wirtschaft vollzogen werden soll und wie die Bundesrepublik im internationalen Vergleich hier positioniert ist. Hierzu gehören Aktivitäten zur nationalen und internationalen Koordination im Bereich der Normung und Standardisierung, aber auch zur Verbesserung der Sicherheit in der Datenkommunikation. Wir erwarten entscheidende Impulse für die horizontale Vernetzung der Wirtschaftssektoren durch die Entwicklung von maschinellen Lernsystemen und künstlicher Intelligenz. Baden-Württemberg ist hier mit dem Modellprojekt 'Cyber Valley' ein wichtiger Vorreiter. Mit der 'Initiative Wirtschaft 4.0 Baden-Württemberg' unterstützen wir aktiv die Unternehmen im Land und ihre Beschäftigten branchenübergreifend bei der Digitalisierung und wollen so den deutschen Südwesten als internationalen Premiumstandort für die digitalisierte Wirtschaft noch sichtbarer machen“, betonte Ministerin Hoffmeister-Kraut.

Auf Initiative Baden-Württembergs behandelte die WMK das Thema „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ und nahm einstimmig einen Beschlussvorschlag an, der die Chancen der Digitalisierung für nachhaltige Formen des Wirtschaftens (z. B. Ressourceneffizienz), die Herausforderungen für die Arbeitswelt (Fachkräftegewinnung von Frauen und die Herausforderungen für die Ausgestaltung der Arbeitszeit), die Potenziale für wirtschaftsnahe Dienstleistungen und mittelständische Unternehmen und die erweiterten Möglichkeiten im Bereich der Corporate Social Responsibility thematisiert. „Die gemeinsame Bearbeitung der Themen Digitalisierung und nachhaltiges Wirtschaften ist zwingend, denn sie ist Ausdruck und gelebte Praxis einer zukunftsgewandten und gesellschaftlich verantwortungsvollen Wirtschaftspolitik. So birgt Digitalisierung große Potenziale für die nachhaltige Entwicklung, die weit in Wirtschaft und Gesellschaft hinein reichen und längst nicht nur auf ökologische Fragestellungen beschränkt sind. Das Thema Nachhaltigkeit muss, davon bin ich überzeugt, deshalb ganz schnell raus aus der 'Umweltecke'. Unsere Erfahrungen in Baden-Württemberg mit dem 'Mittelstandspreis für soziale Verantwortung' zeigen z. B. eindrucksvoll, dass CSR-Maßnahmen, die aus dem Zusammenspiel von Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik entstehen, Brücken bauen können auch zu den gesellschaftlichen Gruppen, die noch nicht mit der digitalen Welt von morgen vertraut sind. Bund und Länder sollten die reichhaltigen Erfahrungen mit CSR-Aktivitäten deshalb gemeinsam nutzen, um das Vertrauen in die digitale Welt zu stärken“, so Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut.

Weitere Meldungen

Häuserfassaden / ©Friedberg - Fotolia
Fachkongress

Fachkongress „Innenstädte und Ortszentren neu denken“

Fachkongress „Innenstädte und Ortszentren neu denken“ zeigt Wege für zukunftsfähige Innenstädte auf.

Das Logo des Projekts „Handel 2030“.

Intensivberatungen von Einzelhändlern mit weiteren 1,4 Millionen Euro gefördert

Bis Ende 2026 sollen mindestens 150 Einzelhandelsunternehmen in Baden-Württemberg von den Intensivberatungen profitieren und mit Unterstützung von branchenerfahrenen Fachberatern ihre Geschäftsmodelle modernisieren können.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Tourismus

Tourismusinfrastrukturprogramm 2026 startet

Ab sofort können Städte und Gemeinden wieder Anträge auf Förderung ihrer geplanten Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen des Tourismusinfrastrukturprogramms 2026 (TIP) stellen.

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
Bundesrat

Baden-Württemberg setzt sich im Bundesrat ein

Baden-Württemberg setzt sich im Bundesrat für bü-rokratische Entlastungen bei Nachhaltigkeitsberichterstattung und EU-Lieferkettenrichtlinie ein.

Portraitbilder Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Start Förderinitiative für Quantencomputing – 8,5 Millionen Euro für Verbundforschung

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat am 11. Juni 2025 eine neue Ausschreibung zur Förderung eines Verbundforschungsvorhabens im Bereich Quantencomputing veröffentlicht.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderung

Förderung Forschungsinstitute der Innovationsallianz BW mit rund 39,7 Millionen Euro

Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Ar-beit der Forschungsinstitute der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW) im Jahr 2025 mit einer Grundfinanzierung in Höhe von insgesamt rund 39,7 Millionen Euro.

Wirtschaftsministerkonferenz 2025
Wirtschaftsministerkonferenz 2025

Hoffmeister-Kraut: Mehr Unternehmertum wagen

Die Wirtschaftsministerkonferenz 2025 (WMK) hat sich unter Vorsitz von Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) auf zahlreiche Initiativen vereinbart.

Europaflagge / ©Harald Richter
Luft- und Raumfahrt

Strategische Weichenstellung für Europas Raumfahrt

Drei Bundesländer fordern klare deutsche Position zur ESA-Konferenz

Delegationsreise

Staatssekretär Dr. Rapp besucht Provinz Nordbrabant und die Region Flandern

Dr. Patrick Rapp reist zur Unterzeichnung einer interministeriellen Absichtserklärung nach Eindhoven/Niederlande. Im Rahmen seiner dreitägigen Delegationsreise wird er neben der Provinz Nordbrabant auch die flämische Region Flandern besuchen.

Startup Summit 2025
Startup BW

Start-up BW Summit: Tolle Geschäftsideen ausgezeichnet

Beim Start-up BW Summit 2025 konnten sich die Besucher davon über-zeugen, dass in BW viele zukunftsträchtige Geschäftsideen entwickelt und umgesetzt werden. Insgesamt wurden bei drei Pitch-Wettbewerben 44 Ideen mit viel Leidenschaft präsentiert.

Sieger des Start-up BW Elevator Pitch 2025
Startup BW

Start-up HeatPump23 siegt beim Landesfinale des Start-up BW Elevator Pitch

Das Start-up HeatPump23 aus Heilbronn hat das Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“ gewonnen. Das Team überzeugte die Jury mit der Geschäftsidee von smarte Etagen-Wärmepumpe für Wohnungen.

Wirtschaftsministerkonferenz 2025
Wirtschaftsministerkonferenz

Wirtschaftsminister der Länder tagen in Stuttgart: Mehr Lust auf Unternehmertum

Am 4. und 5. Juni tagen die Wirtschaftsministerinnen und -minister der Länder in Stuttgart.

Startup Summit 2025
Startup BW

Welcome to THE START-UP LÄND – Start-up BW Summit 2025

Am 2. Juni wird Stuttgart zum Hotspot der Start-up-Szene: Über 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich zum Start-up BW Summit 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart.

Glühbirne / © seabass creatives / Unsplash
Runder Tisch

Runder Tisch Sicherheit und Verteidigung

Nach Einladung der Landesregierung fand ein Runder Tisch zum Thema Sicherheit und Verteidigung mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Forschungseinrichtungen, dem Landeskommando und Verbänden zu einem Austausch statt.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Nachhaltige Erholung des Arbeitsmarkts in Baden-Württemberg bleibt weiter aus

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, äußert sich anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktzahlen.