Chinas Wirtschaft steht vor großen Veränderungen, das gilt nicht zuletzt für den Bereich der Mobilität. Die Elektromobilität wird seitens der Regierung vorangetrieben, auch das autonome und automatisierte Fahren spielen eine wichtige Rolle. Über aktuelle Entwicklungen, künftige Trends und Kooperationen zwischen Baden-Württemberg und China, haben Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid beim „Dialogforum Baden-Württemberg - China. Produktion und Mobilität: ressourcenschonend, effizient und innovativ“ in Peking gesprochen.
„Ich begrüße es sehr, dass China sich zu mehr Nachhaltigkeit bekennt“, sagte der Ministerpräsident vor Unternehmern und Wirtschaftsvertretern, die Baden-Württemberg International als Veranstalter des Forums in Zusammenarbeit mit der Außenhandelskammer in Peking eingeladen hatte. „Sehr gerne unterstützen wir unsere chinesischen Partner mit unseren Produkten und unserem Knowhow bei ihrem Vorhaben einer nachhaltigen Wirtschaftsweise.“ Der Finanz- und Wirtschaftsminister betonte: „China ist für die baden-württembergische Wirtschaft ein bedeutender Handelspartner. Das gilt insbesondere für den Bereich der Mobilität; hier bieten sich uns enorme Chancen, als Technologieführer alternative Antriebe zu etablieren.“
Zwar sinkt die Nachfrage nach Fahrzeugen in China derzeit. Dennoch bleibt das Land ein wichtiger Wachstumstreiber für die deutsche Automobilindustrie. Insgesamt ist jedes fünfte in China verkaufte Auto eines von einem Konzern aus Deutschland. Schmid wies auf das ausgegebene Ziel hin, dass bis zum Ende des Jahres 300.000 Elektrofahrzeuge und bis zum Jahr 2020 zwei Millionen Elektroautos auf den Straßen Chinas unterwegs sein sollen: „Dabei bietet sich Baden-Württemberg als wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Partner an - von der Batterietechnik über die Fahrzeugtechnik bis hin zur Infrastruktur und Brennstoffzellentechnologie.“
Um die Zusammenarbeit weiter zu stärken, wurde beim Dialogforum ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, das ZEW und die University of International Business and Economics Beijing werden gemeinsam Automobilstudiengänge schaffen. Zwischen der Daimler AG und der Tsinghua University wurde ebenfalls ein Memorandum of Understanding unterschrieben.
„Für den Erfolg der ökologischen Modernisierung ist eine Innovationskultur unverzichtbar“, sagte Ministerpräsident Kretschmann. „Wir müssen die Probleme unserer Zeit erkennen, ambitionierte Lösungen finden und dann bahnbrechende Technologien entwickeln. Der wichtigste Rohstoff, den wir dazu haben, ist die Innovationsfähigkeit unserer Bürgerinnen und Bürger, die wir mit Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Forschung unterstützen.“