Die Fraunhofer-Gesellschaft fördert in den kommenden Jahren ein gemeinsames Projekt der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Lörrach und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik (IAF) in Freiburg mit insgesamt 1,2 Millionen Euro.
„Baden-Württemberg will Leitanbieter für Industrie 4.0 werden und ist dabei auf einem guten Weg. Das Forschungsvorhaben der Dualen Hochschule Lörrach und des IAF in Freiburg leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Die Förderung ist eine besondere Auszeichnung für den Standort und das Land“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid am 22. Mai 2015 bei seinem Besuch in Freiburg.
Das Projekt befasst sich mit der Entwicklung von Sensorsystemen für Produktionsstrecken, die eine entscheidende Voraussetzung für digitale Produktionsprozesse bilden. Es wird im Rahmen des „Kooperationsprogramms Fachhochschulen“ der Fraunhofer-Gesellschaft gefördert. Dieses Programm finanziert sich aus Mitteln, die vom Bund und den Ländern bereitgestellt werden. Die Mittel werden dazu eingesetzt, um Fachhochschul-Professoren Forschungsmöglichkeiten an einem benachbarten Fraunhofer-Institut unter Nutzung der dortigen Infrastruktur einzurichten.
Der Minister lobte bei seinem Besuch die praxisorientierte Arbeitsweise der Hochschule. „Die Duale Hochschule Lörrach arbeitet sehr eng mit der Industrie zusammen, damit erhöhen sich auch die Chancen, kleine und mittlere Unternehmen zu erreichen. Das ist auch eines der zentralen Vorhaben der `Allianz Industrie 4.0`“, so Schmid.
Hintergrund:
Die Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg wurde im März dieses Jahres auf Initiative von Minister Schmid gestartet, um die Chancen der Digitalisierung für die Wirtschaft des Landes zu nutzen. Sie soll alle wesentlichen Akteure des Landes vernetzen und bündeln. Die Allianzpartner wollen vorrangig kleinen und mittleren Unternehmen Orientierung auf dem Weg zur Industrie 4.0 geben und dazu beitragen, dass sich Beschäftigte auf ein sich veränderndes Aufgabenspektrum vorbereiten können.
Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik ist eine international anerkannte Forschungs- und Technologieeinrichtung auf dem Gebiet der Verbindungshalbleiter und ihrer Anwendungen in Mikro-, Nano- und Optoelektronik. Es entwickelt beispielsweise neuartige Radar- und Lasersensoren, die unter anderem zur Prozess- und Qualitätskontrolle in der Produktion eingesetzt werden können.
Mit derzeit über 34.000 Studierenden und 141.000 Alumni ist die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) die größte Hochschule des Landes. An der DHBW Lörrach absolvieren aktuell 2.100 Studierende ihr duales Hochschulstudium in berufsintegrierenden Bachelor- und Masterstudiengängen der Bereiche Wirtschaft und Technik. Die DHBW Lörrach qualifiziert seit mehr als 30 Jahren in enger Kooperation mit 750 Partnerunternehmen Nachwuchskräfte für die Wirtschaft.