Wirtschaft 4.0

Initiative Wirtschaft 4.0 verabschiedet Zukunfts­programm „Resiliente Wirtschaft 4.0“

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Logo der Initiative Wirtschaft 4.0 BW

„Angesichts der aktuellen enormen und zum Teil bisher beispiellosen Herausforderungen – angefangen bei dem tiefgreifenden Strukturwandel der Branchen über die Energiekrise, gestörte Lieferketten, den Klimawandel, die Digitalisierung bis hin zum Fachkräftemangel – ist die Anpassungsfähigkeit unserer Wirtschaft und auch die der Wirtschaftspolitik in noch nie dagewesener Weise gefordert“, so Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am 16. Januar in Stuttgart anlässlich des fünften Spitzentreffens der Initiative Wirtschaft 4.0 Baden-Württemberg (IW4.0).

„Mit der IW4.0 haben wir im Jahr 2017 einen wesentlichen Grundstein gelegt, um gemeinsam mit 35 Partnerorganisationen an den Voraussetzungen zu arbeiten, den Wirtschaftsstandort nachhaltig zu stärken. Mein Ministerium hat in diesem Zeitraum mehr als eine halbe Milliarde Euro an Maßnahmen und Projekten bewilligt, um die Digitalisierung der Wirtschaft, die Zukunfts- und Schlüsseltechnologien und die Künstliche Intelligenz (KI) im Land voranzubringen. Heute wurde der Grundstein für den weiteren Weg der IW4.0 gelegt. Ich freue mich, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen, wenn es darum geht, die Herausforderungen anzugehen“, zog Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut Bilanz.

Sie stellte auch klar, dass die Arbeit damit noch nicht getan ist: „Der große digitale Fortschritt der Wirtschaft zeugt von den Erfolgen unserer Aktivitäten. Die Grundlagen für eine resilientere Wirtschaft wurden damit gelegt. Mit dem Zukunftsprogramm, einem breit angelegten Set an Maßnahmen und Aktivitäten, wollen wir die Unternehmen in Baden-Württemberg dabei unterstützen, die Potenziale der Digitalisierung weiter auszuschöpfen, Marktchancen zu nutzen und nachhaltige und sichere digitale Wege durch die Krise zu finden.“

Die gemeinsame Erklärung „Resiliente Wirtschaft 4.0 – Unsere Wettbewerbsfähigkeit durch Digitalisierung festigen und ausbauen“ (PDF) wurde heute mit den Spitzenvertreterinnen und Spitzenvertreter verabschiedet. Unter dem Eindruck der aktuellen Herausforderungen betonten die Partnerorganisationen der IW4.0, dass die Digitalisierung entscheidend zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz beitragen kann.

Als wichtige Bausteine der Arbeit der IW4.0 für die kommenden Jahre rückt das Zehn-Punkte-Zukunftsprogramm, unter anderem die Unterstützung beim Erhalt der Spitzenstellung bei digitalen Zukunftstechnologien, Datensouveränität, Cybersicherheit, gesteigerter Ressourcenunabhängigkeit sowie die Bedeutung um resiliente Lieferketten ins Zentrum. Außerdem geht es darum, Synergien zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu heben. Zudem stehen ebenso die Themen der Chancengleichheit, sich verändernde Arbeitswelten und die Qualifikation der Fachkräfte als wichtiges Handlungsfeld im Fokus.

Spitzenstellung bei digitalen Zukunftstechnologien einnehmen

Das Zukunftsprogramm betont, dass digitale Zukunftstechnologien für eine krisenfeste und zukunftsfähige Wirtschaft in Baden-Württemberg nicht wegzudenken sind. Ökosysteme wie der bis 2027 in Heilbronn entstehende Innovation Park AI (Ipai), der mithilfe einer Landesförderung von bis zu 50 Millionen Euro realisiert wird, oder auch der Aufbau des Kompetenzzentrums Quantencomputing, für das das Land 40 Millionen Euro bereitstellt, sind von enormer Bedeutung. Sie tragen wesentlich dazu bei, Innovationen auch in Wertschöpfung zu übertragen.

Wirtschaft gegenüber den Gefahren im Cyberraum stärken

Außerdem soll die IW4.0 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) darin unterstützen, selbstständig, selbstbestimmt und durch die Anwendung cybersicherer Lösungen die digitale Transformation zu gestalten. Um die Cybersicherheit im Land zu verbessern, ist es erforderlich, die Sensibilisierung für die Bedeutung des Themas und die vorhandenen Angebote weiter auszubauen, sodass noch mehr KMU davon profitieren können.

Ressourcenunabhängigkeit und stabile Lieferketten etablieren  

Die aktuellen Herausforderungen verdeutlichen, dass unsere Ressourcen noch stärker diversifiziert werden müssen, um punktuelle Abhängigkeiten zu reduzieren. Darüber hinaus muss der Ressourceneinsatz fokussiert werden, denn „alte“ Produkte lassen sich als Rohstoffe nutzen. Die Circular Economy kann daher innerhalb der nachhaltigen Wirtschaft eine wichtige Rolle einnehmen und durch digitale Lösungen effizienter und effektiver ausgestaltet werden. Zukünftig wird auch der Einsatz von Green-IT und nachhaltigen Dienstleistungen immer stärker in den Mittelpunkt rücken.

Stimmen aus dem Kreise der Initiative Wirtschaft 4.0:

Rainer Reichhold, Präsident des baden-württembergischen Handwerkstags:

„Der Schritt in ein digitales Morgen ist für unsere Betriebe ebenso entscheidend wie für die gesamte baden-württembergische Wirtschaft. Als Handwerk sind wir per se innovativ und die Anwendung von Drohnen, Sensoren zur vorausschauenden Wartung etwa von Heizanlagen oder Künstlicher Intelligenz für Bäckereien sind bereits gelebte, digitale Realität. Hier bietet auch die Initiative Wirtschaft 4.0 BW als Vernetzungsplattform einen großen Mehrwert und wir sind froh, mit dem heutigen Spitzentreffen die Weichen für unsere zukünftige Ausrichtung im Sinne einer resilienten, digitalen Wirtschaft gestellt zu haben.“

Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands
Baden-Württemberg:

„Trotz der aktuell herausfordernden Zeiten ist es für den Einzelhandel überlebensnotwendig, sich zukunftsfest aufzustellen. Die Digitalisierung, insbesondere auch die Digitalisierung der Prozesse, ist hier ein wichtiger Baustein. Deshalb sind wir froh, dass wir hier gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium auch in schwierigen Zeiten wichtige Impulse für einen zukunftsfesten Handel setzen.“

Christian O. Erbe, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags:

„Für mich ist es keine Frage, ob Digitalisierung einen Schlüssel für eine resilien-tere Wirtschaft darstellt. Sie ist der wichtigste Antrieb, um unseren Standort widerstandsfähiger und auch zukunftsfähiger zu gestalten. Denn ein Großteil der notwendigen Innovationen fußt auf digitalen Prozessen und Methoden vor allem der KI – digitale Prozesse, die auch die so dringend benötigte Entbürokratisierung entschieden und schnell voranbringen können. Deshalb ist diese Initiative und sind die dort erarbeiteten Ergebnisse aus meiner Sicht so wichtig.“

Michael Stiehl, Vizepräsident der Unternehmer Baden-Württemberg:

„Für die Wirtschaft und Gesellschaft Baden-Württembergs mit seinem starken Mittelstand ist es von existenzieller Bedeutung, den digitalen Wandel auch zum eigenen Vorteil zu gestalten. Dabei gilt es, in allen wirtschaftlichen Bereichen die Innovationsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Betriebe zu stärken, dabei deren Beschäftigte zu berücksichtigen und die Digitalisierung dort optimal einzusetzen. Dazu zählen die Daten- und Cybersicherheit, die Qualifizierung der Beschäftigten, Technologieoffenheit und -transfers sowie die Gestaltung neuer Arbeitsbedingungen. Die Initiative Wirtschaft 4.0 BW liefert hier mit ihrem übergreifenden Ansatz einen wichtigen Beitrag, um so Sicherheit und Prosperität der Wirtschaft in Baden-Württemberg und den Wohlstand in der Bevölkerung zu sichern.“

Edith Weymayr, Vorsitzende des Vorstands der L-Bank:

„Als Förderbank für Baden-Württemberg unterstützen wir die Transformation der Südwestwirtschaft entlang der großen Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung, um ein starkes und zukunftsfähiges Wirtschaften zu ermöglichen. Unsere Fördertätigkeit ist dabei ein wichtiges Steuerungsinstrument für die Landesregierung. Dabei sind auch wir als Förderbank gefordert: Wir haben daher in den vergangenen Jahren Digitalisierung und Dekarbonisierung immer stärker in den Fokus unserer Förderangebote gerückt und daran lassen wir uns auch weiterhin messen. Bereits heute setzen wir gemeinsam mit der Landesregierung starke Förderimpulse auf diesen Themenfeldern. Dabei flossen 2022 Förderdarlehen von über 1,1 Milliarden Euro explizit zur Unterstützung der zukunftsgerichteten Transformation in den baden-württembergischen Mittelstand.“

Kai Burmeister, Vorsitzender DGB Baden-Württemberg:

„Baden-Württembergs Wirtschaft befindet sich in einer rasanten Transformation. Gerade jetzt sind gute Arbeit, betriebliche Mitbestimmung, Tarifverträge und eine funktionierende Sozialpartnerschaft von essenzieller Bedeutung. Mit diesem Erfolgsrezept können wir die tiefgreifenden Veränderungen zu Gunsten von Beschäftigten und Unternehmen positiv gestalten. Die neue Kultur der digitalen Arbeit muss Ausbildung, Qualifizierung und gesundheitsförderliche Arbeitsumgebungen stärken. Mehr Autonomie und Selbstbestimmung helfen bei der Gewinnung von Fachkräften. Gemeinsam können wir den Beschäftigungs- und Wirtschaftsstandort zukunftsfest machen.“

Über die Initiative Wirtschaft 4.0 Baden-Württemberg

Mit der Initiative Wirtschaft 4.0 BW (IW4.0) möchte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg gemeinsam mit aktuell 35 Partnerorganisationen die Digitalisierung der Wirtschaft voranbringen – branchenübergreifend und mit besonderem Fokus auf die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) und deren Beschäftigten. Die IW4.0 stellt einen zentralen Baustein der ressortübergreifenden Digitalisierungsstrategie des Landes digital.LÄND (Home - digital.LÄND (digital-laend.de)) dar. Seit dem Start der IW 4.0 im Jahr 2017 haben die Partnerinnen und Partner in ihren jeweiligen Bereichen zahlreiche Aktivitäten umgesetzt, um die digitale Transformation der Wirtschaft voranzutreiben. Dabei hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus die Digitalisierung mit vielfältigen Maßnahmen unterstützt, von der Information und Vernetzung über Beratung, Forschung und Entwicklung hin zu konkreten Förderprogrammen.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.wirtschaft-digital-bw.de

Weitere Meldungen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Hoffmeister-Kraut übernimmt Vorsitz der Wirtschaftsministerkonferenz

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut wird zum 1. Januar 2025 den Vorsitz der Wirtschaftsministerkonferenz (WMK) übernehmen. Der Vorsitz wird Baden-Württemberg turnusmäßig für insgesamt zwei Jahre bis Ende 2026 übertragen.

Paragraph auf Europaflagge

Wichtiger Schritt: Verhandlungsabschluss zwischen der EU und der Schweiz

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, bezeichnete den am 20. Dezember verkündeten Verhandlungsabschluss zwischen der EU und der Schweiz als „wichtigen Schritt“, dem nun zügig weitere folgen müssten.

Move your idea
Start-up BW

Move Your Idea: Rocket Stabilizer zieht ins Landesfinale ein

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium bereits zum elften Mal nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

Glühbirne
Konjunktur

IAW und Universität Hohenheim legen Konjunkturprognose vor

Das Tübinger Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim legte seine aktuelle Konjunkturprognose für Baden-Württemberg vor.

Glühbirne / © seabass creatives / Unsplash
Innenstadtberater

Rund 1,7 Millionen Euro für regionale Innenstadtberater bis Ende 2026

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert regionale Innenstadtberater in Baden-Württemberg bis Ende 2026 mit weiteren rund 1,7 Millionen Euro.

Start-up BW

„Abnoba“ gewinnt 5. Start-up BW Female Founders Cup

Beim fünften Start-up BW Female Founders Cup am 16. Dezember 2024 haben Gründerinnen und Start-ups von Frauen ihre Geschäftsideen vor Fachjury und Publikum präsentiert.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Betriebliche Weiterbildung

Betriebliche Weiterbildung erstmals wieder auf Vor-Corona-Niveau

Im Auftrag des Wirtschaftsministeriums hat das Tübinger Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e. V. (IAW) den Bericht „Betriebliche Fort- und Weiterbildung in Baden-Württemberg 2023“ veröffentlicht.

Förderung

Wirtschaftsministerium investiert in wegweisende Halbleitertechnologie

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die Weiterentwicklung der Forschungsinfrastruktur des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Festkörperphysik (IAF) in Freiburg mit 4,35 Millionen Euro.

Regional Cup Pforzheim - Gewinner
Start-up BW

Regional Cup Nordschwarzwald: OnlyGreens aus Ispringen zieht ins Landesfinale ein

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium bereits zum elften Mal nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

Virtueller Datenfluss im Web
Förderung

12,7 Millionen Euro Förderung für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus beteiligte sich im Jahr 2024 mit einer Förderung in Höhe von rund 12,7 Millionen Euro an der Grundfinanzierung des DLR e.V.

Eine Roboterhand tippt auf einem Monitor aus Glas
Förderprojekt

Förderprojekt des Wirtschaftsministeriums startet - Reallabor

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert ein Reallabor für rechtskonforme Künstliche Intelligenz und Robotik mit 495.000 Euro bis Dezember 2025.

Baden-Württemberg Repräsentanz

Staatssekretär eröffnet neue Räume des Baden-Württemberg-UK-Office in London

Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Patrick Rapp ist in das Vereinigte Königreich gereist, um die neuen Räume der Baden-Württemberg Repräsentanz, das Baden-Württemberg–UK-Office, im Stadtteil Middle Temple in London zu eröffnen.

Eine Bildmontage zur Illustration von Künstlicher Intelligenz: Hand zeigt auf ein Gehirn

Förderaufruf: Invest BW - Praxissprints

Im Rahmen von Invest BW fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Praxissprints, um den Technologietransfer im Land zu beschleunigen und Forschungsergebnisse in die Praxis zu überführen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Ausbildung

Weitere 4 Mio. Euro für Integration von Zugewanderten in Ausbildung für 2025 und 2026

Das Wirtschaftsministerium verlängert das Kümmerer-Programm für die Jahre 2025 und 2026. Gefördert werden 43,5 Kümmerer-Vollzeitstellen bei 23 Kammern, Bildungsträgern und Landkreisen mit weiteren rund 4 Millionen Euro.

Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg, Sechste Jahresveranstaltung
Gesundheitswirtschaft

Digitalisierung und KI als Wachstumspotenzial für die Gesundheitswirtschaft

Unter dem Motto „Chancen und Herausforderungen für einen vernetzten Gesundheitsstandort“ fand am 05. Dezember in Mannheim im Rahmen der 6. Jahresveranstaltung des Forums Gesundheitsstandort der Fachtag des Wirtschaftsministeriums BW statt.