„Fachkräfte mit MINT-Qualifikationen sind für die Wirtschaft Baden-Württembergs ein zentraler Erfolgsfaktor“, erklärte Ingo Rust, Staatssekretär im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, heute in Stuttgart. Das Statistische Landesamt gab heute bekannt, dass Frauen nach wie vor in den MINT-Berufen stark unterrepräsentiert sind. Nur drei Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen sind in Baden-Württemberg in MINT-Berufen tätig. „Um mehr Fachkräfte zu gewinnen, will die neue Landesregierung im Rahmen der Allianz für Fachkräfte die Talente und Potenziale von Mädchen und Frauen künftig besser für die Wirtschaft erschließen“, so Rust.
Im Juli 2011 hat die Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung“ gemeinsam mit 24 Bündnispartnern das Bündnis für „Frauen in MINT-Berufen“ unterzeichnet. Das Bündnis ist ein Element der Fachkräfte-Allianz der neuen Landesregierung. Ziel ist es, landesweit MINT-Aktivitäten für Frauen der beteiligten Bündnispartner zu bündeln, zu vernetzen, abzustimmen und damit mehr Breitenwirkung zu erreichen. „Mit dem Bündnis wollen wir nicht nur erreichen, dass mehr Frauen in MINT-Berufen tätig werden, sondern dass sie dort auch tätig bleiben, eine langfristige Perspektive haben, Karriere machen und dies auch mit der familiären Verantwortung vereinbaren können“, so Rust.
Des Weiteren gab das Statistische Landesamt heute bekannt, dass Frauen bei gleichen beruflichen Ausbildungsabschlüssen durchweg ein niedrigeres Nettoeinkommen haben als Männer. Die Ursachen für die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen sind laut dem statistischen Landesamt unter anderem auf familiär bedingte Ausfallzeiten zurückzuführen. „Die neue Landesregierung wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem durch den Ausbau der Ganztagsbetreuung und die Verbesserung der Pflegeinfrastruktur verbessern. Die Erhöhung der Grunderwerbssteuer schafft dafür die notwendigen finanziellen Voraussetzungen“, erklärte Rust.
Darüber hinaus gibt es laut dem statistischen Landesamt auch branchenspezifische Einkommensunterschiede, wobei Frauen häufiger als Männer in den weniger gut bezahlten Branchen arbeiten und seltener in Führungspositionen anzutreffen sind. Eine Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen ist ein zentraler Bestandteil einer zukunftsorientierten Standortpolitik in Baden-Württemberg. „Wir werden für eine ausreichende Finanzierung und den flächendeckenden Ausbau der Kontaktstellen Frau und Beruf sorgen, denn sie bereiten Frauen auf Führungspositionen vor, bieten Unterstützung für Wiedereinsteigerinnen und beraten Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit“, so Rust. Außerdem fördert das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft den Aufbau einer zentralen Internetplattform „Frauen und Führung - Karriereforum Baden-Württemberg“. Das Portal www.spitzenfrauen-bw.de ist eine zentrale Informationsplattform und bietet vielfältige Karrieretipps.
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg