Auf ihrer viertägigen Denkmalreise (8. bis 11. September) durch alle vier Regierungsbezirke des Landes wirbt Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz für die wertvolle Arbeit der Denkmalpflege. Zum Auftakt am heutigen Dienstag besuchte sie den Regierungsbezirk Karlsruhe.
„Baden-Württemberg verfügt über eine vielfältige Denkmallandschaft. Es ist mir ein großes Anliegen, dem vielseitigen Engagement für die Denkmalpflege meine Wertschätzung entgegenzubringen und mit meiner Reise für den Schutz und Erhalt unserer Denkmale zu werben. Ich freue mich, dass dieses Jahr alle Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit mir auf Entdeckungstour gehen und unsere Denkmale hautnah von zu Hause erleben können“, so Schütz.
Die Staatssekretärin startete ihre Reise mit dem Besuch der romanischen St. Remigius Kirche in Nagold. Die Kirche wurde unter Verwendung römischer Bauteile auf den Ruinen einer römischen villa rustica errichtet. „In Nagold finden sich auf engem Raum Relikte der Spiritualität aus verschiedenen Jahrtausenden wieder, die vielen modernen Umbrüchen unterliegt“, so Schütz. „Besonders beeindruckend ist der sicherlich bedeutendste Fund bei Nagolds ältester Kirche - der ‚Viergötterstein‘ mit Darstellungen der römischen Gottheiten Merkur, Minerva, Juno und Herkules.“ Er war einst in der südlichen Kirchenwand vermauert.
Zweite Station war das Hufengehöft „Theurershof“ in Calw, das nach Holzfälldaten wohl um 1620 errichtet wurde. „Das Projekt ist geprägt vom Engagement des Denkmaleigentümers. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Gebäude denkmalgerecht zu sanieren und mit bauzeitlichen Baumaterialien und in bauzeitlicher Bautradition zu restaurieren. Denkmalschutz ist auch ein Synonym für Nachhaltigkeit, und damit passt dieses Projekt auch hervorragend zum diesjährigen Motto der Denkmalwoche“, so Schütz. Nach Fertigstellung soll der Hof der Öffentlichkeit als Seminar-Bauernhof mit Restaurant und Tagungsstätte sowie Kleintierhaltung zugänglich gemacht werden. Der Theurershof ist beispielgebend für ein gutes Zusammenspiel von Eigentümer, Denkmalpfleger, Restauratoren und qualifizierten Handwerkern.
„Wenn es in diesen Tagen nicht möglich ist, dass Sie zu den Denkmalen kommen können, kommen die Denkmale auf diesem Weg zu Ihnen“, so Schütz weiter. Die Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg habe sich daher dazu entschlossen, die diesjährige Denkmalwoche mit der Denkmalreise und dem Tag des offenen Denkmals mit digitalen Angeboten zu flankieren.
Die Denkmalreise ist der Auftakt in die Denkmalwoche, die mit der Nacht und dem Tag des offenen Denkmals am 12. bzw. 13. September 2020 unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu Denken.“ ihren würdigen Abschluss findet. Mit Filmen und Aktionen auf der Webseite des Ministeriums und in den sozialen Medien können dies alle Bürgerinnen und Bürger verfolgen.
Die Filme der Denkmalreise werden am jeweiligen Folgetag auf der Seite des Wirtschaftsministeriums bereit gestellt.
Weiterführende Informationen zur Nacht und zum Tag des offenen Denkmals finden Sie bei der Denkmalpflege BW und dem Tag des offenen Denkmals.