Strategiedialog

Strategiedialog Automobilwirtschaft: Effiziente Arbeitsstruktur und enger Schulterschluss zwischen allen Beteiligten

Berechne Lesezeit
  • Teilen

„Seit über 130 Jahren ist Baden-Württemberg der Motor der Automobilindustrie. Wir stehen für erstklassige Automobilhersteller und Zulieferer, hervorragende Fachkräfte und eine exzellente Wissenschafts- und Forschungslandschaft. Das Auto ist unser Erbe. Es ist unser Anspruch, uns nun auch auf dem Weg zu einem neuen Mobilitätszeitalter und bei der Neuerfindung des Autos an die Spitze zu setzen“, sagte Ministerpräsident Kretschmann beim ersten Strategiedialog Automobilwirtschaft am 19. Mai 2017 in Stuttgart. Auf Einladung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter der heimischen Automobilbranche, von Verbänden, Kammern, Gewerkschaften, der Wissenschaft sowie der Landesregierung zum Transformationsprozess der Branche aus. Die zentrale Frage dabei war, wie Baden-Württembergs Automobilwirtschaft erfolgreich in die Zukunft geführt wird.

Der Ministerpräsident betonte: „Wir befinden uns im wirtschaftlich tiefsten Umbruch seit vielen Jahrzehnten. Der Klimawandel, die Digitalisierung, neue Technologien, neue Marktteilnehmer und ein neues Nutzerverhalten fordern Baden-Württemberg als Automobil- und Mobilitätsstandort wie noch nie zuvor heraus.“ Die rasanten Veränderungen hätten das Zeug dazu, die Wettbewerbsverhältnisse auf den Straßen zu verschieben, so Kretschmann und weiter: „Es steht viel auf dem Spiel: unsere technologische Vorreiterrolle, unsere Wirtschaftskraft, unsere Arbeitsplätze und der Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Aber wir haben auch hervorragende Ausgangsbedingungen, um diese komplexe Herausforderung zu meistern. Die Aufgaben sind gewaltig, aber ich bin überzeugt, dass wir sie gemeinsam stemmen können. Wenn Wirtschaft, Politik, Arbeitnehmer, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sie gemeinsam anpacken, werden wir die Transformation des Automobils zu einem Erfolg für alle machen. Damit das gelingt, haben wir heute einen langfristig angelegten strategischen Dialog gestartet.“

Der Ministerpräsident weiter: „Die Landesregierung wird den Transformationsprozess nach Kräften unterstützen. Und der Wandel vollzieht sich in rasend schnellem Tempo. Daher müssen wir auch schneller werden bei den Entscheidungsprozessen.“ Von größter Bedeutung sei dabei, dass man auf eine schlanke und effiziente Arbeitsstruktur zurückgreifen könne, um schnell gemeinsam zu guten Lösungsansätzen zu kommen. „Seitens der Landesregierung haben wir daher eine Interministerielle Arbeitsgruppe gegründet – quasi eine ,Task Force‘ auf höchster Entscheidungsebene, die die Aktivitäten der beteiligten Ministerien für Verkehr, Wirtschaft, Wissenschaft, Umwelt und Digitalisierung bündelt und abstimmt. Die Fäden laufen im Staatsministerium zusammen. So etwas gab es für dieses Themenfeld noch nie in Baden-Württemberg“, unterstrich Kretschmann.

„Genauso wollen wir mit den anderen Beteiligten aus Wirtschaft, Arbeitnehmerschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft den engen Schulterschluss suchen und schlagkräftige Arbeitsstrukturen aufbauen. Es geht um einen kontinuierlichen, vertrauensvollen Austausch. Es geht um schnelle und unbürokratische Lösungen für konkrete Probleme und um die Minimierung von Reibungsverlusten“, sagte Kretschmann und betonte, es solle dabei auch besonderer Wert darauf gelegt werden, einen kurzen Draht nach Brüssel, Berlin und in die Kommunen zu halten.

Dr. Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, sagte: „Alleine bei Daimler investieren wir 10 Milliarden Euro in den Ausbau unserer Elektroflotte. Aber der fundamentale Wandel in der Automobilindustrie geht weit über neue Antriebe hinaus. Hinzu kommen die geteilte Mobilität, das autonome Fahren und die digitale Vernetzung. Die Autoindustrie ist die treibende Kraft dieses Wandels. Wir stellen uns der Neuerfindung des Autos mit Begeisterung.“

Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, führte aus: „Mobilität wird künftig viele Facetten haben. Sie wird intermodal sein. Auto, Bus, Bahn, Bike – alles wird nahtlos vernetzt und einfach buchbar sein. Wir wollen Mobilität hier in Baden-Württemberg neu denken. Unser Anspruch muss es sein, auch Vorreiter bei der Mobilität der Zukunft zu sein. Hier sollten neue Mobilitätskonzepte erfunden und erstmals angewendet werden.“

Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Finanzen und IT der Porsche AG, betonte: „Die Mobilität der Zukunft ist eine große Herausforderung für die Gesellschaft und die Automobilindustrie. Darum braucht es rasch verlässliche Rahmenbedingungen für die E-Mobilität. Dies schließt den Aufbau der Schnellladeinfrastruktur ebenso mit ein wie die Sicherstellung eines leistungsfähigen und nachhaltigen Stromnetzes. Nur über den Schulterschluss von Politik, Verbänden und Industrie erhalten wir jene Planungssicherheit, die es uns ermöglicht, gemeinsam in möglichst großen Schritten den dringend erforderlichen Wandel in Sachen Mobilität und Digitalisierung herbeizuführen.“

Prof. Dr. Hubert Waltl, Vorstand Produktion und Logistik der AUDI AG, sagte: „Der aktuelle Transformationsprozess in der Automobilindustrie bietet uns die Chance, individuelle Mobilität der Zukunft zu gestalten. Dafür brauchen wir nachhaltige Lösungen. Darum engagieren wir uns für die Entwicklung von Elektro- und Hybridautos sowie von synthetischen Kraftstoffen. Damit sich diese Zukunftsthemen etablieren und zügig weiterentwickeln können, ist der Dialog und enge Schulterschluss zwischen Politik und Wirtschaft essentiell.“

Der Dialog ist langfristig angelegt und soll künftig regelmäßig fortgeführt werden.

Statements zum Strategiedialog Automobilwirtschaft (PDF)

Weitere Meldungen

Binnenmarkt

Abbau von Hindernissen im Binnenmarkt

Akteure aus Baden-Württemberg und Frankreich diskutieren mit EU-Kommission über Abbau von Hindernissen im Binnenmarkt.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Delegationsreise

Wirtschaftsministerin auf Delegationsreise in den USA

Mit einer rund 60-köpfigen Wirtschaftsdelegation ist Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, am 16. November 2025 zu einer mehrtägigen Reise in die USA aufgebrochen.

Gruppenbild anlässlich der Verleihung des 41. Innovationspreises des Landes
Preisverleihung

Wirtschaftsministerin verleiht den 41. Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Am 13. November 2025 überreicht Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in einer feierlichen Veranstaltung den Innovationspreis, den Dr.-Rudolf-Eberle-Preis, des Landes Baden-Württemberg an Unternehmen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Mitte) mit den Trägerinnen und Trägern der Wirtschaftsmedaille 2025
Wirtschaftsmedaille

Wirtschaftsmedaille 2025

Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat am 12. November 2025 die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Mitte) mit den stellvertretenden Institutsleitern des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik Prof. Dr. Steffen Rupp (links) und Prof. Dr. Petra Kluger (rechts)
Förderung

Wirtschaftsministerium fördert Projekt Biofabrikation mit rund drei Millionen Euro

Bescheidübergabe
Förderung

Baden-Württemberg fördert Entwicklung nachhaltiger Flugkraftstoffe mit 3,2 Millionen

SAF Referee-Rig startet: Baden-Württemberg fördert Entwicklung nachhaltiger Flugkraftstoffe mit 3,2 Millionen Euro.

Bescheidübergabe IPAI
Förderung

Land investiert 10,3 Millionen Euro am IPAI

Land investiert 10,3 Millionen Euro für den Aufbau des Start-up Innovation Center auf dem künftigen IPAI CAMPUS und in das Projekt „Women in AI“ am IPAI.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Ausbildung

Spitzengespräch Ausbildung

Beim heutigen Spitzengespräch des Ausbildungsbündnisses BW unter Leitung von Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut standen der fortschreitende Strukturwandel, der Einfluss digitaler Medien und die Zukunftsfähigkeit der Ausbildung im Mittelpunkt.

Strategiedialog Bauen
Strategiedialog

Drei Jahre Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“

Seit drei Jahren arbeitet der Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ (SDB) an Lösungen für mehr bezahlbaren Wohnraum, klimagerechtes Bauen und für die digitale Transformation der Bauwirtschaft.

Podcast

Löwenherz - Der Wirtschaftspodcast / Folge 3

In unserem Podcast tauchen wir gemeinsam mit starken Persönlichkeiten aus Baden-Württemberg in spannende, wirtschaftspolitische Themen ein.

Glühbirne
Förderung

Entwicklung strategischer Technologien am ZSW mit rund 3 Millionen Euro gefördert

Wirtschaftsministerium fördert die Entwicklung strategischer Technologien am ZSW mit rund 3 Millionen Euro.

Preisverleihung Allianz Industrie 4.0
Allianz Industrie 4.0

Preisverleihung des Allianz Industrie 4.0 Awards Baden-Württemberg 2025

Das zehnjährige Bestehen der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg ist gestern (5. November) im Rahmen der Veranstaltung „STARTUP THE FUTURE“ gefeiert worden.

Delegationsreise
Delegationsreise

Delegationsreise nach Bayern und ins Salzburger Land

Unter der Leitung von Staatssekretär Dr. Patrick Rapp MdL startet heute eine 30-köpfige Tourismusdelegation aus Baden-Württemberg zu einer Fachreise nach Bayern und ins Salzburger Land.

Gewinner Female Founders Cup
Startup BW

6. Start-up BW Female Founders Cup – Platz eins geht an FlareOn Biotech

Im Finale des sechsten Start-up BW Female Founders Cup am 03. November 2025 haben zehn Gründerinnen und Start-ups von Frauen ihre Geschäftsideen vor einer Fachjury und dem Publikum im IHK-Forum in Reutlingen präsentiert.

©Martina Berg, stock.adobe.com
Wirtschaftsrepräsentanz

Toronto wird Tor nach Kanada / Land eröffnet Wirtschaftsrepräsentanz in Kanada

Baden-Württemberg baut seine internationalen Wirtschaftsbeziehungen weiter aus und eröffnet zum 1. November 2025 eine Wirtschaftsrepräsentanz in Toronto.