Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hält den aktuellen Anstieg der Arbeitslosigkeit im August für überwiegend saisonal bedingt. Doch die strukturellen Probleme auf dem Arbeitsmarkt wären sichtbar und die Lage bleibe angespannt
„Die aktuelle Entwicklung am Arbeitsmarkt ist überwiegend saisonal bedingt. In der Sommerpause finden naturgemäß weniger Stellenbesetzungen statt. Der Anstieg im August ist saisonal typisch. Dennoch bleiben auch die strukturellen Probleme auf dem Arbeitsmarkt sichtbar, die Lage bleibt angespannt“, erklärte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, heute (30. August) anlässlich der Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktdaten für Baden-Württemberg.
Die Arbeitslosenquote steigt im August 2024 um 0,2 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Der Anstieg ist im Sommer üblich und erklärt sich weiterhin durch das Ende von Ausbildungsverträgen und Betriebe, die während der Ferienzeit weniger Neueinstellungen vornehmen. Im August 2023 lag die Arbeitslosenquote bei 4,1 Prozent. Die gesamte Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg hat sich im August 2024 um 14.720 beziehungsweise 5,5 Prozent auf 283.913 Arbeitslose erhöht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind es derzeit 25.018 (9,7 Prozent) Arbeitslose mehr.
„Wir wissen, dass wir auf dem höchsten Wert der Arbeitslosigkeit seit September 2020 liegen. Doch für einen Weg aus der Krise fehlen wichtige Impulse. Ich sehe derzeit keine Anzeichen für eine baldige Aufbruchstimmung. Unter diesen Umständen ist eine Stagnation auf dem Arbeitsmarkt ein Zeichen der Stabilität“, erläuterte die Ministerin.
Im August 2024 fällt die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit auf 83.828. Gegenüber dem Vormonat waren das 385 beziehungsweise 0,5 Prozent ausgeschriebene Stellen weniger. Im Vorjahresvergleich waren 10.430 (11,1 Prozent) Stellen weniger ausgeschrieben. Hoffmeister-Kraut: „Der konjunkturelle Abschwung senkt weiterhin die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften. Nach einer kurzen Phase, in der die Stellennachfrage wieder gestiegen ist, dominiert nun doch wieder die Zurückhaltung. Die Verunsicherung der Unternehmen und das zurückhaltende Konsumverhalten der Verbraucher trüben die Aussichten auf einen baldigen Aufschwung.“
Im August 2024 lag die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren bei 28.770. Saisonal bedingt haben Jugendliche im Sommer üblicherweise den stärksten prozentualen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im Vergleich zum Juli sind das aktuell 4.873 (20,4 Prozent) gemeldete arbeitslose Jugendliche mehr. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Arbeitslosigkeit 13,2 Prozent höher. Die Jugendarbeitslosenquote stieg im August 2024 von 3,4 auf aktuell 4,1 Prozent. Die Vorjahresquote lag bei 3,7 Prozent. „Der Anstieg bei den jungen Menschen ist typisch für die Sommermonate. Allerdings gehen wir davon aus, dass sich diese Situation nach Beginn des neuen Ausbildungsjahres wieder entspannen wird. Gerade hier in Baden-Württemberg haben junge Leute erfahrungsgemäß gute Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt“, so Hoffmeister-Kraut.