Mit 400.000 Euro unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau den Ausbau der Forschung an Hochleistungsfasern bei den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung in Denkendorf (DITF). Die Mittel stammen zur Hälfte aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dienen der Beschaffung eines speziellen 3-D-Druckers. „Hochleistungsfasern eröffnen enorme Innovationspotenziale für neue Einsatzbereiche. Der geförderte 3-D-Drucker ermöglicht es, faserverstärkte Bauteile in Kombination mit herkömmlichen textilen Strukturen und neuen Werkstoffen herzustellen. Dies ist in der Medizintechnik oder im Bereich der Smart Textiles von großer Bedeutung“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut heute (1. März).
Mit den DITF verfüge Baden-Württemberg über Europas größtes Forschungsinstitut für textile Fragestellungen, betonte die Wirtschaftsministerin. Zielgruppen der DITF seien aber schon lange nicht mehr nur Unternehmen der klassischen Textil- und Bekleidungsindustrie. „Mit innovativen textilen Produkten wie neuartigen Biomaterialien für die Wundversorgung erschließen die DITF für die Textilbranche neue Absatzmärkte im Gesundheitswesen. Aber auch im Bereich der Umwelt- und der Oberflächentechnik ermöglichen die Entwicklungen der DITF den Ersatz konventioneller Materialien durch textile Produkte“, sagte die Ministerin.
Als das deutsche Kompetenzzentrum für alle textilen Fragestellungen bieten die DITF durch die Kombination von Textilchemie und textiler Verfahrenstechnik unter einem Dach ganzheitliche Problemlösungen entlang der gesamten textilen Kette von der Faserherstellung und -aufbereitung bis zur Erzeugung und Veredelung textiler Flächen an. Hochleistungsfasern auf Carbon- oder Keramikfasern spielen in vielen Industriebereichen eine wichtige Rolle – vor allem dort, wo Werkstoffe benötigt werden, die bei geringem Gewicht höchsten Belastungen standhalten und gleichzeitig lange haltbar sind. Diese Hochleistungsfasern können einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und Energieeinsparung leisten. Diese Eigenschaften sind nicht nur im Bereich der Luft- und Raumfahrt, sondern auch in vielen Bereichen der Mobilität, Medizintechnik und Freizeitindustrie von großer Bedeutung.
Diese wirtschaftsnahe Forschung außerhalb der Universitäten trage erheblich zur Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit insbesondere der kleinen und mittelständischen Unternehmen im Land bei, unterstrich Hoffmeister-Kraut. Die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit dieser Forschungseinrichtungen sei eine wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Technologietransfer in Baden-Württemberg. „Mit unserer Förderung stärken wir die Forschung im Bereich der Carbon- und Keramikfasern und sorgen für einen weiteren Innovationsschub bei den DITF“, so die Wirtschaftsministerin.
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Außer originären Landesmitteln verwendet das Wirtschaftsministerium auch Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), um die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft im Land zu stärken. Um regionale Strukturförderung zu betreiben, erhält Baden-Württemberg für den Zeitraum 2014-2020 rund 247 Millionen Euro von der Europäischen Union aus dem EFRE. Mit daraus finanzierten Projekten werden im Bereich des Wirtschaftsministeriums unter anderem anwendungsnahe Forschung und Entwicklung, Technologie- und Wissenstransfer, Vernetzungsaktivitäten und Unternehmensgründungen gestärkt.
Die Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW), zu der die DITF gehören, ist ein deutschlandweit einzigartiges Bündnis von 13 außeruniversitären anwendungsorientierten Forschungsinstituten. Zusammen bieten die Einrichtungen der innBW ein einzigartiges Leistungsspektrum über den gesamten Entwicklungsprozess von der Idee bis zur Marktreife. Dabei orientieren sie sich in ihrer Arbeit an den Wachstumsfeldern der Zukunft, entlang derer die Landesregierung ihre Technologiepolitik ausrichtet. Zusammen mit Unternehmen entwickelt die innBW marktreife Produkte, Verfahren und Dienstleistungen und erfüllt ihre Rolle als Vordenker, damit das Land seine Spitzenposition als europäische Technologieregion hält.