Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, sagte heute (30. September) anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktzahlen: „Die Zahl der Arbeitslosen ist im September zwar leicht zurück gegangen, liegt aber immer noch über der Marke von 300.000 Arbeitslosen. Die strukturellen Herausforderungen bremsen die Beschäftigungsentwicklung spürbar. Für eine echte Belebung des Arbeitsmarkts muss die Wirtschaft wieder Tritt fassen und die Betriebe brauchen verlässliche Perspektiven. Dazu gehören auch dringend notwendige Reformen unseres Sozialstaats.“ Dieser sei zu teuer, zu unübersichtlich und setze oftmals die falschen Anreize. „Es ist höchste Zeit, mit gezielten Reformen den Sozialstaat zu modernisieren. Ziel muss es sein, Beschäftigung zu sichern, Kosten zu senken und damit die Wirtschaftsleistung zu erhöhen und den Wohlstand zu erhalten“, betonte Hoffmeister-Kraut.
Die Arbeitslosenquote verharrte im September 2025 bei 4,7 Prozent. Die gesamte Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg ging im September 2025 leicht um 2253 beziehungsweise 0,7 Prozent auf insgesamt 303.099 Arbeitslose zurück. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote im September bei 4,3 Prozent und es gab 26.049 Arbeitslose weniger.
Im September 2025 sank die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit leicht und lag bei 75.416. Gegenüber dem Vormonat waren dies 593 beziehungsweise 0,8 Prozent ausgeschriebene Stellen weniger. Im Vorjahresvergleich waren 8.891 (minus 10,5 Prozent) Stellen weniger ausgeschrieben.
„Der Arbeitsmarkt befindet sich weiterhin in einer schwierigen Phase. Umso wichtiger ist es, durch verbesserte arbeitsrechtliche Regelungen – etwa bei der Arbeitnehmerüberlassung – mehr Durchlässigkeit auch über Branchen hinweg zu schaffen. So kann idealerweise ein direkter Wechsel Job-to-Job ermöglicht und eine drohende Arbeitslosigkeit verhindert werden. Hierfür braucht es auch innovative Weiterbildungskonzepte, um sich möglichst schnell und unbürokratisch neues und modernes Wissen anzueignen“, so die Ministerin.
Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren lag im September 2025 bei 30.346. Im Vergleich zum August 2025 ist die Jugendarbeitslosigkeit um 493 Personen beziehungsweise 1,6 Prozent gefallen. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Jugendarbeitslosigkeit um 15,5 Prozent höher. Die aktuelle Jugendarbeitslosenquote betrug im September 4,4 Prozent. Im Vorjahr lag sie noch bei 3,8 Prozent und vor der Coronapandemie im September 2019 bei 3,0 Prozent.
„Der Beginn des Ausbildungsjahres trägt leider nur zu einem marginalen Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit bei. Eine Ausbildung legt nach wie vor den Grundstein für ein stabiles und selbstbestimmtes Berufsleben. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es umso wichtiger, Jugendlichen schnell Wege in Ausbildung oder qualifizierte Beschäftigung zu eröffnen“, so Hoffmeister-Kraut.