Innovationspreis

Landes-Innovationspreis 2018: Preisträger aus Pfinztal, Schwieberdingen und Geislingen

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Verleihung Landes-Innovationspreis 2018 Quelle: Tom Maurer, Stuttgart

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat am Mittwoch (28. November) den mit insgesamt 50.000 Euro dotierten Landes-Innovationspreis – „Dr.-Rudolf-Eberle-Preis“ – verliehen. Mit dem Preis werden alljährlich mittelständische Unternehmen für ihre herausragenden Entwicklungen und Anwendungen neuer Technologien ausgezeichnet.

„Innovationsfähigkeit ist der Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg und den Wohlstand des Landes. Aber Innovationsfähigkeit ist kein Selbstläufer. Erfolgreiche Innovationen verlangen Ideen, die voller Engagement in die Tat umgesetzt werden – mit allen Risiken, die damit verknüpft sind. Es braucht ständig neuen Anlauf, wenn wir führende Innovationsregion Europas bleiben wollen“, sagte Hoffmeister-Kraut bei der feierlichen Preisverleihung im Haus der Wirtschaft in Stuttgart. Mit dem Innovationspreis zeichne das Land den Ideenreichtum, die Kreativität und die unternehmerische Leistung des Mittelstandes aus und mache die klugen Köpfe der Südwestwirtschaft sichtbar: „Der Innovationspreis zeigt das enorme Potential unserer Unternehmen im Land.“

Technologische Fortschritte würden schneller denn je erreicht. Um hier Schritt halten zu können und die Stellung des Landes als starken Wirtschaftsstandort zu halten und auszubauen, müssten Innovationen schneller in den Markt gelangen, betonte die Wirtschaftsministerin.

Für den Innovationspreis des Landes wurden in diesem Jahr drei Unternehmen durch das Preiskomitee ausgewählt: die Rosswag GmbH aus Pfinztal bekam ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro verliehen. Mit 15.000 Euro prämiert wurde die Swabian Instruments GmbH aus Schwieberdingen und 10.000 Euro erhielt die Dr.-Ing. Max Schlötter & Co. KG, Geislingen. Zusätzlich erhielt die ioxp GmbH aus Mannheim den mit 7.500 Euro dotierten Sonderpreis der MBG Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft für Innovationen von jungen Unternehmen. Sechs weitere Unternehmen wurden mit einer Anerkennung ausgezeichnet.

Der Stuttgarter Regierungspräsident Wolfgang Reimer, der in der Jury mitgewirkt hatte, zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der eingereichten Bewerbungen: „Der Preis ist nicht nur für etablierte Unternehmen attraktiv, sondern auch für Start-ups. Dabei reicht das Spektrum der Themen vom klassischen Maschinenbau über Software bis hin zum Umweltschutz.“

Hoffmeister-Kraut und Reimer sprachen allen Ausgezeichneten Glückwünsche aus: „Innovationen und neue Denkansätze stehen im Mittelpunkt der heutigen Preisverleihung. Sie sind die Botschafterinnen und Botschafter für andere Unternehmen im Land und können diese ermutigen, innovativen Ideen nachzugehen und diese auch umzusetzen.“

Weitere Informationen zum Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg und die ausführliche Dokumentation zur Preisverleihung 2018 finden Sie unter www.innovationspreis-bw.de.

Bilder der Preisverleihung finden Sie in unserer Mediathek.

Die Preisträger 2018 im Einzelnen:
Die Rosswag GmbH, Pfinztal,
erhält 25.000 Euro für ihre Hybride Schmiede-/3D-Druck-Bauteile. Bei der Herstellung hybrider Bauteile wird ein Grundkörper konventionell geschmiedet und anschließend spanend für den Fügeprozess vorbereitet. Auf eine ebene Fläche wird im nachfolgenden Prozessschritt mittels Selektivem Laserschmelzen die gewünschte Geometrie aufgebaut. Der optimierte Faserverlauf der geschmiedeten Geometrieelemente weist ideale mechanisch-technologische Eigenschaften gerade im Hinblick auf die Dauerschwingfestigkeit auf. Bei dem additiven Aufbau entsteht eine stoffschlüssige Verbindung, die ähnliche Festigkeiten wie der Schmiedegrundkörper aufweist. www.rosswag-engineering.de

Ein Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro erhält die Swabian Instruments GmbH, Schwieberdingen, für ihre schnelle digitale Signalerfassung. Die Anzahl der Messgrößen und Sensoren, welche erfasst und verarbeitet werden müssen, steigt zunehmend. Dabei müssen Messlabore ständig neu konfiguriert werden und stoßen an Grenzen. Eine einmalige Softwarearchitektur ermöglicht es nun Anwendern jede erdenkliche digitale Messung mit geringem Aufwand in Software zu implementieren. Die Messgenauigkeit des hochpräzisen Messgeräts liegt im Bereich von Pikosekunden und vereinfacht so ganze Forschungsprozesse. Die Kunden können bereits beim Aufbau der Messtechnik auf mehrere teure Geräte verzichten und senken so ihre Investitionskosten. www.swabianinstruments.com

Ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro erhält in diesem Jahr Dr.-Ing. Max Schlötter & Co. KG, Geislingen, für die ressourcenschonende Zink-Nickel-Abscheidung. Für Eisenwerkstoffe ist die galvanische Beschichtung mit Zink-Nickel-Legierungsschichten eine der besten Möglichkeiten zum Schutz gegen Korrosion. Mit den neu entwickelten manganhaltigen Anoden gelingt es, die galvanische Abscheidung in mehrfacher Hinsicht positiv zu beeinflussen: Es fällt weniger giftiges Cyanid an, gleichzeitig sinkt der Stromverbrauch um bis zu 30 Prozent und es kann mit einer niedrigeren Nickelkonzentration gearbeitet werden. Ein Umstieg auf die neue Technologie ist problemlos möglich, da lediglich die Anoden ausgetauscht werden müssen. www.schloetter.de

Den mit 7.500 Euro dotierten Mittelstandspreis der MBG, der sich an junge Unternehmen richtet, erhielt in diesem Jahr die ioxp GmbH, Mannheim, für ihr intelligentes Video-Assistenzsystem. Die Vorteile der Verortung virtueller Inhalte im realen Kontext werden zunehmend auch in der Industrie erkannt. Im Vordergrund steht hierbei die direkte Einblendung von Informationen zu betrachteten Maschinen, welche dem Wartungstechniker Aufschluss über die Betriebssituation geben können, um eine bestmögliche Informationslage mit niedrigem Aufwand herstellen zu können. Ein weiteres Feld ist die Schritt-für-Schritt Erklärung und Anleitung für komplizierte Arbeitsprozesse. Hierfür gibt es einen großen Bedarf im Anwendungsfeld der Montage sowie im Trainings- und Qualifizierungsbereich. www.ioxp.de

Eine Anerkennung wurde folgenden sechs Unternehmen ausgesprochen:

Andreas Hettich GmbH & Co. KG, Tuttlingen, für die duale Zentrifuge für Labore. Das vielseitige Laborgerät kann insbesondere bei der Herstellung von Nanopartikeln im medizinischen und technischen Bereich, bei der Vermischung von schwer mischbaren Komponenten sowie zur Extraktion bei der analytischen Probenvorbereitung eingesetzt werden. Die Probengefäße werden während der Zentrifugation zusätzlich um ihre eigene Achse gedreht und erfahren dadurch starke Zentrifugalbeschleunigungen. So werden neue Anwendungen bei der Herstellung von Arzneimitteln, in der Lebensmittelkontrolle oder für die biomedizinische Forschung möglich. www.hettichlab.com

dotscene GmbH, Freiburg, für eine mobile 3D-Laser-Datenerfassung. Für die Erstellung von dreidimensionalen Umgebungsmodellen bietet das tragbare, fahrbare und fliegbare Sensorsystem vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Die aus einer Punktwolke resultierenden 3D-Modelle werden vorrangig zur Darstellung von Immobilienbeständen verwendet. Die Verarbeitung der Aufnahmedaten erfolgt als kunden- und anwendungsspezifische Dienstleistung. Es entfallen somit für den Kunden fixe Softwarekosten, zeitaufwendige Schulungen und hohe Investitionen in Rechenkapazität. www.dotscene.com

inigence gmbH, Bretzfeld, für die Rückfederungskompensation komplexer Blechformteile. Im automobilen Karosseriebau ist eine hohe Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität von Blechformteilen von großer Bedeutung. Unter Verwendung eines neu entwickelten Algorithmus ist es nun möglich, simulierte oder auch gemessene Bauteildaten von rückgefederten Teilen so zu überbiegen, dass eine bestmögliche Maßhaltigkeit bei Erhalt der anspruchsvollen Oberflächenqualität erzielt wird. Im Planungs- und Realisierungsprozess von Presswerkzeugen werden dadurch Zeit und Kosten in Millionenhöhe eingespart. www.inigence-gmbh.de

IPR-Intelligente Peripherien für Roboter GmbH, Eppingen, für eine Verbundbeton-Fahrachse. Industrieroboter brauchen häufig Fahrachsen, um sich bei ihrer Arbeit auch vor, zurück oder seitlich hin und her bewegen zu können. Bisher wurden diese Fahrachsen aus Metall gefertigt, was sich in den Herstellungskosten niederschlägt. Die neu entwickelte Fahrachse reduziert durch den Einsatz von Verbundbeton die Materialkosten drastisch, ohne die Positioniergenauigkeit zu beeinträchtigen. Außerdem benötigt die Verbundbeton-Fahrachse weniger Aufstellfläche, was es auch kleinen Unternehmen ermöglicht, ihre Produktionsketten zu automatisieren. www.iprworldwide.com

mm-lab GmbH, Kornwestheim, mit einem Kollisionswarnsystem für Automobil-Prüfgelände. Die Betreiber von Prüfgeländen benötigen ein System, welches den Fahrer vor drohenden Frontal-, Seiten- und Heck-Kollisionen mit einer entsprechenden Vorwarnzeit alarmiert. Die im öffentlichen Straßenverkehr genutzten Frontkollisionswarnsysteme sind systembedingt nicht für Teststrecken und Steilkurven geeignet. Die Neuentwicklung verbessert die Sicherheit auf Prüfgeländen entscheidend und hilft Zusammenstöße zu vermeiden. Dies gelingt durch die hohe Präzision der GPS-Positionierung, die extreme Schnelligkeit in der mobilen Kommunikation und die Software, die die Fahrer in kritischen Situationen warnt. www.mmlab.de

Renfert GmbH, Hilzingen, für das 3D-Video-Mikroskop für die Zahntechnik.
Mit dem neu entwickelten System, das aus Video-Mikroskop, 3D-Monitor und 3D-Brille besteht, können Zahntechniker die Bearbeitung, die Prüfung sowie die Bewertung der Qualität zahntechnischer Objekte präzise und gleichzeitig ergonomisch durchführen. Per Schnittstelle ist der schnelle Austausch mit Kunden und Kollegen während der gemeinsamen Betrachtung am Monitor oder über ein virtuelles Netzwerk möglich. Im Bereich der Zahntechnik ist das mobile, preisgünstige 3D-System mit einer latenzfreien Bildübertragung in Full-HD Qualität gegenüber Stereo-Mikroskopen oder Lupenbrillen die köpergerechte Alternative. www.renfert.com

 

 

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Quelle: unsplash / dylan-gillis
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