„Die Delegation hat die Marktchancen des saudischen Wachstumsmarkts buchstäblich zum Anfassen erlebt: die Reise hat eindrucksvoll vor Augen geführt, dass Saudi Arabien zum größten Projektmarkt der Golfregion geworden ist“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid in Stuttgart. Minister Schmid hatte seit Samstag, 17.12. eine 30-köpfige Wirtschaftsdelegation nach Saudi-Arabien begleitet, „weil die baden-württembergischen Unternehmen gerade in der eher staatlich dominierten saudischen Volkswirtschaft politische Türöffner zur Marktbearbeitung sehr gut brauchen können“.
Im Rahmen der politischen Delegation führte Schmid Gespräche mit hochrangigen Vertretern von Ministerien und staatlichen Einrichtungen. Minister Schmid traf sich mit dem saudischen Industrie- und Handelsminister, dem Minister für Wirtschaft- und Planung sowie dem Vorstandsvorsitzenden der SABIC Saudi Basic Industry Corporation, dem größten Industriekonzern des Königreichs.
Die industrielle Entwicklung in Saudi-Arabien war neben den Wirtschaftsbereichen Infrastruktur und Bau, Wasser und Umwelt ein inhaltlicher Schwerpunkt der Reise, weil „Modernisierung und Ausbau der Industrie, vor allem in der Petrochemie und Metallverarbeitung, in vollem Gange sind“, so Schmid. Nach Riad, dem politischen Zentrum des Landes, war daher die Region um Dammam an der Ostküste Ziel der Reise. Die Region mit den Wirtschaftszentren Al Khobar, Zahran, Jubail ist einer der wichtigsten Standorte der saudi-arabischen petrochemischen und metallverarbeitenden Industrie. Um einen Einblick in den saudi-arabischen Industriesektor zu erhalten, besichtigte die Delegation verschiedene Anlagen in der etwa 100 km nördlich von Dammam gelegenen Industriestadt Jubail.
Das renommierte Dubaier Wirtschaftsforschungsinstitut MEED Middle East Business Intelligence hat für alle in Saudi Arabien laufenden und geplanten Investitionsvorhaben ein Volumen von insgesamt 656 Milliarden US-Dollar errechnet. Die Investitionsprojekte sind in allen Sektoren zu finden: zum Beispiel wird die Erneuerung der verkehrlichen und baulichen Infrastruktur forciert. Wichtige Bedeutung haben aber auch der Gesundheits-, der Bildungssektor sowie der Umwelt- und Wassersektor. „Die dringend benötigten Projekte werden voraussichtlich auf viele Jahre die Nachfrage nach internationalen Partnern, Produkten und Dienstleistungen anregen“, fasst der Minister die Eindrücke der Delegation zusammen.
„Mit der politischen Flankierung haben wir die Aufmerksamkeit für die branchenübergreifenden Kontakt- und Kooperationsbörsen von Baden-Württemberg International in Riad und Dammam deutlich erhöht“, erklärte Minister Schmid. Für die mitreisenden Unternehmen organisierte Baden-Württemberg International bw-i in Zusammenarbeit mit dem Delegiertenbüro der deutschen Wirtschaft in Riad und den lokalen industrie- und Handelskammern Kontakt- und Kooperationsbörsen in Riad (17.12.2011) und Dammam (21.12.2011).
Laut Erhebungen der Industrie und Handelskammern in Baden-Württemberg haben rund 870 baden-württembergische Unternehmen Geschäftsbeziehungen zum Königreich Saudi Arabien. Darunter unterhalten 36 Unternehmen eigene Niederlassungen, 25 Unternehmen Produktionsstätten und 183 Unternehmen Vertretungen vor Ort.
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg