Die Deutsch-Kanadische Industrie- und Handelskammer (AHK Kanada) übernimmt die Umsetzung für zunächst zwei Jahre.
„Kanada ist für Baden-Württemberg ein wichtiger Partner – wirtschaftlich, technologisch und strategisch. Die neue Wirtschaftsrepräsentanz schafft eine Brücke zwischen unseren Unternehmen und einem der spannendsten Märkte der Welt. Toronto wird Baden-Württembergs Tor nach Kanada“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. „Gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist die Unterstützung beim Markteintritt entscheidend, um Chancen zu nutzen und Kooperationen auszubauen.“
Mit der neuen Anlaufstelle will das Land baden-württembergische Unternehmen beim Markteintritt, der Diversifizierung ihrer Absatzmärkte und bei Innovationskooperationen unterstützen. Gleichzeitig soll die Wirtschaftsrepräsentanz kanadischen Unternehmen den Zugang zum Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg erleichtern.
„Mit der Präsenz in Toronto positionieren wir uns in einem Zukunftsmarkt, der für Baden-Württemberg in Bereichen wie Wasserstoff, CleanTech und Hochtechnologien immer wichtiger wird. Wir schaffen direkte Zugänge für unsere Unternehmen und stärken die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Dies nicht nur in der Partnerprovinz des Landes Ontario, sondern von Quebec bis British Columbia“, betonte die Ministerin.
Kanada gewinnt als Partnerland zunehmend an Bedeutung – als verlässlicher Handelspartner, Lieferant kritischer Rohstoffe und Standort zukunftsorientierter Branchen wie Luft- und Raumfahrt, KI und Smart Health. Die neue Wirtschaftsrepräsentanz ergänzt die bestehenden Aktivitäten, darunter die H2-Allianz im Bereich Wasserstoff und die enge Zusammenarbeit zwischen e-mobil BW und OVIN.
„Unsere exportstarke Wirtschaft braucht starke Partner und offene Märkte. Kanada bietet beides – und teilt unsere Werte einer innovationsgetriebenen und nachhaltigen Wirtschaft. Zwischen Baden-Württemberg und Kanada entsteht damit kein einfacher Handelsweg, sondern eine Innovationsachse über den Atlantik“, so Hoffmeister-Kraut abschließend.
Die Delegationsreise von Ministerin Hoffmeister-Kraut im Oktober 2023 mit über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern verdeutlichte bereits das große Interesse und die Potenziale für baden-württembergische Unternehmen. Auch gemeinsame Veranstaltungen auf der diesjährigen Hannover Messe zeigten, dass das Interesse an einer engeren Zusammenarbeit auf beiden Seiten weiter wächst.
Die Leitung der Wirtschaftsrepräsentanz übernimmt Yvonne Denz, Geschäftsführerin der AHK Kanada. Leander Andac, Leiter Projektmanagement & Marktentwicklung, wird als Innovationsscout tätig sein.
Yvonne Denz sagte: „Wir freuen uns sehr, Baden-Württemberg künftig in Kanada zu vertreten und zur Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen zwei führenden Innovationsstandorten beizutragen. Die baden-württembergische Expertise in Bereichen wie Automotive, Luft- und Raumfahrt, Künstlicher Intelligenz sowie der starke Mittelstand treffen im dynamischen kanadischen Markt auf ideale Kooperationsmöglichkeiten. Auch im Bereich der Start-up-Förderung sehen wir vielversprechende Ansätze für bilaterale Zusammenarbeit. Der kanadische Markt ist für Unternehmen aus Baden-Württemberg nicht nur aufgrund seines Rohstoffreichtums attraktiv – Kanada überzeugt ebenso durch seine Offenheit, Innovationskraft und wirtschaftliche Stabilität in zahlreichen weiteren Branchen.“
Aufbauend auf gemeinsamen Werten wie Nachhaltigkeit, technologischer Fortschritt und gesellschaftliche Verantwortung gebe es großes Potenzial für zukunftsweisende Kooperationen und langfristige Partnerschaften, die Wachstum und Innovation auf beiden Seiten förderten, so die Leiterin der neuen Wirtschaftsrepräsentanz.
Weitere Informationen
Baden-Württemberg zählt mit einem Außenhandelsanteil von rund 42 Prozent am Bruttoinlandsprodukt zu den exportstärksten Regionen Europas. Angesichts geopolitischer Spannungen und handelspolitischer Unsicherheiten verfolgt das Land das Ziel, seine Außenwirtschaft breiter aufzustellen und neue Partnerschaften in strategisch wichtigen Märkten zu entwickeln.
Kanada entwickelt sich dabei zunehmend zu einem zentralen Akteur im globalen Handel. Neben seiner starken Industrie gewinnt das Land als Lieferant kritischer Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Nickel, Grafit, Uran und Kupfer an Bedeutung. Obwohl Kanada derzeit auf Platz 20 der wichtigsten Exportmärkte Baden-Württembergs steht, steigt seine Relevanz kontinuierlich.
Die Provinzen Ontario und Québec zählen zu den wirtschaftlichen Zentren des Landes und bieten baden-württembergischen Unternehmen hervorragende Wachstumschancen: Ontario punktet insbesondere in Automobilindustrie und Maschinenbau, Québec gilt als führender Standort der Luft- und Raumfahrtindustrie, ergänzt durch Potenziale in British Columbia und Alberta.

















