Automobildialog

Wirtschaftsministerin diskutiert mit Spitzenvertretern der Branche die Zukunft des Automobils

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Teilnehmer des Automobildialogs waren (v.l.n.r.) Michael Hankel (ZF Friedrichshafen AG), Heinrich Baumann (Eberspächer Gruppe), Alfred Weber (Mann+Hummel GmbH), Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Wolf-Henning Scheider (Mahle GmbH), Dr. Peter Biesenbach (Robert Bosch GmbH), Roman Zitzelsberger (IG Metall Baden-Württemberg) und Wilko Andreas Stark (Daimler AG).

Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut hat sich am 17.Oktober 2016 mit Spitzenvertretern von Automobilindustrie, Zulieferern und Arbeitnehmerorganisationen zum Dialog in Stuttgart getroffen. Themen des Austauschs waren unter anderem die Zukunft des Diesels, der Markthochlauf der Elektromobilität, das automatisierte Fahren und mögliche Auswirkungen des bevorstehenden Brexit.

„Die Elektromobilität und die Digitalisierung bieten der Fahrzeugbranche viele neue Möglichkeiten“, betonte Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut. „Wir stehen erst am Anfang des Markthochlaufs. In diesem und dem nächsten Jahr werden noch einige weitere Modelle unserer Hersteller auf den Markt kommen“, so die Ministerin. Ein beschleunigter Markthochlauf sei unter dem Gesichtspunkt Luftqualität für Baden-Württemberg und die Region Stuttgart besonders wichtig. „Das gemeinsame Ziel von Politik und Wirtschaft muss es daher sein, Fahrzeuge und Wertschöpfung im Land zu allokieren und zu etablieren“, betont die Ministerin. „Zur zeitnahen Umsetzung unserer Klimaschutzziele und für den Bereich der Nutzfahrzeuge im Fernverkehr wird die Branche mittelfristig neben der zunehmenden Elektrifizierung aber auch den Dieselmotor benötigen. Und gerade hier am Standort besteht großes Potenzial und Knowhow für die Entwicklung und den Bau sauberer Dieselmotoren. Moderne Euro6-Dieselmotoren werden in den kommenden Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Lösung unserer Luftreinhalteproblematik beitragen können“, ergänzt die Ministerin.

Weiteres Thema des Automobildialogs waren die Auswirkungen des bevorstehenden Brexit auf die Fahrzeugbranche. Großbritannien ist für die deutsche Automobilindustrie das weltweit größte Exportland. Im vergangenen Jahr wurden 810.000 Pkw, die in Deutschland vom Band liefen, nach Großbritannien ausgeführt. Der britische Pkw-Markt erreichte 2015 ein neues Rekordniveau mit einem Volumen von 2,6 Millionen Neuwagen. Jeder zweite davon (1,3 Millionen) zählt zu einer deutschen Konzernmarke. „Der EU-Austritt von Großbritannien daruf nicht dazu führen, dass mit Zollschranken zwischen Großbritannien und dem Festland der internationale Warenverkehr verteuert wird“, mahnte die Ministerin.

„Die Dialogteilnehmer haben mir heute eindrucksvoll aufgezeigt, welche zukünftigen Technologien und Fahrzeuge uns aus Baden-Württemberg erwarten werden. Am Standort müssen die Fragestellungen zukünftiger Fahrzeuge und Mobilitätslösungen erforscht und mit innovativen Lösungen, Technologien und Komponenten zukunftsweisende Antworten gegeben werden. Mein Ministerium wird deshalb auch weiterhin alles dafür tun, von Seiten des Landes optimale Rahmenbedingungen für die Branche zu schaffen. Dies werden wir auch zukünftig in einem kontinuierlichen engen Dialog mit der Wirtschaft im Land umsetzen“, resümierte Hoffmeister-Kraut.

Teilnehmer des Automobildialogs waren Wilko Andreas Stark (Leiter Daimler Strategie & MBC Produktstrategie/-planung, Daimler AG), Michael Hankel (Mitglied des Vorstandes für Produktion, Pkw-Antriebstechnik, Pkw-Fahrwerktechnik, E-Mobility der ZF Friedrichshafen AG), Dr. Peter Biesenbach (Leiter Zentralabteilung Außenangelegenheiten, Regierungs- und Politikbeziehungen, Robert Bosch GmbH), Wolf-Henning Scheider (Vorsitzender der Geschäftsführung und u.a. verantwortlich für Forschung und Vorausentwicklung der Mahle GmbH), Alfred Weber (Vorsitzender der Geschäftsführung der Mann+Hummel GmbH), Heinrich Baumann (Geschäftsführender Gesellschafter der Eberspächer Gruppe GmbH & Co. KG) und Roman Zitzelsberger (Bezirksleitung der IG Metall Baden-Württemberg).

Hintergrund:
Die Fahrzeugindustrie mit ihren Zulieferern, Komponenten- und Fahrzeugherstellern nimmt in Baden-Württemberg eine Schlüsselrolle ein. Rund 18 Prozent der Beschäftigten in der Industrie im Land sind direkt im Umfeld des Fahrzeugbaus tätig. Rund 40 Prozent der Gesamtausfuhren der Industrie in Baden-Württemberg werden durch die Automobilindustrie erbracht. Rund ein Drittel des Umsatzes der Industrie in Baden-Württemberg wird direkt durch die Fahrzeugbranche erwirtschaftet.

Baden-Württemberg ist in Deutschland der bedeutendste Standort für die „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“: Jeder vierte Arbeitsplatz im Kraftwagensektor ist in Baden-Württemberg angesiedelt. Mehr als ein Fünftel des Branchenumsatzes werden hier erwirtschaftet und rund 30 Prozent der deutschlandweiten Investitionen des Wirtschaftszweiges werden in den baden-württembergischen Standorten getätigt. Auch bei den Investitionen in Forschung und Entwicklung ist die Fahrzeugbranche führend.

In 2015 waren laut amtlicher Statistik rund 228.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Wirtschaftszweigen "Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen" sowie "Sonstiger Fahrzeugbau" in Baden-Württemberg beschäftigt.

Weitere Meldungen

Konjunkturphase
Arbeitsmarkt

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen April 2025

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus äußert sich anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktzahlen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Tag der Arbeit

Zum Tag der Arbeit: Wirtschaftsministerin betont Bedeutung der Sozialpartnerschaft

Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert sich zum internationalen Tag der Arbeit am 1. Mai.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Stromgebotszonen

Zumeldung zum Vorschlag der Aufteilung Deutschlands in mehrere Stromgebotszonen

Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut äußert sich zum Vorschlag der Aufteilung Deutschlands in mehrere Stromgebotszonen.

Eine Hand hält eine Glühbirne in die Höhe
familyNET 4.0

familyNET 4.0: Wettbewerb für moderne Unternehmenskultur geht in die siebte Runde

„familyNET 4.0 – Der Wettbewerb für eine moderne Unternehmenskultur“ geht in die nächste Runde.

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Startup BW

Acht neue Unternehmen im Förderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Auch 2025 unterstützen das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus und die L-Bank innovative junge Unternehmen mit dem Programm Start-up BW Pre-Seed in einer sehr frühen Phase ihrer Existenz.

Frau mit KI Brille
Metaverse-Kongress

Beratung zu Metaverse-Technologien, Förderprogrammen und Cybersecurity

Beim großen Metaverse-Kongress „Virtuelle Welten – Chancen im Metaverse erleben“ gibt es für Unternehmen kostenlose Beratungsangebote in den Bereichen staatlicher Förderprogramme, Metaverse-Technologien und Cybersecurity.

Delegationsreise Slowenien
Delegationsreise

Wirtschaftsstaatssekretär reist nach Slowenien

Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, reist heute (15. April) zur Unterzeichnung einer interministeriellen Absichtserklärung nach Ljubljana/Slowenien.

Start-up Idea Cup Bodensee
Start-up BW

Idea Cup Bodensee

Idea Cup Bodensee: LeafSync aus Konstanz zieht ins Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2024/2025“ ein.

Fahne des Landes Baden-Württemberg
Zollpolitik

Baden-Württemberg setzt auf Freihandel und ein starkes Europa

Die Zollpolitik der USA gefährdet die Weltwirtschaft.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Zumeldung zur Pressemitteilung der EnBW: Klimaneutraler Umbau des Energiesystems

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert sich anlässlich der Veröffentlichung der Studie „Systemkostenreduzierter Pfad zur Klimaneutralität im Stromsektor 2040“ der EnBW (durchgeführt von Aurora Energy Research).

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderaufruf

Große Resonanz auf Förderaufruf zur Stärkung des Technologietransfers

Der am 6. Dezember 2024 veröffentlichte Förderaufruf „Praxissprints“ ist auf großes Interesse gestoßen.

Das Logo des Projekts „Handel 2030“.
Handel 2023

Förderaufruf „Intensivberatung Zukunft Handel 2030"

Mit dem heute veröffentlichten Förderaufruf werden Träger gesucht, die landesweit Intensivberatungen für kleine und mittlere Unternehmen aus dem Handel in den Themenfeldern Digitalisierung, Strategie, Übergabe und Nachhaltigkeit anbieten.

Besuch der Hannover Messe
Wirtschaftsstandort

Baden-Württemberg gewinnt Forschungseinrichtung imec

Neue Partnerschaft ermöglicht ein innovatives Netzwerk mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie zur Stärkung der digitalen Souveränität Europas.

Besuch der Hannover Messe - Messetag 1
Hannover Messe

Innovationstreiber Baden-Württemberg präsentiert sich auf der Hannover Messe

Vom 31.03. bis 04.04.2025 präsentieren auf der Weltleitmesse der Industrie rund 4.000 Aussteller.

Glühbirne / © seabass creatives / Unsplash
Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktzahlen März 2025

Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit – doch Frühjahrsbelebung bleibt aus.