Delegationsreise

Wirtschaftsministerin reist nach Großbritannien

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut während ihrer Delegationsreise in London. (Bild: Leif-Hendrik Piechowski / Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg)

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut reist am Dienstag (18. Februar) zu einer zweitätigen Delegationsreise nach London und Edinburgh. „Großbritannien ist für Baden-Württemberg ein wichtiger Handelspartner und es liegt im gemeinsamen Interesse, dass dies so bleibt. Es ist jetzt besonders wichtig, dass unsere Unternehmen und Regierungsmitglieder weiterhin im engen Dialog stehen und wir wissen, welche Herausforderungen konkret auf uns zukommen. Gemeinsam werden wir ausloten, wie die negativen Auswirkungen des Brexit begrenzt werden können“, so die Ministerin zum Reisestart in Stuttgart.

Der 15-köpfigen Delegation gehören Vertreter von Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Wirtschaftsfördereinrichtungen sowie der British Chamber of Commerce an. „Wir möchten uns vor Ort ein Bild davon machen, vor welchen aktuellen Herausforderungen die Unternehmen im Zuge des Brexit stehen. Dies sind natürlich auch die Herausforderungen, vor denen die Wirtschafts- und Handelspolitik steht“, so Hoffmeister-Kraut. Die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zum Vereinigten Königreich haben für das Wirtschaftsministerium einen hohen Stellenwert, bereits Anfang des Monats kündigte die Ministerin an, dass Baden-Württemberg und das Vereinigte Königreich eine „Economic Partnership Initiative“ planen. „Wir möchten mit dieser Partnerschaftsinitiative zeigen, dass wir die wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Vereinigten Königreich auch weiterhin erhalten wollen – trotz Brexit“, betonte die Ministerin.

Die Ministerin und ihre Delegation sind die ersten Vertreter eines deutschen Bundeslandes, die das Vereinigte Königreich seit dem Austritt am 31. Januar besuchen. In London sind Gespräche mit Vertretern baden-württembergischer Unternehmen mit Tochterunternehmen im Vereinigten Königreich sowie Vertretern der Deutsch-Britischen Handelskammer, der britischen Regierung und der Deutschen Botschaft geplant. In Edinburgh wird sich die Ministerin zu einem politischen Gespräch mit dem schottischen Minister für Handel, Investment und Innovation, Yvan McKee, Mitglied des schottischen Parlamentes, treffen. Im Rahmen des Besuchs in Edinburgh wird die Delegation zudem Gespräche mit Vertretern schottischer Unternehmen und von Kammern führen und mit baden-württembergischen Unternehmen mit Niederlassungen in Schottland zusammentreffen.

Weiter wird sich die Delegation an der Universität Edinburgh über das schottische Projekt „Data Lab“ informieren. Aufgabe des 2014 gegründeten „Data Lab“ ist es, Unternehmen bei der datengetriebenen Entwicklung von Innovationen zu unterstützen und datenbasierte Wertschöpfung voranzutreiben. „Die Entwicklung datengetriebener Innovationen ist dem Wirtschaftsministerium und der gesamten Landesregierung ein zentrales Anliegen. Besonders mit Blick auf den harten internationalen Wettbewerb mit den USA und China ist es wichtig, dass wir uns vernetzen und in diesen Bereichen in Europa enger zusammenarbeiten. Nur so können wir im Wettbewerb bestehen“, betonte Hoffmeister-Kraut. Die Partnerschaftsinitiative zwischen Baden-Württemberg und Großbritannien solle ebenfalls dazu beitragen, dass beide Partner auch künftig im internationalen Wettbewerb eine führende Rolle bei Innovationen einnehmen.

Wirtschaftsbeziehungen Vereinigtes Königreich – Baden-Württemberg

Sowohl in der Export- als auch in der Importstatistik belegt das Vereinigte Königreich (VK) seit Jahren einen vorderen Platz. Im Jahr 2019 wurden nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Landesamtes in den Monaten Januar bis September Waren im Wert von ca. 8,1 Milliarden Euro (2018: 9,8 Milliarden Euro) ins VK exportiert. Es belegt damit den 6. Rang in der Exportstatistik. Haupthandelsgüter sind Kraftwagen, Kraftwagenteile, Maschinen und pharmazeutische Erzeugnisse.

Bei den Importen belegt das Vereinigte Königreich aufgrund der Zahlen von Januar bis September 2019 mit 3,03 Milliarden Euro (2018: 3,78 Milliarden Euro) den 15. Platz. Wichtige Importgüter sind Maschinen, chemische und pharmazeutische Erzeugnisse und Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Exporte ins VK um 5,4 Prozent angestiegen. Bei den Importen aus dem VK nach BW konnte ein deutlicher Anstieg von 12,7 Prozent festgestellt werden (entgegen des Bundestrends, wo sowohl Exporte aus Deutschland sowie Importe aus dem VK nach Deutschland weiter rückläufig sind).

Die Warenausfuhren im Wert von 9,85 Milliarden Euro im Jahr 2018 entsprechen 4,8 Prozent aller baden-württembergischen Gesamtausfuhren. Den größten Anteil an den Ausfuhren ins Vereinigte Königreich machen Kraftwagen und Kraftwagenteile mit 2,565 Milliarden Euro, Maschinen mit 1,935 Milliarden Euro sowie pharmazeutische Erzeugnisse mit 0,871 Milliarden Euro aus. Mit dieser Exportsumme war das VK für BW im Jahr 2018 das sechstwichtigste Absatzland.

Die Wareneinfuhren im Wert von 3,79 Milliarden Euro im Jahr 2018 entsprechen 2,1 Prozent aller baden-württembergischen Gesamteinfuhren. Den größten Anteil an den Einfuhren machen mit 0,781 Milliarden Euro Maschinen und mit 0,5 Milliarden Euro chemische Erzeugnisse aus. Mit dieser Importsumme steht das Vereinigte Königreich an 15. Stelle bei den wichtigsten Importländern für BW.

Bei den Kraftwagen und Kraftwagenteilen sanken die Exporte von Deutschland ins Vereinigte Königreich im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent und von Baden-Württemberg ins VK um 26,5 Prozent. Die Importe von Kraftwagen und Kraftwagenteilen aus dem VK nach Deutschland sanken im gleichen Zeitraum um 12,8 Prozent und aus dem VK nach Baden-Württemberg um 36,3 Prozent.

Aktuell sind 266 Unternehmen mit mehr als 20 Prozent britischer Beteiligung in Baden-Württemberg angesiedelt.

Fotos von der Reise finden Sie hier. .

Weitere Meldungen

Eine Hand hält eine Glühbirne in die Höhe
Kreditwirtschaft

Austausch mit Vertretern der baden-württembergischen Kreditwirtschaft und der L-Bank

Am 17. Dezember hat sich Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut mit Vertretern der baden-württembergischen Kreditwirtschaft und der L-Bank zur aktuellen Finanzierungslage für die Unternehmen in Baden-Württemberg ausgetauscht.

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
Förderung

2025 erhielt die Fraunhofer-Gesellschaft eine Landesförderung von rund 38,1 Millionen

2025 erhielt die Fraunhofer-Gesellschaft eine Landesförderung von rund 38,1 Millionen Euro.

Ein Mann im Anzug hat ein Tablet in der Hand
Fachkräftesicherung

Wirtschaftsministerium fördert Projekt zum Einsatz von KI zur Fachkräftesicherung

Künstliche Intelligenz (KI) ist kein Zukunftsthema mehr – sie wird bereits heute erfolgreich eingesetzt. Davon ist die KI-Allianz Baden-Württemberg eG überzeugt.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Gastronmie

Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in der Gastronomie

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, betont im Vorfeld der Abstimmung im Bundesrat am kommenden Freitag (19.12.) über eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in der Gastronomie.

Portraitbilder Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Medizinwirtschaft

Revision von MDR und IVDR: Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung

Mit der gestrigen (16. Dezember) Vorlage eines Reformpakets zur europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR) und In-vitro-Diagnostika-Verordnung (IVDR) werden wichtige Signale für eine spürbare Entlastung der Medizintechnikindustrie gesetzt.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Zumeldung zum seitens der Europäischen Kommission verkündeten Automotive Package

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, sagt zum gestern (16.12.) verkündeten Automotive Package der Europäischen Kommission.

Ein Mann im Anzug verwendet ein Tablet
Förderung

Wirtschaftsministerium fördert RegioClusterAgentur BW bis 2029

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus setzt die Förderung der RegioClusterAgentur Baden-Württemberg (RCA BW) bis zum 30. Juni 2029 fort. Die RCA BW wird dabei strategisch weiterentwickelt.

Das Logo von Invest BW
Invest BW

Mobilität stärken, Wandel prägen, Zukunft sichern: BW gibt den Takt vor

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus startet heute (12. Dezember) den dritten Förderaufruf der vierten Phase von Invest BW. Unternehmen können bis zum 20. Februar 2026, 13.00 Uhr ihre Projektskizzen einreichen.

Start-up BW

Neue Start-ups für das Frühphasenförderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Nach der vergangenen Auswahlrunde für das Landesprogramm Start-up BW Pre-Seed haben acht junge Unternehmen eine positive Rückmeldung bekommen.

Übergabe eines symbolischen Förderschecks an die Projektverantwortlichen der Fraunhofer-Gesellschaft für das Projekt „Stuttgart Climate Tech Hub“
Förderung

Wirtschaftsministerium gibt Startschuss für Stuttgart Climate Tech Hub

Mit der Übergabe eines symbolischen Förderschecks in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus den offiziellen Startschuss für das Projekt „Stuttgart Climate Tech Hub“ gegeben.

Förderung

BW investiert rund 1,3 Millionen Euro in die Zukunft der photonischen KI

Baden-Württemberg investiert rund 1,3 Millionen Euro in die Zukunft der photonischen KI.

Logo von Start-up BW
Startup BW

WebMeister360 aus Reutlingen gewinnt den Regional Cup MO-VE YOUR IDEA

Bühne frei für Innovation: WebMeister360 aus Reutlingen ge-winnt den Regional Cup MOVE YOUR IDEA des „Start-up BW Ele-vator Pitch 2025/26“ und sichert sich das Ticket fürs Landesfinale.

©Martina Berg, stock.adobe.com
BW-Capital GmbH

Land gründet BW-Capital GmbH

Land gründet BW-Capital GmbH – Neue Landesgesellschaft soll Start-ups stärken und Innovation beschleunigen.

Europaflagge / ©Harald Richter
Lieferkettengesetz

Ministerin zu Einigung bei EU-Lieferkettengesetz und Nachhaltigkeitsberichterstattung

Wirtschaftsministerin begrüßt den gefundenen Kompromiss und sagt, die EU hat ihr Versprechen eingelöst, die Berichts- und Nachweispflichten spürbar zu reduzieren.

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
BW-EC

Neuer BW-Empfangsclient treibt Digitalisierung der Verwaltung voran

Baden-Württemberg geht einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur vollständig digitalen Verwaltung: Mit dem neuen BW-Empfangsclient (BW-EC) können ab sofort alle zuständigen Stellen im Land digitale Anträge empfangen – ganz ohne spezielle Fachsoftware.