Im laufenden Jahr haben sich in Baden-Württemberg 6.191 Steuersünder angezeigt, die Kapitalerträge aus der Schweiz und Liechtenstein verschwiegen hatten. Das sind fast dreimal so viel wie im Vorjahr. 2012 waren 2.316 Selbstanzeigen eingegangen.
„Seit das Steuerabkommen mit der Schweiz Ende letzten Jahres gescheitert ist, sind die Zahlen stark angestiegen. Das zeigt, dass es richtig war das Abkommen abzulehnen. So konnten wir den Druck auf Steuersünder aufrecht erhalten”, sagte der Minister für Finanzen und Wirtschaft Nils Schmid.
17.045 Selbstanzeigen im Land seit 2010 (Stand Ende 2013)
Insgesamt sind 17.045 solcher Selbstanzeigen in Baden-Württemberg seit Beginn der Aufzeichnung im Februar 2010 eingegangen. Dabei sind rund 1,5 Milliarden Euro an Kapitalerträgen nacherklärt worden. Das führt zu zusätzlichen Steuereinnahmen in Höhe von rund 430 Millionen Euro.
„Statt eines anonymen Steuerabkommens mit der Schweiz brauchen wir den automatischen Datenaustausch mit anderen Ländern,” so Schmid. Mit den USA hat man das schon geschafft. Jetzt sollen die Regelungen zum Datenaustausch innerhalb der EU ausgeweitet werden. „Am Ende werden wir auch mit der Schweiz ein Steuerabkommen abschließen. Das wird dann aber nicht anonym sein, sondern Steuerhinterziehung durch Datenaustausch wirklich verhindern. Nur so können wir Steueroasen trocken legen,” sagte der Finanzminister abschließend.