Der Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg – EU 2025 bringt am 1. und 2. Oktober in Brüssel hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden zusammen, um konkrete Impulse für die wirtschaftspolitische Zukunft der EU zu geben. Unter dem Leitmotiv „Neue Realitäten: Impulse für Europas Wettbewerbsfähigkeit“ steht die Frage im Mittelpunkt, wie Europa in einem schwierigen globalen Umfeld stärker und zukunftsfähiger werden kann.
„Die EU steht innen wie außen vor neuen Realitäten. Jetzt gilt es, den Binnenmarkt zu vereinfachen, Innovation zu ermöglichen und strategische Projekte zu beschleunigen. Regionen wie Baden-Württemberg leisten hierzu ihren Beitrag. Unser Ziel ist klar: For a stronger European future“, erklärte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, zum Auftakt des Gipfels.
Breites Programm mit hochrangigen Gästen
Das zweitägige Programm umfasst drei große Summit Stages mit Ministerin Hoffmeister-Kraut, ein Pre-Event mit Staatssekretär Dr. Patrick Rapp und den Partnerregionen der Vier Motoren für Europa sowie mehrere interaktive Summit Talks. Zu den Gästen zählen hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der EU-Institutionen, der Wirtschaft und Gesellschaft.
Impulse für eine zukunftsfähige EU-Wirtschaftspolitik
Die Debatten des Gipfels machten deutlich: Europa braucht spürbare Entlastungen im Binnenmarkt, klare Regeln für fairen Wettbewerb im globalen Umfeld und bessere Rahmenbedingungen für Innovation und technologische Souveränität. Immer wieder betonte Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut die Notwendigkeit, Bürokratie abzubauen, offene Märkte zu sichern und Innovation schneller in die Praxis zu bringen: „Europa muss Akteur bleiben – mit einem Binnenmarkt, der ermöglicht statt belastet, und mit Technologien, die hier entwickelt und hier wachsen können.“ Dazu legt das Wirtschaftsministerium ein Positionspapier (https://t1p.de/7f5w9) vor. Es bündelt die zentralen Forderungen in fünf Kapiteln, von Entlastungen für kleine und mittlere Unternehmen und der Handlungsfähigkeit Europas im globalen Umfeld über die Stärkung von Schlüsseltechnologien bis zu einer innovationsfreundlichen Industriepolitik und einer starken Rolle der Regionen.
Praxisdialog angekündigt: Austausch zwischen Brüssel und Baden-Württemberg vertiefen
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut kündigte eine Initiative für einen stärkeren Praxisdialog an. Vertreterinnen und Vertreter der EU-Institutionen sollen künftig noch einfacher die Gelegenheit erhalten, Unternehmen in Baden-Württemberg direkt kennenzulernen. Hoffmeister-Kraut: „Wir erleben immer wieder: Erst der direkte Austausch schafft echtes Verständnis für die Praxis. Deshalb öffnen wir gemeinsam mit den Partnerverbänden gezielt Türen.“ Ziel ist es, den Austausch mit Schlüsselakteuren aus Kommission, Rat und Parlament zu vertiefen und das Verständnis zwischen europäischer Gesetzgebung und unternehmerischer Realität weiter zu verbessern.
Stimmen aus Baden-Württemberg
Der Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg – EU 2025 wird gemeinsam mit den zentralen Partnerorganisationen der Wirtschaft ausgerichtet: dem Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag, HANDWERK BW, dem Sparkassenverband Baden-Württemberg, dem Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband, dem Bankenverband Baden-Württemberg und Unternehmer Baden-Württemberg.
Stimmen der Partner des Wirtschaftsgipfels Baden-Württemberg – EU 2025:
Thomas Bürkle, Präsident der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW): „In einer Zeit massiver geopolitischer Veränderungen muss sich die EU schneller und entschlossener reformieren. Wir brauchen deutlich weniger Regulierung, eine echte Vollendung des Binnenmarkts und substanzielle Investitionen in Innovation, moderne Infrastruktur und Zukunftstechnologien. Ansonsten droht Europa den Anschluss an andere Wirtschaftsräume zu verlieren. Von Brüssel erwarten wir jetzt entschlossenes Handeln mit Tempo und Mut. Wir Unternehmer stehen bereit, Verantwortung zu übernehmen – damit Europa im globalen Wettbewerb wieder an die Spitze kommt.“
Markus Heilig, Präsident des Bankenverbands Baden-Württemberg e.V.: „Die Privatbanken sind in ihrer Vielfalt ein verlässlicher und stabiler Partner für ihre Kunden und begleiten ihre Kunden in diesen herausfordernden Zeiten. Für Real- und Finanzwirtschaft gilt gleichermaßen: Weitere sinnvolle Schritte zu einer Kapitalmarktunion stärken den europäischen Finanzmarkt mit dem Ziel, dringend benötigtes privates Kapital für die Transformation unserer Wirtschaft zu mobilisieren.“
Dr. Matthias Neth, Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg: „Als Sparkassen-Finanzgruppe machen wir uns dafür stark, dass wir in Baden-Württemberg mit viel Lust auf Zukunft die Dinge anpacken. Stabile Finanzierungsstrukturen und Freiräume für unternehmerisches Handeln - das muss die EU jetzt ausgestalten, damit wir bei uns im Land zügig vorankommen.“
Rainer Reichhold, Handwerk BW-Präsident: „Die EU muss wieder greifbare Gründe liefern, dass mittelständische Unternehmen mehr Nutzen als Belastung im geeinten Europa erkennen. Dazu muss die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen endlich wieder ins Zentrum gestellt werden. Für das Handwerk bedeutet das vor allem: weniger Bürokratie, mehr Vertrauen des Staates in die Wirtschaftsakteure, mehr Praxistauglichkeit der Regeln. Gerade kleine und mittlere Betriebe dürfen nicht durch Berichtspflichten oder Lieferkettenauflagen überfordert werden. Wenn wir hier Entlastung schaffen, Hemmnisse im Binnenmarkt abbauen und eine verlässliche Energie- und Finanzierungspolitik hinbekommen, können wir die Innovationskraft unserer Wirtschaft sichern und unseren Wohlstand stützen. Der Wirtschaftsgipfel in Brüssel ist eine wichtige Gelegenheit, diese Anliegen mit Nachdruck einzubringen.“
Dr. Jan Stefan Roell, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages: „Ein vollendeter Energiebinnenmarkt ist das Rückgrat für Europas Wettbewerbsfähigkeit. Unsere Unternehmen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, faire Netzzugänge und bezahlbare Energiepreise, um investieren, produzieren und Arbeitsplätze sichern zu können. Europa muss jetzt beim Netzausbau, bei der Harmonisierung von Regeln und beim Wasserstoffmarkthochlauf Tempo machen – das entscheidet über unseren wirtschaftlichen Erfolg in der Zukunft.“
Dr. Ulrich Theileis, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands e.V.: „Baden-Württemberg ist Mittelstandsland. Unsere Stärke liegt in der engen Verbindung von Real- und Finanzwirtschaft, von Unternehmen und Genossenschaftsbanken. Deshalb gilt: Regulierung in Brüssel darf nie isoliert gedacht werden – sie muss unsere besonderen Strukturen berücksichtigen. Das ist gelebte Subsidiarität: Politik nah an den Mitgliedsstaaten und ihren wirtschaftlichen Realitäten. Nur so gelingt es, gute Politik für alle zu machen und den baden-württembergischen Mittelstand nachhaltig zu stärken. Dafür werben wir auf dem Wirtschaftsgipfel BW-EU in Brüssel.“