Mittelstand

Gutachten „Masterplan Mittelstand Baden-Württemberg"

Wirtschaftsministerium veröffentlicht Gutachten „Masterplan Mittelstand Baden-Württemberg“

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Mittelstand Gutachten „Masterplan Mittelstand Baden-Württemberg"

Der Masterplan Mittelstand unterzieht Mittelstand, Mittelstandspolitik und Mittelstands-förderung einer grundlegenden Bestandsaufnahme und gibt Impulse, damit der Mittelstand auch in Zukunft prägend für die Wirtschaft des Landes bleibt. Der nächste Schritt ist die Bildung einer Task-Force.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, sagte heute (25. Oktober) in Stuttgart: „Das Gutachten zeigt: Der Mittelstand im Land ist anpassungsfähig, robust und in vielerlei Hinsicht gut aufgestellt. So zeichnen sich die Betriebe auch weiterhin durch eine hohe Innovationsbereitschaft aus, sie nutzen vorhandene Arbeitskräftepotenziale bei Frauen, Älteren und Zugewanderten im Vergleich zu Großbetrieben besser und verfügen dank relativ hohen Eigenkapitalquoten über eine stärkere Krisenresilienz.“ Der Erfolg der Unternehmen sei angesichts zahlreicher Herausforderungen wie dem Arbeitskräftemangel, der Digitalisierung und bürokratischer Belastungen jedoch kein Selbstläufer mehr. „Wie sich die Betriebe den sich stets ändernden Rahmenbedingungen anpassen und agil bleiben müssen, so muss sich auch eine erfolgreiche Mittelstandspolitik kontinuierlich weiterentwickeln. Mit dem ‚Masterplan Mittelstand Baden-Württemberg‘ haben wir dafür nun eine gute, wissenschaftlich fundierte Grundlage an der Hand“, erklärte Hoffmeister-Kraut.

Maßnahmenumsetzung: Task Force

Damit aus den guten Ansätzen des Masterplans konkrete Handlungen werden, die auch bei den mittelständischen Unternehmen ankommen, wird eine Task Force „Masterplan Mittelstand Baden-Württemberg“ unter Leitung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus eingerichtet, der alle fachlich betroffenen Ressorts angehören. Die Task Force soll – auch vor dem Hintergrund der möglichen Haushaltsrelevanz der Empfehlungen – gemeinsam prüfen, welche Maßnahmen mit welchem zeitlichen Horizont umgesetzt werden können. Eine Auftaktsitzung der Task Force ist noch für das Jahr 2024 geplant.

Unternehmen sehen Bürokratie und Arbeitskräftemangel als Top-Themen

Gefragt nach ihren Prioritäten in der Mittelstandspolitik nennt die überwiegende Mehrheit der 1.417 teilnehmenden Unternehmen

  • den Bürokratieabbau (Vorschriften/Regulierungen, Berichts- und Dokumentationspflichten, Verwaltungsverfahren),
  • die Reduzierung von Steuern und Abgaben,
  • die Förderung von Aus- und Weiterbildung,
  • IT- und Digitalisierungsthemen.

Das wissenschaftliche Konsortium aus ZEW Mannheim, IAW Tübingen und ifm Mannheim, das das Gutachten im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus entwickelt hat, identifiziert für den Mittelstand darüber hinaus die folgenden Kernherausforderungen:

  • Innovation und technologischer Wandel,
  • Klimawandel, Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit,
  • Gründung und Unternehmensnachfolge,
  • Wandel von Globalisierung und internationaler Ordnung,
  • schwierige Rahmenbedingungen und ein unsicheres wirtschaftliches Umfeld.

Aktionsprogramm zur Mittelstandsförderung

Als Orientierungshilfe für die zukünftige Mittelstandspolitik wurde als Kernelement des „Masterplan Mittelstand Baden-Württemberg“ ein „Aktionsprogramm für den Mittelstand“ entwickelt. Hier werden einzelne Handlungsempfehlungen priorisiert, die aus Sicht der Gutachter die dringendsten Probleme des Mittelstands adressieren. Die Maßnahmen richten sich an alle Akteure der Mittelstandspolitik – also neben der Landesregierung auch an Bund, EU und Kommunen sowie die Kammern und Verbände und die Unternehmen selbst.

Als Handlungsempfehlungen werden im Aktionsprogramm unter anderem vorgeschlagen:

  • ein Moratorium für neue regulative Anforderungen auf Landesebene,
  • der Ausbau der Aktivitäten zur Unterstützung von Nachfolgeprozessen,
  • eine stärkere Mobilisierung von privatem Wagniskapital,
  • eine Stärkung des Wissens- und Technologietransfers zwischen Mittelstand und Wissenschaft,
  • eine Novellierung des Mittelstandsförderungsgesetzes sowie
  • eine Verbesserung von Rahmenbedingungen auf Bundesebene, wie zum Beispiel
    • die Stärkung der finanziellen Anreize für eine Vollzeittätigkeit,
    • mehr Zielgenauigkeit bei der „Rente mit 63“

Hintergrundinformationen zum Gutachten und zum Beteiligungsprozess

Der Masterplan Mittelstand ist ein unmittelbarer Auftrag aus dem aktuellen Koalitionsvertrag der die Landesregierung tragenden Parteien. Der Masterplan wurde im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus von einem wissenschaftlichen Konsortium entwickelt. Dieses Konsortium besteht aus dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim, dem Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) in Tübingen und dem Institut für Mittelstandsforschung (ifm) an der Universität Mannheim.

Ein zentraler Leitgedanke bei der Entwicklung des Gutachtens war, nicht nur über den Mittelstand zu schreiben, sondern ihn aktiv zu Wort kommen zu lassen. Das große Alleinstellungsmerkmal der Studie ist deshalb ein umfassender Beteiligungsprozess, in dem die mittelstandsrelevanten Akteure im Land zur Mitarbeit und Meinungsäußerung aufgefordert waren. In insgesamt 24 Experteninterviews und vier themenspezifischen Regionalworkshops wurden Unternehmerinnen und Unternehmer, Vertreterinnen und Vertreter von Kammern, Verbänden und Wirtschaftsorganisationen, aus der Wissenschaft und allen Fraktionen des baden-württembergischen Landtags befragt. Zudem haben insgesamt über 1.400 Unternehmen und 77 Kammern, Verbände und Wirtschaftsorganisationen aus Baden-Württemberg an einer Online-Befragung zum Mittelstand teilgenommen.

Die digitale Fassung des Gutachtens steht unter dem nachfolgenden Link frei zum Download zur Verfügung.

Download

Gutachten “Masterplan Mittelstand Baden-Württemberg”

Weitere Meldungen

Das Logo des Projekts „Handel 2030“.

Intensivberatungen von Einzelhändlern mit weiteren 1,4 Millionen Euro gefördert

Bis Ende 2026 sollen mindestens 150 Einzelhandelsunternehmen in Baden-Württemberg von den Intensivberatungen profitieren und mit Unterstützung von branchenerfahrenen Fachberatern ihre Geschäftsmodelle modernisieren können.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Tourismus

Tourismusinfrastrukturprogramm 2026 startet

Ab sofort können Städte und Gemeinden wieder Anträge auf Förderung ihrer geplanten Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen des Tourismusinfrastrukturprogramms 2026 (TIP) stellen.

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
Bundesrat

Baden-Württemberg setzt sich im Bundesrat ein

Baden-Württemberg setzt sich im Bundesrat für bü-rokratische Entlastungen bei Nachhaltigkeitsberichterstattung und EU-Lieferkettenrichtlinie ein.

Portraitbilder Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Start Förderinitiative für Quantencomputing – 8,5 Millionen Euro für Verbundforschung

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat am 11. Juni 2025 eine neue Ausschreibung zur Förderung eines Verbundforschungsvorhabens im Bereich Quantencomputing veröffentlicht.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderung

Förderung Forschungsinstitute der Innovationsallianz BW mit rund 39,7 Millionen Euro

Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Ar-beit der Forschungsinstitute der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW) im Jahr 2025 mit einer Grundfinanzierung in Höhe von insgesamt rund 39,7 Millionen Euro.

Wirtschaftsministerkonferenz 2025
Wirtschaftsministerkonferenz 2025

Hoffmeister-Kraut: Mehr Unternehmertum wagen

Die Wirtschaftsministerkonferenz 2025 (WMK) hat sich unter Vorsitz von Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) auf zahlreiche Initiativen vereinbart.

Europaflagge / ©Harald Richter
Luft- und Raumfahrt

Strategische Weichenstellung für Europas Raumfahrt

Drei Bundesländer fordern klare deutsche Position zur ESA-Konferenz

Delegationsreise

Staatssekretär Dr. Rapp besucht Provinz Nordbrabant und die Region Flandern

Dr. Patrick Rapp reist zur Unterzeichnung einer interministeriellen Absichtserklärung nach Eindhoven/Niederlande. Im Rahmen seiner dreitägigen Delegationsreise wird er neben der Provinz Nordbrabant auch die flämische Region Flandern besuchen.

Startup Summit 2025
Startup BW

Start-up BW Summit: Tolle Geschäftsideen ausgezeichnet

Beim Start-up BW Summit 2025 konnten sich die Besucher davon über-zeugen, dass in BW viele zukunftsträchtige Geschäftsideen entwickelt und umgesetzt werden. Insgesamt wurden bei drei Pitch-Wettbewerben 44 Ideen mit viel Leidenschaft präsentiert.

Sieger des Start-up BW Elevator Pitch 2025
Startup BW

Start-up HeatPump23 siegt beim Landesfinale des Start-up BW Elevator Pitch

Das Start-up HeatPump23 aus Heilbronn hat das Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“ gewonnen. Das Team überzeugte die Jury mit der Geschäftsidee von smarte Etagen-Wärmepumpe für Wohnungen.

Wirtschaftsministerkonferenz 2025
Wirtschaftsministerkonferenz

Wirtschaftsminister der Länder tagen in Stuttgart: Mehr Lust auf Unternehmertum

Am 4. und 5. Juni tagen die Wirtschaftsministerinnen und -minister der Länder in Stuttgart.

Startup Summit 2025
Startup BW

Welcome to THE START-UP LÄND – Start-up BW Summit 2025

Am 2. Juni wird Stuttgart zum Hotspot der Start-up-Szene: Über 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich zum Start-up BW Summit 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart.

Glühbirne / © seabass creatives / Unsplash
Runder Tisch

Runder Tisch Sicherheit und Verteidigung

Nach Einladung der Landesregierung fand ein Runder Tisch zum Thema Sicherheit und Verteidigung mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Forschungseinrichtungen, dem Landeskommando und Verbänden zu einem Austausch statt.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Nachhaltige Erholung des Arbeitsmarkts in Baden-Württemberg bleibt weiter aus

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, äußert sich anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktzahlen.

JUNIOR Landeswettbewerb Baden-Württemberg - Platz 1 "ReLoopt"
JUNIOR Landeswettbewerb Baden-Württemberg

Schülerfirmen gewinnen den JUNIOR Landeswettbewerb Baden-Württemberg

Die Schülerfirmen „ReLoopt“ von der Josef-Schwarz-Schule in Erlenbach und „Flavora“ vom Gymnasium in Engen haben den JUNIOR Landeswettbewerb und damit den Titel „Bestes JU-NIOR Unternehmen Baden-Württemberg 2025“ am 23. Mai in Stuttgart gewonnen.