Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid reist am 17. November 2014 nach Brüssel und trifft dort auf mehrere europäische Spitzenpolitiker und baden-württembergische Wirtschaftsdelegationen. Auf der Agenda stehen unter anderem Treffen mit EU-Kommissar Günther Oettinger und EU-Kommissarin Elzbieta Bienkowska sowie den EU-Parlamentsmitgliedern Evelyne Gebhardt und Peter Simon.
Bei den zahlreichen Treffen wird Schmid unter anderem für den Erhalt des deutschen Meisterbriefs plädieren und die Expertise Baden-Württembergs zum Ausbau von Industrie 4.0 in Europa anbieten. Weitere Themen werden u.a. die Strukturpolitik und die Finanzpolitik der EU sein.
„Im internationalen Wettbewerb muss Europa über seine Stärken in der Vernetzung verschiedener Technologien punkten. Dies muss auf die europäische Agenda. Baden-Württemberg kann hier sein Know-how im Bereich Industrie 4.0 einbringen", sagt Minister Schmid in Brüssel.
Der Minister warnt die EU außerdem davor, den Meisterbrief infrage zu stellen. „Die Duale Ausbildung ist ein Garant für niedrige Jugendarbeitslosenquoten, sie ist eng mit der Meisterpflicht verwoben. Der "Meister" darf nicht durch europäische Vorgaben geschwächt werden. Damit würden wir auch unser gut funktionierendes Ausbildungssystem schwächen, was international immer mehr als Vorbild anerkannt wird", sagt Schmid im Hinblick auf den EU-Vorstoß zur Überprüfung bestehender Berufszugangsregelungen.
Das Thema Handwerk und die Vorzüge des Meisterbriefs werden auch auf einem Forum mit dem Baden-Württembergischen Handwerkstag (BWHT) unter Leitung von Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle und mit Praktikern aus dem Handwerk diskutiert. Geplant sind auch Gespräche des Ministers mit Vertretern der Autobranche, um über Trends der Automobilindustrie zu diskutieren.
Mit dem Leiter des Steinbeis-Europa-Zentrums, Prof. Dr. Norbert Höptner, wird eine Unternehmensdelegation aus Baden-Württemberg in Brüssel erwartet. Der Beauftragte der Landesregierung für Mittelstand und Handwerk, Peter Hofelich, sagt: „Wir wollen den baden-württembergischen Mittelstand zur neuen Förderperiode an die EU-Förderprogramme heranführen. Mit Unterstützung des Steinbeis-Europa-Zentrums kann der Mittelstand die EU-Fördertöpfe optimal nutzen."