Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid betrachtet die Wachstumsaussichten der Südwest-Wirtschaft vorsichtig optimistisch. „Die wichtigsten Konjunkturdaten zeigen, dass die Konjunktur zur Jahresmitte wieder Tritt gefasst hat“, sagte Schmid.
"Frühindikatoren wie etwa die Industrieaufträge weisen darauf hin, dass sich das Wachstum der baden-württembergischen Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf verstärkt“, so der der Wirtschaftsminister. Das Wirtschaftsministerium erstellt zum Halbjahr regelmäßig auf Grundlage aktueller Konjunkturindikatoren eine Konjunkturbeobachtung für die Südwest-Wirtschaft.
Für das Gesamtjahr 2013 geht Schmid von einem Wachstumspotential von 0,4 Prozent für die baden-württembergische Wirtschaft aus. Grundlage für die Konjunkturbeobachtung des Wirtschaftsministeriums sind Daten der amtlichen Statistik und des ifo-Konjunkturtests für Baden-Württemberg. Die Wachstumsprognose der Bundesregierung für die gesamte deutsche Wirtschaft liegt bei 0,5 Prozent.
Ein Grund für das geringe Wachstum ist weiterhin die Entwicklung auf einigen Exportmärkten. Durch die Wachstumsschwäche in wichtigen internationalen Absatzmärkten wie beispielsweise im Euroraum und in einigen asiatischen Ländern entwickelte sich das Exportgeschäft 2013 bislang noch schwach. Die Abwärtstendenz im Export hat im Frühjahr jedoch abgenommen. Die Exporterwartungen der Unternehmen sind zur Jahresmitte wieder optimistischer.
Die Industriekonjunktur hat ihre Schwächephase überwunden, da die Industrieumsätze seit Jahresbeginn 2013 wieder leicht nach oben tendieren. Für eine weitere Belebung spricht der Anstieg der Industrieaufträge. Die entscheidenden Impulse kommen nach Angaben der amtlichen Industriestatistik von der Nachfrage nach Investitionsgütern wie Maschinen oder elektrotechnischen Erzeugnissen. Da vor allem die Bestellungen aus dem Inland wieder spürbar zugenommen haben, sind dies erste Anzeichen für ein Anspringen der Unternehmensinvestitionen.
Auf weiterhin positivem Niveau bewegt sich der private Konsum. Zum freundlichen Konsumklima tragen der günstige Arbeitsmarkt sowie der derzeit gedämpfte Preisauftrieb bei. Der Beschäftigungsaufbau setzt sich fort und die Arbeitslosigkeit betrug zur Jahresmitte in Baden-Württemberg 3,9 Prozent, was deutschlandweit nach Bayern dem zweitniedrigsten Wert entspricht.