Das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut (NMI) in Reutlingen erhält vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus eine anteilige Förderung in Höhe von 5 Millionen Euro für den Kauf eines Laborgebäudes mit Gesamtkosten in Höhe von 7,8 Millionen Euro.
Das starke Wachstum der vergangenen Jahre mit Steigerungen bei den Projekteinnahmen von rund 50 Prozent und einem Personalaufwuchs von circa 30 Prozent hat das NMI flächenmäßig an seine Grenzen gebracht. Außerdem stehen im Bestandsgebäude aus den 1990er-Jahren erhebliche Sanierungen an. Eine Aufwertung der dortigen Labors auf aktuelle Forschungsstandards wäre nur mit unvertretbarem finanziellen Aufwand möglich gewesen. Mit der Verfügbarkeit dieser Labors im neuen Gebäude werden gleichzeitig Sanierungskosten im Bestandsgebäude reduziert. Insgesamt betreibt das NMI angewandte Forschung an der Schnittstelle zwischen Bio- und Materialwissenschaften und konzentriert sich auf die Entwicklung marktfähiger Produkte und Verfahren in den Bereichen Pharma und Biotechnologie, Biomedizintechnik sowie Oberflächen- und Grenzflächentechnologie.
„Mit seinem Forschungs- und Dienstleistungsangebot ist das NMI ein unverzichtbarer Partner vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die aufgrund des hohen Kostendrucks keine eigenen Forschungskapazitäten vorhalten können, aber dennoch ständig neuen Anforderungen gerecht werden müssen“, begründete Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut die Förderzusage. So ist das NMI auch ein zentraler Akteur im Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg. Diese Initiative hat das Ziel, Baden-Württemberg als Gesundheitsstandort auf ein höchstmögliches Niveau zu entwickeln, denn die Gesundheitswirtschaft ist der mit Abstand beschäftigungsstärkste Wirtschaftszweig in Baden-Württemberg.
Das NMI unterstützt mit seinen Innovationen nicht nur Unternehmen beim Erhalt von Arbeitsplätzen, es fungiert auch als Keimzelle für neue High-Tech-Arbeitsplätze. So sind allein aus beziehungsweise zusammen mit dem NMI 12 neue Unternehmen gegründet worden, die sich in der Nachbarschaft (Technologiepark) niedergelassen haben. Hieraus sind bereits mehr als 200 neue Arbeitsplätze entstanden. Hoffmeister-Kraut: „Die wirtschaftsnahe Forschung außerhalb der Universitäten trägt erheblich zur Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbs-fähigkeit der Unternehmen im Land bei. Die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit dieser Forschungseinrichtungen ist wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Technologietransfer in Baden-Württemberg.“
Weitere Informationen
Das NMI ist Mitglied der Innovationsallianz Baden-Württemberg e.V. Die 13 Institute der Innovationsallianz sind wichtige Partner der Wirtschaft im Technologietransfer und bilden eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und der Entwicklung in Unternehmen. Sie forschen erfolgreich in den Wachstumsfeldern der Zukunft, entlang derer die neue Landesregierung ihre Technologiepolitik ausrichtet. Das fachliche Spektrum der Forschungsarbeit reicht von Mikroelektronik, Informatik, Biotechnologie und Medizintechnik bis hin zu Lasertechnik und erneuerbaren Energien. Die Institute werden durch das Wirtschaftsministerium jährlich alleine in ihrer Grundfinanzierung mit insgesamt rund 35 Millionen Euro gefördert.
Mehr Informationen unter www.nmi.de und www.innbw.de