Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft fördert im Schuljahr 2014/15 mit dem Förderprogramm "ProBeruf" die Berufserprobung von Schülerinnen und Schülern in überbetrieblichen Bildungsstätten landesweit mit insgesamt rund 1,3 Millionen Euro. Damit können rund 6.300 Schülerinnen und Schüler an berufsorientierenden Maßnahmen teilnehmen.
„Schülerinnen und Schüler der Klassen acht und neun von Haupt-, Werkreal- Real- und Gemeinschaftsschulen erleben in rund 80 Stunden durch praktische Berufserprobung, wo ihre individuellen Stärken liegen und bekommen so realistische Vorstellungen von den Ausbildungsberufen“, erklärte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid. „Viele Schülerinnen und Schüler wissen nicht, wie vielfältig die Ausbildungsberufe sind und welche Chancen eine Berufsausbildung bietet. Die frühzeitige Praxiserfahrung durch „ProBeruf“ zeigt ihnen diese Chancen und gibt Orientierung“, so Schmid weiter.
Eine vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft finanzierte aktuelle Studie des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) hat herausgefunden, dass Ausbildungsabbrüche oft auf falsche Berufswahlentscheidungen zurück zu führen sind. Das IAW empfiehlt, schon während der Schulzeit verstärkt Praxiserfahrungen zu ermöglichen. "ProBeruf" setzt hier an, indem mindestens drei Berufe praktisch erprobt werden können, und dient so der Prävention von Ausbildungsabbrüchen.
Das Spektrum der Berufe aus dem Handwerks-, Industrie-, Dienstleistungs- und Gesundheitsbereich reicht von Berufen aus den Berufsfeldern Textil, Chemie, Dienstleistung, Design über Berufsfelder in der Metalltechnik und Holz bis hin zu IT- und kaufmännischen Berufen Dabei wird an die Potenzialanalyse angeknüpft, die an baden-württembergischen Haupt-, Werkreal- und Realschulen ab Klasse sieben verbindlich eingeführt wurde.
Die überbetrieblichen Bildungsstätten, die meist von Organisationen der Wirtschaft getragen werden, sind mit ihrer Praxisnähe, ihrer Ausstattung, Erfahrung und der Kompetenz ihres Ausbildungspersonals sehr gut geeignet, Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben vorzubereiten und ihnen den Weg in eine Berufsausbildung zu ebnen. Grundlage ist eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Bildungsstätte und den teilnehmenden Schulen. Lehrkräfte können ihre Schülerinnen und Schüler bei den Maßnahmen begleiten und werden, wie die Eltern auch, über die Ergebnisse der Berufserprobung informiert.
Die ersten Berufserprobungen beginnen im September 2014 und dauern bis August 2015.
Ausbildungskampagne „gut-ausgebildet.de“
Die Ausbildungskampagne „gut-ausgebildet.de“ will Jugendliche und ihre Eltern für eine duale Ausbildung begeistern. Auszubildende stellen in jugendgerechten Filmen ihre Berufe vor (http://www.youtube.com/berufezappen), ein Facebook-Auftritt (http://www.facebook.com/gutausgebildet) bietet Jugendlichen die Chance zum Dialog über Ausbildungsfragen. Träger der Kampagne ist das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, in enger Abstimmung mit den Partnern des Ausbildungsbündnisses: Landesministerien, Kammern und Verbände der Wirtschaft, Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit.