„Mit den Pfahlbauten haben wir das vierte Weltkulturerbe in Baden-Württemberg und weltweit das erste, das unter Wasser liegt“, sagte Staatssekretär Ingo Rust heute im Landesamt für Denkmalpflege in Esslingen. Als Vertreter der obersten Denkmalschutzbehörde überreichte Rust die UNESCO-Urkunde an die Bürgermeister der 13 baden-württembergischen Gemeinden, auf deren Gemarkung Pfahlbau-Fundstätten mit Welterbe-Status liegen. Die „Prähistorischen Pfahlbauten rund um die Alpen“ wurden vom UNESCO-Welterbekomitee im Juni 2011 als Weltkulturerbe anerkannt. Baden-Württemberg ist mit Fundstellen am Bodensee und in Oberschwaben beteiligt.
„Pfahlbauten aus urgeschichtlicher Zeit sind ein besonderes Phänomen der Alpenländer“, betonte Claus Wolf, Abteilungspräsident des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. Helmut Schlichtherle, Leiter der Arbeitsstelle für Unterwasserarchäologie in Hemmenhofen, ergänzt: „An keinem anderen Ort der Welt kann die Entwicklung vorgeschichtlicher Kulturen so detailgenau verfolgt werden wie in den Seen am Alpenrand.“
„Das UNESCO Prädikat wird die weltweite Einmaligkeit der Pfahlbaustätten ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken“, so der Staatssekretär. „Das Prädikat kam zur rechten Zeit, gerade weil das unter Wasser und im Moor verborgene Kulturerbe durch Umweltveränderungen und menschliche Eingriffe stark gefährdet ist.“ Mit der Präsentation der UNESCO-Urkunde dankte Staatssekretär Rust im Namen der Landesregierung den für den Erfolg der Antragstellung maßgeblichen Verantwortlichen.
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg