Im Februar 2022 haben die Partner der Fachkräfteallianz – unter Federführung des Wirtschaftsministeriums - ihre Vereinbarung erneuert und neue Mitglieder dazugewonnen.
Die Bemühungen konzentrieren sich auf verschiedene Aspekte der Fachkräftesicherung, einschließlich des inklusiven Arbeitsmarktes und der Integration internationaler Fachkräfte. Die zwölf Welcome Center (WCC) unterstützen und beraten sowohl KMU als auch internationale Fachkräfte im In- und Ausland bei allen Fragen rund um die Fachkräfteeinwanderung sowie Leben und Arbeiten in Baden-Württemberg. Zum Jahresbeginn 2023 wurden auch in den Regionen Neckar-Alb und Südlicher Oberrhein regionale Welcome Center eröffnet.
Mit neuen Produkten und Dienstleistungen schaffen Start-ups Innovationen und treiben dadurch die digitale und ökologische Transformation unserer Wirtschaft voran.
Mit der 2017 gestarteten Landeskampagne Start-up BW wurde eine stabile strukturelle Basis zur Förderung innovativer und wachstumsorientierter Gründungsvorhaben gelegt, die sich dynamisch weiterentwickelt.
Zu den erfolgreich etablierten Maßnahmen zählen die 18 Start-up BW Landesacceleratoren, das Frühphasenfinanzierungsinstrument Start-up BW Pre-Seed, die EXI-Beratungsgutscheine, die Innovationsgutscheine für Start-ups, der Start-up Summit, die Landeswettbewerbe Start-up BW Elevator Pitch und Gründerfreundliche Kommune, die neue Mezzanine-Finanzierung, der MBG-Fonds sowie die zentrale Informations- und Kommunikationsplattform Startupbw.de. Darüber hinaus werden zusammen mit der L-Bank eine regionale Wagniskapitalinitiative und Fondsbeteiligungen in den für BW relevanten Leitbranchen angestoßen.
Im Fokus der Weiterentwicklung stehen die weitere Steigerung der internationalen Sichtbarkeit des Start-up Standorts, die Steigerung der Gründerinnenquote, eine gründungsfreundlichere Vergabepraxis sowie der zielgerichtete Ausbau thematischer Schwerpunkte wie GovTech und Social Impact
Das vom Wirtschaftsministerium betreute Schwerpunktfeld „Fahrzeug“ im Strategiedialog Automobilwirtschaft hatte zunächst seinen Fokus auf die Batterie gelegt und unter anderem mit dem Zentrum für Digitalisierte Batteriezellenproduktion am Fraunhofer IPA einen deutschlandweiten Leuchtturm geschaffen.
Ein weiterer Leuchtturm ist die neutrale Anlauf- und Lotsenstelle für KMU – Transformationswissen BW –, die bei der Landesagentur e-mobil BW aufgebaut wurde.
Das Beratungsprogramm „Transformation Automobilwirtschaft“ bietet zudem einen niederschwelligen Einstieg für KMU in einen strategischen Transformationsprozess mit externer Unterstützung. Zur gezielten Unterstützung des Kraftfahrzeuggewerbes wurde die Zukunftswerkstatt 4.0 errichtet, die als Innovationsschaufenster und Qualifizierungsinitiative fungiert. Zudem entwickelt und erprobt ein Konsortium aus Wissenschaft und Wirtschaft mit „U-Shift“ neuartige Fahrzeugkonzepte und Geschäftsmodelle.
Das Wirtschaftsministerium fördert außerdem bis Ende 2023 die Erstellung einer „Roadmap Klimaneutrale Produktion“.
Hier geht es darum, die Bandbreite zukunftsweisender Technologien aufzuzeigen, die im Sinne des Klimaschutzes und der Wirtschaftlichkeit richtungsweisend sind. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, teure Sackgassen zu vermeiden und die Wirtschaft zukunftsfähig zu halten. Neben einer Handreichung für Unternehmen, die technologische Entscheidungen im Hinblick auf eine klimaneutrale Produktion unterstützt, sollen zugleich Politikempfehlungen abgeleitet werden, mit welchen Angeboten die Transformation der Unternehmen zukünftig am besten unterstützt werden kann.
Die Transformation und der Strukturwandel durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit stellen nicht nur die heimischen Unternehmen, sondern auch den Standort Baden-Württemberg insgesamt vor enorme Herausforderungen. Die am 23. Mai 2023 vom Ministerrat beschlossene Aktive Ansiedlungsstrategie ist dabei ein wichtiger Baustein, um Baden-Württemberg zukunftsfest aufzustellen. Mit dem Fokus auf bestimmte Branchen und Zukunftsfelder will das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg offensiv für unseren Standort werben, Unternehmen für eine Ansiedlung in Baden-Württemberg gewinnen und gleichzeitig unsere heimischen Unternehmen – etwa bei Investitions- und Erweiterungsvorhaben – an ihren Standorten in Baden-Württemberg unterstützen.
In diesem Rahmen wird die Landesagentur Baden-Württemberg International künftig als zentraler Ansprechpartner weitere Aufgaben in der Akquise von ausländischen Unternehmen übernehmen, neue ansiedlungsinteressierte Unternehmen begleiten, Akteure vor Ort bei der Standortsicherung von Unternehmen in Baden-Württemberg unterstützen sowie die Gewinnung und Standortsicherung von hochinnovativen Start-ups verfolgen.
Mit der Fortführung und Optimierung unserer Tourismusförderprogramme und unserem Projekt „Tourismus.Bewusst.Stärken“ unterstützen wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Tourismusbetriebe und schaffen langfristig ein tourismusfreundliches Umfeld.
Mit dem Tourismusinfrastrukturprogramm wurden in den Jahren 2022 und 2023 mit insgesamt rund 27 Mio. Euro und dadurch angestoßenen Investitionen in Höhe von rund 86 Mio. Euro unsere Kommunen in Baden-Württemberg zielgerichtet bei der Umsetzung ihrer touristischen Infrastrukturprojekte unterstützt.
Seitens des Landes wurde das Förderprogramm Tourismusfinanzierung Plus ab 1. Juni 2022 fortgeführt und dafür 8 Millionen Euro zur Finanzierung von Tilgungszuschüssen im Rahmen von zinsverbilligten Darlehen bereitgestellt.
Ab 1. Mai 2023 wurden die Förderkonditionen der Tourismusfinanzierung Plus weiter verbessert. Der Tilgungszuschuss wird von sechs Prozent auf zehn Prozent erhöht.
Die Corona-Pandemie stellte Unternehmen und Selbstständige vor enorme Herausforderungen. Das Wirtschaftsministerium setzte sich aktiv ein, um Lücken in den Bundesprogrammen zu schließen, besonders für stark betroffene Branchen und junge Unternehmen. Insgesamt wurden in rund 690.000 Fällen Mittel in Höhe von rund 12,1 Milliarden Euro in Form von Krediten, Bürgschaften und Zuschüssen ausgereicht.
Zudem reagierte Baden-Württemberg schnell und zielgerichtet mit eigenen Landesprogrammen auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Dank dieser Maßnahmen blieb die Wirtschaft im Land weitgehend unbeschadet und Unternehmen sowie Selbstständige erhielten dringend benötigte Unterstützung.
Im Rahmen der gemeinsamen Weiterbildungsoffensive des Landes WEITER.mit.BILDUNG@BW führt das Wirtschaftsministerium eine Informations- und Werbekampagne für die berufliche Weiterbildung durch. Sie soll für das Thema Weiterbildung sensibilisieren und letztendlich zu einer Erhöhung der Weiterbildungsbeteiligung beitragen.
Als Partner der Kampagne konnten die Unternehmer Baden-Württemberg, der DGB-Landesbezirk, der BWIHK-Tag, der BWHT, die Regionaldirektion der BA und der Volkshochschulverband gewonnen werden.
Weiterbildung heißt in Baden-Württemberg THE CHÄNCE
In Heilbronn entsteht derzeit der vom Land initiierte und mit bis zu 50 Millionen Euro geförderte Innovation Park AI (Ipai), der sich zum größten KI-Wertschöpfungszentrum in Europa entwickeln soll. Unternehmen, Forschungsakteure, Fachkräfte, Talente und Investoren aus aller Welt werden hier optimale Bedingungen vorfinden. Dazu gehören unter anderem ein Start-up Innovation Center, Reallabore und Testfelder, ein leistungsfähiges Rechenzentrum, ein Besucher- und Schulungszentrum sowie Flächen zur Ansiedlung.
Daneben fördert das Land 2025 den Aufbau regionaler KI-Exzellenzzentren mit bis zu 15 Millionen Euro. In den Regionen Stuttgart, Karlsruhe, Neckar-Alb, Freiburg, Ostalbkreis und Ulm werden lokale und überregionale Einzel- und Verbundvorhaben durchgeführt, die vor allem den Mittelstand bei Entwicklung und Einsatz von KI-Anwendungen unterstützen.
Baden-Württemberg ist zudem einer der erfolgreichsten und größten Luft- und Raumfahrtstandorte Deutschlands. Mit der Luft- und Raumfahrtstrategie „THE aerospace LÄND – On to new horizons“ wurde seitens der Landesregierung ein umfassendes Maßnahmenbündel geschaffen, mit dem die Branche bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen der Transformation hin zur Klimaneutralität und der mit „New Space“ beschriebenen Kommerzialisierung unterstützt wird.
Das Konzept von THE aerospace LÄND basiert auf den Säulen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Kooperation. In der digitalen Luft- und Raumfahrt werden sowohl das Vorantreiben der Digitalisierung der Branche als auch die Ausschöpfung der Potenziale zur Nutzung satellitengenerierter Daten anvisiert. Bei der nachhaltigen Luft- und Raumfahrt liegt der Fokus auf der Entwicklung klimafreundlicher Luft- und Raumfahrtantriebe und damit auf der Schaffung eines Qualitätssiegels nachhaltiger Luft- und Raumfahrt „made in BW“. Im Bereich der kooperativen Luft- und Raumfahrt soll die weitere Vernetzung der Branche unterstützt und vor allem die Sichtbarkeit des Standorts erhöht werden. Die zugehörigen Maßnahmen werden nun sukzessive umgesetzt, damit Baden-Württemberg auch weiterhin zu den erfolgreichsten Luft- und Raumfahrtstandorten gehört.
Auch im Bereich der Quantentechnologien kann Baden-Württemberg starke Kompetenzen vorweisen. Zur Stärkung dieser Branche hat die Landesregierung die baden-württembergische Innovationsinitiative zu Quantentechnologien „QuantumBW“ auf den Weg gebracht. Die Initiative basiert auf einem starken Netzwerk, in dem Landesuniversitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie führende High-Tech-Unternehmen und Start-ups ihre Kompetenzen gemeinsam bündeln. Mit QuantumBW haben die Landesregierung und ihre Partner eine baden-württembergische Quantenstrategie veröffentlicht und verfolgen das Ziel, die Stärken des Quantenstandorts Baden-Württemberg international sichtbar zu machen, das Quanteninnovationscluster im Land weiter auszubauen und den Grundstein für die Einrichtung eines weiteren Innovationscampus zu Quantentechnologien zu legen.
Das BMWK und das Land verfolgen mit dem beihilferechtlich von der EU-Kommission genehmigten IPCEI Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien den Ansatz, die Entwicklung und Herstellung von innovativen Halbleitertechnologien bis zur Marktreife zu unterstützen. Das BMWK will in Baden-Württemberg sieben Projekte von Unternehmen mit einem Gesamtvolumen von bis zu 2,8 Milliarden Euro unterstützen. Hierfür wird eine Förderung in Höhe von bis zu 1,023 Milliarden Euro angestrebt. Die Kosten werden zu 70 Prozent vom Bund und zu 30 Prozent vom Land getragen. Mit den Projekten ist das Land eine der am stärksten im IPCEI beteiligten Industrieregionen in Europa und leistet einen erheblichen Beitrag zur Zukunftssicherung und Stärkung von Baden-Württemberg als wichtigen Halbleiterstandort in Deutschland und Europa.
Das Spitzengespräch Runder Tisch Batterie mit den Ministerinnen Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Petra Olschowski Ende 2022 hat aufgezeigt, dass wir im Batteriebereich über die gesamte Wertschöpfungskette stark aufgestellt sind. Darauf müssen wir aufbauen, die Vernetzung und Kooperationen verbessern und unsere Kräfte bündeln, um Abhängigkeiten zu reduzieren und effektiv zum Klimaschutz beizutragen.
Das Wirtschaftsministerium fördert deshalb unter anderem Batterieforschungsprojekte mit über 7 Millionen Euro. Damit gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um im Land ein leistungsfähiges und nachhaltiges Ökosystem Batterie mit starken Akteuren auf allen Wertschöpfungsstufen aufzubauen. Ein entscheidenderer Aspekt stellt hier der Übergang in eine Kreislaufwirtschaft dar.
Daneben beteiligt sich das Land mit rund 75 Millionen Euro an der Förderung Batteriezellfertigung des BMWK im Rahmen eines IPCEI. Ziel ist es, über den Stand der Technik hinausgehende Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu ermöglichen.
Invest BW ist das größte Investitions- und Innovationsförderprogramm in der Geschichte des Landes. Seit der Erstauflage im Januar 2021 und in fünf weiteren Förderaufrufen wurden über 2.500 Anträge eingereicht. Das Gesamtvolumen der eingereichten Vorhaben liegt bei über 1,5 Milliarden Euro. Im Ergebnis werden mehr als 650 Vorhaben mit einem Gesamtfördervolumen von fast 300 Millionen Euro gefördert. Damit werden insgesamt 770 Millionen Euro Projektkosten für Innovations- und Investitionsprojekte bei den Antragstellern ausgelöst.
Die eingesetzten Fördermittel tragen erheblich zu einer Steigerung der Innovationsbemühungen in den Unternehmen bei und hebeln zusätzliche Mittel aus der Wirtschaft. Besonders erfreulich ist, dass über die Hälfte der Fördermittel an Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen gegangen sind. Zudem sind Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen an einer überwältigenden Mehrheit aller geförderten Vorhaben beteiligt - über 80 Prozent. Auch im Vergleich mit anderen Ländern wird ersichtlich, dass Invest BW mit seinem Volumen, den Förderkonditionen sowie seiner Zugänglichkeit für Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen überaus attraktiv ist.
Die Erfolgsgeschichte von Invest BW als branchenoffenes Innovationsförderprogramm soll auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Im Doppelhaushalt 2023/2024 sind für die Fortführung von Invest BW bis 2027 bis zu 30 Millionen Euro hinterlegt.
Der Masterplan Mittelstand soll Impulse geben, wie die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands im derzeit hochdynamischen Umfeld und angesichts zahlreicher Herausforderungen erhalten bleibt und Baden-Württemberg auch in den nächsten Jahren wirtschaftlich gut aufgestellt ist.
In dem wir die Initiative Handel 2030 auf hohem Niveau verstetigen, inhaltlich weiterentwickeln und zu einem noch schlagkräftigeren Instrument ausbauen, schaffen wir Zukunftsperspektiven für den Handel.
Mit unserer Initiative Horizont Handwerk unterstützen wir auch die vielen selbstständigen Handwerksbetriebe weiter verlässlich bei der Bewältigung des Strukturwandels.