Innovation

Technologiebeauftragter legt Impulspapier für künftige Innovationspolitik vor

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Der Technologiebeauftragte der Landesregierung, Prof. Dr. Wilhelm Bauer, hat am Dienstag (20. November 2018) dem Kabinett seine „Innovationspolitischen Impulse“ für das Land vorgestellt.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut dankten dem Technologiebeauftragten für dessen bisherige Arbeit und die vorgelegten Anregungen: „Professor Bauer zeigt Wege dafür auf, wie wir unsere Spitzenposition im Innovationswettbewerb sichern und ausbauen können. Seine Analyse ist Ansporn und Bestätigung zugleich. Bestätigung, weil sie bestätigt: Wir sind auf dem richtigen Weg. Die Innovationskraft steht als ressortübergreifende Aufgabe im Mittelpunkt der Politik der Landesregierung und wir konzentrieren uns auf die richtigen Zukunftsfelder, nämlich Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, Mobilität und Gesundheit, Ressourceneffizienz und ökologische Modernisierung. Aber auch Ansporn, weil das Papier aufzeigt: Es gibt weiterhin viel zu tun.“

Professor Bauer identifiziere Technologiefelder, in denen sich die Landesregierung verstärkt engagieren müsse, weil sie für die künftige Wettbewerbsfähigkeit von hoher Bedeutung seien, fuhr Kretschmann fort. „Der technologische Umbruch in der Weltwirtschaft ist für die Zukunft Baden-Württembergs als Wirtschaftsstandort entscheidend und Erfolg muss immer wieder neu erkämpft werden. Wenn wir weiterhin ein weltweit führendes Innovationsland bleiben und die Zukunftstechnologien nach unserem europäischen Gesellschaftsmodell prägen wollen, müssen wir in die Zukunftsfelder und Schlüsseltechnologien investieren.“

Professor Wilhelm Bauer verwies darauf, dass Baden-Württemberg über die besten Ausgangsbedingungen verfüge, um auch in Zukunft die Technologieführerschaft in wichtigen Feldern zu beanspruchen und eine Spitzenposition im internationalen Innovationswettbewerb einzunehmen: „Voraussetzung dafür ist, dass der starke industrielle Kern als Rückgrat der baden-württembergischen Wirtschaft kontinuierlich transformiert wird, um mit den neuen Anforderungen an Digitalisierung, voranschreitender globaler Arbeitsteilung sowie neuen Dienstleistungen und Geschäftsmodellen Schritt zu halten.“ Baden-Württemberg sei – so Bauer – stark als „Ausrüster der Welt“ in den wirtschaftlichen Kernbereichen Mobilität, Informations- und Kommunikationstechnologien, Gesundheit, Umwelttechnologie oder industrieller Prozesstechnologie. Schwächen seien hingegen beispielsweise zu konstatieren in Effektivität und Reichweite des Technologietransfers, obwohl ein ausreichendes institutionelles Netz hierfür bestehe.

Ausgehend von einer tiefergehenden Stärken- und Schwächenanalyse beschreibt das Impulspapier wichtige Technologiefelder, in denen das Land und seine Unternehmen ihre Aktivitäten nach Bauers Ansicht verstärken muss, um seine Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft zu sichern. Chancen bestünden für den Südwesten Deutschlands vor allem dort, wo die Stärken Baden-Württembergs konsequent mit den Möglichkeiten der Digitalisierung und intelligenter Systeme verknüpft würden. Dazu zählen Professor Bauer zufolge Themen wie die Plattform- und Datenökonomie, Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie, Smart Services, Alternative Antriebe und Kraftstoffe oder Biointelligente Systeme. Darüber hinaus zeigt das Impulspapier eine Reihe von Ansätzen zur Verbesserung des Innovationssystems auf, wie zum Beispiel die Stärkung des Technologietransfers, den Aufbau von Fortschrittszentren oder die Förderung von Sprunginnovationen.

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut betonte, das Papier des Technologiebeauftragten bestätige das Land in jüngst bereits eingeschlagenen Pfaden: „Besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz können wir nicht zuwarten. Wir wollen hier global an der Spitze dabei sein. Die im Nachtragshaushalt in einem ersten Schritt vorgesehenen 10 Millionen Euro für die Stärkung der anwendungsbezogenen Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz, zur Unterstützung des Mittelstands bei der Anwendung von KI und zur Kommerzialisierung von KI sind Ansätze, die den Vorschlägen des Impulspapiers nach Fortschrittszentren und stärkerem Technologietransfer entsprechen. An diesem Punkt müssen wir konsequent weiterarbeiten.“

Auch im Bereich der Quantentechnologien müssten nun zügig weitere Maßnahmen auf den Weg gebracht werden, um die Vision zur Zukunft des Innovationsstandorts Baden-Württemberg Wirklichkeit werden zu lassen, so die Wirtschaftsministerin: „Für die Förderung der wirtschaftsnahen Forschung im Bereich der Quantentechnologien wollen wir rund 20 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Damit sollen ein Projekt zur anwendungsbezogenen Quantensensorik der Fraunhofer-Gesellschaft in Freiburg und der Aufbau eines neuen Instituts des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Ulm zu Quantentechnologien in Raumfahrtanwendungen gefördert werden.“ Der Bund habe im Haushaltsausschuss des Bundestages seine Bereitschaft zur Förderung des neuen DLR-Instituts zugesagt, erwarte jedoch, dass das Land die Kofinanzierung sichere, so Hoffmeister-Kraut.

Ministerpräsident Kretschmann und Ministerin Hoffmeister-Kraut hoben die Notwendigkeit hervor, die Impulse des Technologiebeauftragten nun zu bewerten und in die innovationspolitische Strategie des Landes einfließen zu lassen.
Kretschmann: „Das Staatsministerium wird mit allen betroffenen Ministerien die vorgeschlagenen Maßnahmen und Initiativen sorgfältig prüfen, um zu schauen, wo wir noch nachlegen, wo wir Akzente setzen und wo wir Akteure, Maßnahmen und Forschungsanstrengungen so bündeln können, dass daraus geballte Innovationskraft entsteht.“

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