Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, dazu im Vorfeld: „Nachfolge und Nachhaltigkeit sind zentrale Schlüssel für unsere Zukunft. Wie kann ein Generationswechsel gut gelingen – in Organisationen jedweder Art und auf jeder Ebene? Mit diesen und weiteren wichtigen Fragen beschäftigen sich die diesjährigen Frauenwirtschaftstage. Ich freue mich, dass die Resonanz wieder groß ist und bis zum 19. Oktober landesweit knapp 90 Einzelveranstaltungen unter dem Dach der Frauenwirtschaftage stattfinden werden“.
Motto soll Frauen ermutigen, eine Unternehmensnachfolge anzustreben
Mit dem Motto „#Nachfolge #nachhaltig #gestalten!“ möchte die Wirtschaftsministerin Frauen dazu ermutigen, eine Unternehmensnachfolge anzustreben und den Fokus noch stärker auf die Selbständigkeit zu lenken.
“Die Übernahme eines Unternehmens stellt eine weitere attraktive Karriereoption für Frauen dar. Denn immer weniger Nachfolgelösungen werden innerhalb von Unternehmensfamilien gefunden. Es kommt zu Betriebsaufgaben und zum Verlust von Arbeitsplätzen. Vielversprechende Lösungsansätze hierfür sind Unternehmensnachfolgen und Übernahmegründungen aus der Belegschaft, im Quereinstieg oder von extern, die sowohl auf den Erhalt wie auch auf die Modernisierung der Unternehmen und deren Ressourcen zielen“, betont Hoffmeister-Kraut.
Sichtweisen von Frauen wichtig für ausgewogene Unternehmensstruktur
Frauen seien geübt darin, verschiedene Lebensrollen gleichzeitig zu besetzen und flexibel und spontan zu reagieren, so die Ministerin weiter. So würden sie meist verschiedenste Erfahrungen und neue Sichtweisen mitbringen, die Unternehmen in ihrer Weiterentwicklung stärken. Zudem würden Frauen häufig Wert auf ethische Geschäftspraktiken und gesellschaftliche Verantwortung legen, was in der heutigen Geschäftswelt immer wichtiger werde.
Genau an diesen Punkten setzen die diesjährigen Frauenwirtschaftstage an: „Viele Frauen verfügen über exzellente Fähigkeiten, die zum Beispiel die interne und externe Kommunikation des Unternehmens auf ein ganz neues Level heben können. Sie müssen sich nur mehr zutrauen und den Mut finden, sich bietende Chancen zu ergreifen“, ist Hoffmeister-Kraut überzeugt.
Bei den Frauenwirtschaftstagen erhalten Beschäftigte und Unternehmen Impulse, Anreize und Austauschmöglichkeiten, wie die Chancen zur Selbständigkeit und einer Unternehmensübernahme bestmöglich genutzt werden können.
„Wir müssen die baden-württembergische Wirtschaft stärken und weiteres „Betriebssterben“ aufgrund fehlender Nachfolgelösungen mit aller Kraft vermeiden“, appelliert die Wirtschaftsministerin an alle Beteiligten.
Weitere Hintergrundinformationen
Statistische Daten:
Laut Daten des Mikrozensus gingen in Baden-Württemberg 2023 rund 3,2 Millionen Männer und 2,8 Millionen Frauen einer Erwerbstätigkeit nach. Jedoch sind davon nur halb so viele Frauen (154.000) wie Männer (306.000) unternehmerisch selbständig tätig. Wird die Anzahl der Beschäftigten der Selbständigen näher betrachtet, ist ein weiteres geschlechterspezifisches Charakteristikum festzustellen. Die Solo-Selbständigkeit bildete dabei mit 61,7 Prozent unter den weiblichen Selbständigen die Mehrheit. 176.000 der selbständigen Männer hatten eigene Beschäftigte, was einem Anteil von 57,5 Prozent entspricht. Selbständige Frauen hatten nicht nur seltener eigene Beschäftigte, sondern jene Frauen mit Beschäftigten auch weniger Personal. Fast 40 Prozent der selbständigen Frauen mit Beschäftigten hatten zwei bis drei Angestellte (Männer: 34,9 Prozent). Gut ein Fünftel (20,2 Prozent) hatte vier bis fünf Beschäftigte (Männer: 18,8 Prozent). Die Unterschiede werden insbesondere bei Betriebsgrößen von elf und mehr Personen deutlich. Hier waren lediglich 17,1 Prozent der selbständigen Frauen, aber mit 24 Prozent fast jeder vierte Mann vertreten.
Über die Frauenwirtschaftstage:
Die Frauenwirtschaftstage werden auf Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus jährlich im Oktober durchgeführt. Zielsetzung ist, die Chancen und die Bedeutung von Frauen als Fach- und Führungskräfte, Gründerinnen und Unternehmerinnen in und für die Wirtschaft in den Fokus zu rücken. Die Veranstaltungen richten sich an Frauen und Männer, Selbstständige, Unternehmensverantwortliche im Bereich Personalmanagement sowie weitere Interessierte.
Im Rahmen der Frauenwirtschaftstage 2024 werden vielfältige regionale Veranstaltungen, unter anderem von Kontaktstellen Frau und Beruf, Agenturen für Arbeit, Regionalbüros für berufliche Fortbildung, Frauen- und Wirtschaftsorganisationen, Gleichstellungsbeauftragten der Kreise und Kommunen, Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie Verbänden angeboten. Die regionalen Veranstaltungen widmen sich neben dem jeweils gesetzten Jahresthema auch vielfältigen weiteren Themen.
Einen Überblick über die Veranstaltungen sowie weitere Inforationen finden Sie unter
https://www.frauundberuf-bw.de/frauenwirtschaftstage