Brüssel

Baden-Württemberg und Bayern fordern mehr Pragmatismus und weniger Zentralismus

Baden-Württemberg und Bayern sind High-Tech-Standorte mit großer industrieller Basis und einem exportorientierten Mittelstand. Diese gemeinsamen Stärken bringen auch gemeinsame Interessen mit sich, die die Staatssekretäre in Brüssel vorgetragen haben

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Die Staatssekretäre Dr. Patrick Rapp (links) aus Baden-Württemberg und Tobias Gotthardt (rechts) aus Bayern

Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, und sein Amtskollege Tobias Gotthardt, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, ländlicher Raum und Energie Bayern, haben sich heute (17. Juli) in Brüssel mit hochrangigen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern auf EU-Ebene ausgetauscht. Im Zentrum der Gespräche standen die Zukunft der europäischen Kohäsionspolitik, sicherheits- und raumfahrtpolitische Fragen sowie die Stärkung der Standortbedingungen für Unternehmen.

Baden-Württemberg und Bayern sind High-Tech-Standorte mit großer industrieller Basis und einem exportorientierten Mittelstand. Diese gemeinsamen Stärken bringen auch gemeinsame Interessen mit sich, die die Staatssekretäre in Brüssel vorgetragen haben.

Im Gespräch mit dem Kabinett des Exekutiv-Vizepräsidenten der EU-Kommission Raffaele Fitto, darunter Kabinettchef Vincenzo Matano sowie Senior Advisor Dr. Karl-Philipp Wojcik, betonte Staatssekretär Dr. Rapp die große Bedeutung einer zukunftsfesten Kohäsionspolitik: „Statt neuer Zentralisierung braucht Europa eine Kohäsionspolitik auf Augenhöhe. Konkret bedeutet das Gestaltungsspielraum für Regionen, weniger Bürokratie und klarer Förderung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.“

Staatssekretär Tobias Gotthardt betonte: „Die europäischen Regionen müssen auch in Zukunft die direkten Akteure der Kohäsionspolitik bleiben. Andernfalls drohen Verzögerungen, mehr Bürokratie und Fördervorgaben, die an den regionalen Bedarfen vorbeigehen. Umso wichtiger sind frühzeitige und praxistaugliche Rahmenbedingungen für die kommende Förderperiode ab 2028. Regionen brauchen Planungssicherheit statt neuer Hürden und noch mehr Detailvorgaben.“

In der Landesvertretung Baden-Württemberg trafen Rapp und Gotthardt zudem Anne Fort, die stellvertretende Kabinettschefin von Kommissar Andrius Kubilius. Themen waren die Rolle der Regionen in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik sowie Perspektiven für die europäische Raumfahrt. Staatssekretär Rapp hob hervor: „Wir erleben eine Zeit multipler Herausforderungen, geprägt von geopolitischen Spannungen, hybriden Bedrohungen und neuen Formen der Kriegsführung, die sich gegenseitig verstärken. Eine starke Sicherheits- und Verteidigungsindustrie leistet daher einen wesentlichen Beitrag zu unserer Krisenfestigkeit.“

„Bayern ist schon jetzt ein europaweiter Hotspot der Raumfahrt. In den letzten Jahren gingen bereits 40 Prozent aller deutschen ESA-Aufträge in den Freistaat. Diese starke Rolle wollen wir gemeinsam mit Baden-Württemberg weiter ausbauen", erklärt Gotthardt und ergänzt: "Gerade viele süddeutsche Unternehmen leisten mit ihren Produkten einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit Europas. Sowohl die Raumfahrt als auch die Verteidigungsindustrie sind Technologietreiber und schaffen hochinnovative Arbeitsplätze.“

Ein weiteres Gespräch führten die beiden Staatssekretäre mit Freya Lemke, der Leiterin der Vertretung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) bei der EU. Gemeinsam wurden Anliegen des Wirtschaftsstandorts Deutschland in Europa erörtert, insbesondere mit Blick auf Bürokratieabbau, Standortattraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Beide Staatssekretäre unterstrichen dabei „Die neue Kommission setzt deutlich wirtschaftsfreundlichere Akzente. Dennoch überwiegt in Brüssel oft noch der Impuls, alles bis ins Detail regeln zu wollen. Diese Haltung gilt es zu verändern. Die EU sollte sich auf strategische Ziele und die großen Weichenstellungen konzentrieren – und nicht zu früh zu tief in die operative Umsetzung eingreifen.“

Weitere Meldungen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Erster Female Leadership Summit setzt Zeichen für die Bedeutung von Frauen in Führung

Erstmals fand auf Einladung von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut der Female Leadership Summit im Haus der Wirtschaft in Stuttgart statt.

Podcast

Löwenherz - Der Wirtschaftspodcast

In unserem Podcast tauchen wir gemeinsam mit starken Persönlichkeiten aus Baden-Württemberg in spannende, wirtschaftspolitische Themen ein. In Folge 1 geht es um "Female Leadership".

Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Zumeldung zu Bertelsmann-Stiftung: Wirtschaftsministerin: Machen Sie eine Ausbildung

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert zur Studie der Bertelsmann-Stiftung.

Bundesrat

Wirtschaftsministerin äußert sich im Bundesrat

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, war in der heutigen Bundesratssitzung mit gleich zwei Initiativen vertreten.

Startup Factorys
Förderung

Millionenförderung für Startup Factory in Baden-Württemberg

Das Konsortium NXTGN („Next Generation“), an dem vier Universitäten und eine Hochschule aus Baden-Württemberg mitwirken, baut eine zentrale Innovationsplattform für Gründungen im Südwesten auf.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

BW bleibt forschungsstärkstes Bundesland – FuE-Intensität bei 5,7 Prozent

Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut zeigte sich sehr erfreut darüber, dass Baden-Württemberg mit großem Abstand seine Spitzenstellung bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung weiterhin behaupten konnte.

Glühbirne
Unternehmensberatungen

Beratungen für mittelständische Unternehmen mit 1,1 Millionen Euro gefördert

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert auch in diesem Jahr Beratungen für mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Handwerk, Dienstleistung, Industrie und Handel.

Logo Frau und Beruf
Förderaufruf

Förderaufruf für die Kontaktstelle Frau und Beruf in der Region Neckar-Alb

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat heute (3. Juli) einen Förderaufruf zum Betrieb einer Kontaktstelle Frau und Beruf in der Region Neckar-Alb ab 01.01.2026 bis 31.12.2027 veröffentlicht.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen: Der Arbeitsmarkt kommt weiterhin nicht in Schwung

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, äußert sich anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktzahlen.

Delegationsreise China
Delegationsreise

Hoffmeister-Kraut mit Wirtschaftsdelegation in China

Wirtschaftsministerin informiert sich in China über intelligente und vernetzte Transportlösungen und Robotik.

Eine Roboterhand tippt auf einem Monitor aus Glas
Künstliche Intelligenz

Baden-Württemberg muss bei den AI Giga Factorys eine gewichtige Rolle spielen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich bei der Europäischen Kommission in Brüssel für den Standort Baden-Württemberg im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt und um eine Beteiligung bei den AI Giga Factorys geworben.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Mindestlohn

Zumeldung: Entscheidung der Mindestlohnkommission

Zur heutigen Entscheidung der Mindestlohnkommission äußert sich Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Brüssel

Ministerin fordert in Brüssel konkretere Schritte ein

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich heute (26. Juni) in Brüssel nachdrücklich für mehr Wettbewerbsfähigkeit in Europa eingesetzt.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Reise

Wirtschaftsstaatssekretär zu Gesprächen in Paris

Auf Einladung des französischen Botschafters für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Philippe Voiry ist Staatssekretär Dr. Patrick Rapp aktuell in Paris.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

IAW und Universität Hohenheim legen Konjunkturprognose für Baden-Württemberg vor

Das Tübinger Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) legte in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim am 25. Juni seine aktuelle Konjunkturprognose vor. Demnach zeichnet sich für das laufende Jahr eine konjunkturelle Erholung ab.