Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, sagte heute (31. Juli) anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktzahlen: „Die Schwäche am Arbeitsmarkt hat sich im Juli trotz etwas besserer Auftragslage in den vergangenen Monaten und zuweilen positiverer Zukunftserwartungen der Unternehmen fortgesetzt. Strukturelle Herausforderungen und eine anhaltend schwache Konjunktur insbesondere im Inland bremsen die Entwicklung in Baden-Württemberg und lassen derzeit kaum Bewegung zu.“
Die Arbeitslosenquote liegt auch im Juli 2025 wieder bei 4,5 Prozent und ist damit seit März 2025 unverändert. Die gesamte Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg steigt im Juli 2025 leicht um 3.956 beziehungsweise 1,4 Prozent auf insgesamt 293.263 Arbeitslose. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote im Juli bei 4,2 Prozent und es gab 24.070 (8,9 Prozent) Arbeitslose weniger.
„Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass sich der Arbeitsmarkt von selbst erholt. Der ausgebliebene Frühlingseffekt hat das in diesem Jahr klar gezeigt. Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, weitere Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft zu ergreifen, bevor sich die Lage im Herbst weiter verschärft“, so die Ministerin. „Hierzu zähle ich auch eine grundlegende Reform des Sozialstaats. Angesichts der Herausforderungen in den Sozialsystemen bei stetig steigenden Lohnnebenkosten müssen wir über grundlegende Reformen im Sozialbereich nachdenken. Die Kosten eilen uns davon, Arbeit ist zu teuer geworden. Wenn wir den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder attraktiv machen wollen, muss sich Arbeit wieder lohnen – für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber. Dafür dürfen die Lohnnebenkosten nicht nur nicht weiter steigen, sondern müssen gesenkt werden.“
Im Juli 2025 sank die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit leicht und lag bei 75.680. Gegenüber dem Vormonat waren dies 88 beziehungsweise minus 0,1 Prozent ausgeschriebene Stellen weniger. Im Vorjahresvergleich waren 8.533 (minus 10,1 Prozent) Stellen weniger ausgeschrieben. Hoffmeister-Kraut: „Viele Unternehmen sehen derzeit weder klare strukturelle Impulse noch eine dauerhafte konjunkturelle Erholung. In Baden-Württemberg werden deshalb von den Unternehmen Investitionen häufig zurückgestellt und damit verbunden auf Neueinstellungen verzichtet, vermehrt kommt es sogar zu Personalabbau. Der Arbeitsmarkt gerät dadurch weiter unter Druck.“
Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren lag im Juli 2025 bei 25.475. Im Vergleich zum Juni 2025 ist die Jugendarbeitslosigkeit um 1.857 Personen beziehungsweise 7,9 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Jugendarbeitslosigkeit somit um 6,6 Prozent höher. Die aktuelle Jugendarbeitslosenquote betrug im Juli 3,7 Prozent. Im Vorjahr lag sie noch bei 3,4 Prozent.
„Der Juli markiert traditionell den Beginn der Sommerpause und das Ende vieler schulischer sowie beruflicher Ausbildungen. Der dadurch bedingte Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit ist saisonal üblich und dürfte sich im August noch verstärken. Der Vorjahresvergleich zeigt jedoch, dass es jungen Menschen zunehmend schwerfällt, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, betonte Hoffmeister-Kraut.