Bund-Länder-Finanzbeziehungen

Baden-Württemberg legt Konzept zur Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen vor

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Die Landesregierung von Baden-Württemberg wird ein eigenes Konzept in die Verhandlungen zur Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen einbringen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid stellten das siebenstufige Gesamtkonzept in Berlin vor.

„Wir halten es für dringend erforderlich, bis zum Sommer 2015 zu einem tragfähigen Konsens zu kommen. Deshalb ergreifen wir jetzt die Initiative“, sagte Ministerpräsident Kretschmann. „Eine Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen kann nur erfolgreich sein, wenn sie ausgewogen und fair ist. Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Konzept einen Weg aufzeigen, den alle gehen können“, so der stellvertretende Ministerpräsident Schmid.

Das Konzept basiert auf den umfangreichen Vorarbeiten und Beratungen, welche die Regierungschefinnen und Regierungschefs von Bund und Ländern, der Bundesfinanzminister sowie die Finanzministerinnen und Finanzminister der Länder im vergangenen Jahr geleistet haben. Es sieht vor, das Aufkommen des Solidaritätszuschlags in den Einkommens- und Körperschaftssteuertarif zu integrieren. „Es ist die vereinbarte, gemeinsame Linie der Länder, das Aufkommen aus dem Solidaritätszuschlag zu erhalten“, erklärte der Ministerpräsident. „Wer den Soli abschmelzen will, der muss sicherstellen, dass auf anderem Wege ausreichend Mittel auf die Länder umgeschichtet werden können.“

Im Gegenzug zur Integration des Aufkommens aus dem Solidaritätszuschlag sieht der Vorschlag von Kretschmann und Schmid vor, die Mitte der Gesellschaft um rund 2,5 Milliarden Euro jährlich zu entlasten - etwa durch den Abbau der Kalten Progression. Darüber hinaus beinhaltet das Konzept Elemente zur Entflechtung von Bundes- und Länderaufgaben, so im Bereich der Eingliederungshilfe und des Wohngelds.

Die Zinshilfen für die besonders hoch verschuldeten Länder Bremen und Saarland werden dem Konzept zufolge fortgeschrieben, die ostdeutschen Länder und Berlin werden durch Sonderbedarfszuweisungen unterstützt und der sogenannte Umsatzsteuervorwegausgleich wird bei 7,5 Prozent gedeckelt. „Bei aller Solidarität müssen aber natürlich auch die Geberländer entlastet werden“, betonte Schmid. Daher sei vorgesehen, deren Spitzenbelastung abzusenken.

Der Finanzminister wies darauf hin, dass bei einer Umsetzung des Konzepts und einem zugrunde gelegten Aufkommen aus dem Solidaritätszuschlag in Höhe von 14,4 Milliarden Euro rund 2,5 Milliarden Euro den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern zu Gute kämen. 8,2 Milliarden Euro würden an die Länder und Kommunen fließen und 3,7 Milliarden Euro an den Bund.

„Baden-Württemberg hat stets dafür geworben, dass sich für einen Kompromiss zur Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen alle Seiten bewegen müssen“, sagten Schmid und Kretschmann. „Das tun wir mit unserem Konzept.“ Dieses werde nun in die weiteren Beratungen zwischen Bund und Ländern eingebracht.

Neugestaltung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen (PDF)

Neugestaltung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen: Tabelle (PDF)

Weitere Meldungen

Strategiedialog Bauen
Strategiedialog

Drei Jahre Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“

Seit drei Jahren arbeitet der Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ (SDB) an Lösungen für mehr bezahlbaren Wohnraum, klimagerechtes Bauen und für die digitale Transformation der Bauwirtschaft.

Podcast

Löwenherz - Der Wirtschaftspodcast / Folge 3

In unserem Podcast tauchen wir gemeinsam mit starken Persönlichkeiten aus Baden-Württemberg in spannende, wirtschaftspolitische Themen ein.

Glühbirne
Förderung

Entwicklung strategischer Technologien am ZSW mit rund 3 Millionen Euro gefördert

Wirtschaftsministerium fördert die Entwicklung strategischer Technologien am ZSW mit rund 3 Millionen Euro.

Preisverleihung Allianz Industrie 4.0
Allianz Industrie 4.0

Preisverleihung des Allianz Industrie 4.0 Awards Baden-Württemberg 2025

Das zehnjährige Bestehen der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg ist gestern (5. November) im Rahmen der Veranstaltung „STARTUP THE FUTURE“ gefeiert worden.

Delegationsreise
Delegationsreise

Delegationsreise nach Bayern und ins Salzburger Land

Unter der Leitung von Staatssekretär Dr. Patrick Rapp MdL startet heute eine 30-köpfige Tourismusdelegation aus Baden-Württemberg zu einer Fachreise nach Bayern und ins Salzburger Land.

Gewinner Female Founders Cup
Startup BW

6. Start-up BW Female Founders Cup – Platz eins geht an FlareOn Biotech

Im Finale des sechsten Start-up BW Female Founders Cup am 03. November 2025 haben zehn Gründerinnen und Start-ups von Frauen ihre Geschäftsideen vor einer Fachjury und dem Publikum im IHK-Forum in Reutlingen präsentiert.

©Martina Berg, stock.adobe.com
Wirtschaftsrepräsentanz

Toronto wird Tor nach Kanada / Land eröffnet Wirtschaftsrepräsentanz in Kanada

Baden-Württemberg baut seine internationalen Wirtschaftsbeziehungen weiter aus und eröffnet zum 1. November 2025 eine Wirtschaftsrepräsentanz in Toronto.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit trotz saisonalem Rückgang auf hohem Niveau

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, äußert sich anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktzahlen.

hand, hands, robot, human, Michelangelo, sistine, technology, chapel, creation, cyborg, android, robotics, science, fiction, future, futuristic, robots, humanity, prosthetic, prosthesis, artificial, scifi, binary, code, blue, information, internet, intelligence, technology
UK Tech Accelerator

UK Tech Accelerator Programm der britischen Regierung wird in BW fortgesetzt

Im Oktober starten sieben ausgewählte britische Unternehmen aus dem Bereich Künstliche Intelligenz ihren Arbeitsaufenthalt in Baden-Württemberg.

Glühbirne
Smart Service

Smart Service Tour 2025: Erfolgreicher Abschluss in Freiburg

Die Smart Service Tour 2025 des Kompetenzzentrums Smart Services erreicht mit der Station in Freiburg im Breisgau ihren erfolgreichen Abschluss.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Lieferkettengesetz

Zumeldung zum geplatzten Kompromiss des EU-Lieferkettengesetzes

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus äußert sich zum geplatzten Kompromiss des EU-Lieferkettengesetztes.

Startup BW

Land plant neuen Innovationsgutschein „Mittelstand trifft Start-up“

Mit dem Innovationsgutschein „Mittelstand trifft Start-up“ unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus die gezielte Kooperation von kleinen und mittleren Unter-nehmen mit Start-ups.

Startup BW

Neue Kandidaten für Frühphasenförderung des Landes

Neun junge und innovative Unternehmen können sich ab sofort für die Aufnahme ins Frühphasenförderprogramm Start-up BW Pre-Seed des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und der L-Bank zu bewerben.

Podcast

Löwenherz - Der Wirtschaftspodcast / Folge 2

In unserem Podcast tauchen wir gemeinsam mit starken Persönlichkeiten aus Baden-Württemberg in spannende, wirtschaftspolitische Themen ein.

4 - Motoren für Europa
4 Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa: Automobilregionen fordern mehr Rückendeckung der EU bei Strukturwandel der Automobilindustrie.