Fachkräfte

Baden-Württemberg und Katalonien richten Bewerberpool ein

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Um die Arbeitsmobilität zwischen Baden-Württemberg und Katalonien zu befördern, haben das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, das Ministerium für Unternehmen und Beschäftigung Kataloniens, die Arbeitsverwaltungen der beiden Regionen sowie das Goethe Institut Barcelona einen ständigen Bewerberpool eingerichtet.

„Katalanische Fachkräfte mit guten Deutschkenntnissen und mit einem Beruf, in dem es in Baden-Württemberg einen großen Bedarf gibt, werden in diesen Bewerberpool aufgenommen“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid am 9. Dezember 2015. „Betriebe in Baden-Württemberg können so ihren Bedarf mit gut qualifiziertem Personal decken.“ Hintergrund des neuen Bewerberpools ist die immer noch hohe Arbeitslosigkeit in Katalonien. Katalonien ist deshalb bemüht, arbeitslose Menschen in Beschäftigung in Baden-Württemberg zu bringen.

Die Bewerberinnen und Bewerber des Pools absolvieren zunächst am Goethe Institut Barcelona Deutschkurse. Diese werden gemeinsam von Katalonien und Baden-Württemberg finanziert. Die erste Gruppe des Bewerberpools, die gerade einen Deutschkurs macht, hat zusammen mit dem Ministerium für Unternehmen und Beschäftigung Kataloniens und der katalanischen Arbeitsverwaltung nun Baden-Württemberg besucht. „Mit Deutsch in den Beruf“ lautete das Motto des Projekts des Goethe Instituts Barcelona, das die Gruppe nach Deutschland führte.

Marc Borneis, stellvertretender Leiter des Goethe Instituts Barcelona, unterstrich die enge Kooperation mit dem katalanischen Arbeitsministerium im Hinblick auf eine qualitativ hochwertige sprachliche und interkulturelle Vorbereitung von Fachkräften, die nach Baden-Württemberg gehen wollen: „In den vergangenen Jahren hat das Goethe Institut nachhaltige Mobilitätsprozesse zwischen Katalonien und Baden-Württemberg aktiv als Netzwerkpartner unterstützt.“

Im Rahmen des Besuchs hatten die Fachkräfte Gelegenheit, das Gelernte bei Gesprächen mit Vertretern aus Branchen und Unternehmen sowie mit weiteren Kooperationspartnern anzuwenden. Die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit hat die Kandidaten mittels eines Bewerbungscoachings fit für den Arbeitsmarkt gemacht. Die Angebote des Welcome Centers der Region Stuttgart kamen bei den katalanischen Besuchern gut an. Der Vorsitzende Direktor für Arbeitsbeziehungen und -qualität beim katalanischen Ministerium für Unternehmen und Beschäftigung, Jordi Miró i Meix, lobte die Angebote des Welcome Centers der Region Stuttgart: „Das Welcome Center Stuttgart ist eine gute Anlaufstelle für die Fachkräfte aus Katalonien, die im kommenden Jahr nach Abschluss der Deutschkurse auf dem Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg ankommen.“

Vertreter der katalanischen Arbeitsverwaltung und des katalanischen Arbeitsministeriums erhielten außerdem Gelegenheit, die Prozesse bei den im Rahmen des Abkommens zur Arbeitsmobilität beteiligten Organisationen in Baden-Württemberg kennenzulernen. So informierte sich die Delegation aus erster Hand bei der württembergischen Bäckerinnung, wie schwäbische Brezeln entstehen. Beim Elektrotechnikzentrum (ETZ) ging es darum, welche Potentiale in sogenannten Smart Homes stecken.

Bei einem Besuch in der Region Heilbronn-Franken bekamen die Besucher aus Katalonien Einblicke in die Stadt, den Maschinenbau und die Struktur des familiengeführten Mittelstandes in Baden-Württemberg. Auch das Studienangebot an der Dualen Hochschule Heilbronn (DHBW) konnten sie kennenlernen.

Auf dem Programm stand zudem eine Führung durch das Haus der Geschichte mit dem Schwerpunkt Einwanderungsland Baden-Württemberg, welche einen Einblick in die bewegte Geschichte des Bundeslandes gab.

Weitere Informationen:
Baden-Württemberg und Katalonien pflegen seit mehr als 25 Jahren freundschaftliche Beziehungen im Rahmen des Netzwerks Vier Motoren für Europa. Die Kooperationsvereinbarung zur Förderung der Arbeitsmobilität ist ein wichtiges Element der Zusammenarbeit zwischen den beiden Regionen. Ziel des Abkommens ist zum einen, die Arbeitsmobilität zum Nutzen beider Regionen und in beide Richtungen auszubauen. Zum anderen sollen die Kontakte im Bereich des Arbeitsmarktes vertieft werden. Mit dem Abkommen soll einerseits der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Katalonien, andererseits dem Fachkräftemangel in Baden-Württemberg begegnet werden. Weiterer Bestandteil der Vereinbarung ist es, das duale Bildungssystem in Katalonien zu fördern.

Die Vereinbarung kam auf Initiative des Europaausschusses des Landtags von Baden-Württemberg zustande und wurde am 29. Mai 2014 in Barcelona geschlossen. Unterstützt und mitgestaltet wird sie in Baden-Württemberg durch die Partner der Allianz für Fachkräfte Baden-Württemberg und die Welcome Center.

Den Auftakt zur intensiven Zusammenarbeit auf den Gebieten Fachkräfte, Ausbildung und Hochschule bildete der Baden-Württemberg-Tag in Barcelona im April dieses Jahres. Seither setzen alle beteiligten Akteure verschiedene Aktionen um.

Das Regionalprojekt „Mit Deutsch in den Beruf“ wird vom Goethe Institut in Brüssel in Kooperation mit dem Goethe Institut Barcelona koordiniert und umfasst berufs- und sprachorientierte Maßnahmen in Spanien, Portugal, Frankreich, Italien und Belgien, darunter Expertenreisen, Schüleraustauschprojekte, Mobilitätskampagnen, Infoveranstaltungen.

Arbeitsmobilität zwischen Baden-Württemberg und Katalonien (PDF)

Goethe Institut Barcelona

Weitere Meldungen

4 - Motoren für Europa
4 Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa: Automobilregionen fordern mehr Rückendeckung der EU bei Strukturwandel der Automobilindustrie.

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart
Frauenwirtschaftstage

21. Frauenwirtschaftstage starten

21. Frauenwirtschaftstage starten zum Thema „Zukunft gestalten: Frauen & Männer stark als Team“

Startschuss für „The Biointelligence"
S-TEC

Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut gibt Startschuss für The Biointelligence

Anlässlich des Biointelligence Summits hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, heute (7. Oktober) den Startschuss für das Projekt „The Biointelligence Engine“ gegeben.

Gruppenbild anlässlich der Touristischen Fachveranstaltung in der Landesvertretung in Berlin
Tourismus

Tourismus trifft Innovation

Unter dem Titel „Let´s talk about tourism „Tourismus trifft Innovation“ diskutierten rund 110 Gäste aus Tourismuswirtschaft, Politik, Verwaltung, Verbänden und Hochschulen in der LV Baden-Württemberg in Berlin über die Zukunft des Tourismus.

Glühbirne
Förderung

Land fördert Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing BW

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die Fortsetzung und Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg (KQCBW) mit rund 8,5 Millionen Euro.

Wirtschaftsgipfel 2025
Wirtschaftsgipfel 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg – EU 2025 setzt Impulse für die Wirtschaftspolitik Europas.

unsplash / kendall ruth
Handel

Beirat Zukunft Handel/Innenstadt schließt Tätigkeit erfolgreich ab

Seit Ende 2022 hat sich der Experten-Beirat Zukunft Handel/Innenstadt mit aktuellen Fragen des Einzelhandels und der Innenstädte in Baden-Württemberg befasst.

Glühbirne
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen September 2025

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen: Keine Erholung – Arbeitsmarkt muss durchlässiger werden und unbürokratischere Lösungen ermöglichen

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart
Frauenwirtschaftstage

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage BW 2025

Wirtschaftsministerin betont bei Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage BW 2025 positive Effekte partnerschaftlicher Teamarbeit.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Praktikumswochen

Check Dein Talent: Praktikumswochen starten im Oktober

Vom 13. bis zum 31. Oktober finden wieder die Praktikumswochen Baden-Württemberg statt. Schülerinnen und Schüler können in zahlreiche Unternehmen hineinschnuppern und ausprobieren, welche der vielen Ausbildungsberufe am besten zu ihnen passen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Bundesrat

Wirtschaftsministerin äußert sich anlässlich der Befassung im Bundesrat

Wirtschaftsministerin betont Bedeutung von Start-ups und KMU zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands

Forum Gesundheitsstandort BW 2025
Gesundheit

Forum Gesundheitsstandort

Forum Gesundheitsstandort: Präventionsallianz soll Gesundheitsvorsorge und Gesundheitskompetenz im Land verbessern.

Kassenarbeitsplatz in einem Supermarkt
Ladenöffnungsgesetz

Änderungen im Ladenöffnungsgesetz

Der Ministerrat hat heute (23. September) die Freigabe zur Anhörung im Rahmen der Änderung des Ladenöffnungsgesetzes beschlossen, um den Betrieb vollautomatisierter Verkaufsstellen klar zu regeln.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Sozialtransfersystem

ifo-Studie Sozialtransfersystem/Hoffmeister-Kraut: grundlegende Neuausrichtung nötig

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert sich zur Veröffentlichung der ifo-Studie „Konzeption eines integrierten Sozialtransfersystems“.

unsplash / kendall ruth
Arbeitsmarkt

Jobcenter werden bei Digitalisierung unterstützt / Start des Pilotprojekts

Drei kommunale Jobcenter in Baden-Württemberg führen mit Unterstützung des Wirtschafts- und Arbeitsministeriums ein innovatives Digitalisierungsprojekt durch.