Vertreterinnen und Vertreter von Ministerien und Kammern aus Myanmar informieren sich derzeit in Baden-Württemberg über das berufliche Ausbildungssystem. Guido Rebstock, Ministerialdirektor im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, begrüßte die Delegation am 9. Juni 2015 in Stuttgart.
„Unser Ausbildungsmodell ist der Garant dafür, dass wir in Deutschland eine große, breite und sehr stabile industrielle Basis und eine große Wertschöpfungstiefe in unserer Volkswirtschaft haben“, sagte er. Das gelte in Baden-Württemberg mit seinen vielen erfolgreichen Unternehmen in besonderem Maß.
Der Besuch der Delegation aus Myanmar geht zurück auf eine Reise von Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid. Im Januar 2014 war er gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft in dem südostasiatischen Land unterwegs. Neben politischen Gesprächen gab es einen Austausch mit Fachleuten aus der Wirtschaft und von Verbänden. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Beruflichen Bildung. „Für Investoren ist das Niveau der beruflichen Qualifikation eine zentrale Voraussetzung für den Markteintritt“, erklärte der Minister damals. Er sicherte zu, dass sich Baden-Württemberg im Bereich der Beruflichen Bildung in Myanmar einbringen werde.
Ministerialdirektor Rebstock wies nun darauf hin, dass das erfolgreiche berufliche Ausbildungssystem international auf großes Interesse stoße. In Ländern wie etwa Spanien, Italien, China oder die USA gebe es Bemühungen, das Konzept zu übernehmen. „Wir begrüßen das Interesse Myanmars an unserem beruflichen Ausbildungssystem sehr“, so Rebstock.
Um sich einen Einblick in das berufliche Ausbildungssystem zu verschaffen, besuchen die Vertreterinnen und Vertreter aus Myanmar während ihres Aufenthalts in Baden-Württemberg Unternehmen und deren Ausbildungszentren, außerdem Schulen, eine Hochschule sowie eine Industrie- und Handelskammer.
Für die Zukunft wünschte Ministerialdirektor Rebstock der noch jungen Republik Myanmar, vor allem aber den Menschen im Land, dass die politischen und wirtschaftlichen Reformen durch die Wahlen weiter gestärkt und konsequent fortgeführt werden. Mit Blick auf die aktuell anhaltende Flüchtlingskrise sagte er: „Ich wünsche dem Land Myanmar, das so reich an religiösen und ethnischen Gruppierungen ist, dass durch die gemeinsame Teilhabe am Fortschritt der eingeschlagene Weg für alle belohnt werden wird."