Der Mittelstands- und Handwerksbeauftragte der Landesregierung, Peter Hofelich, sieht gute Perspektiven für Handwerker im Kreis Freudenstadt. "Die Wirtschaftsregion Nordschwarzwald, zu der ja auch der Landkreis Freudenstadt gehört, stellt sich den aktuellen Zukunftsherausforderungen", sagte er am 12. März2014 auf der Jahreshauptversammlung der Kreishandwerkerschaft Freudenstadt in Dornstetten.
So wies Hofelich auf die bislang erfolgreiche Teilnahme der Region am Landeswettbewerb RegioWIN hin. Mit dem Wettbewerbsbeitrag "Nordschwarzwald 2030 - eine dynamische, attraktive und vom spezialisierten Mittelstand geprägte Wissensregion" ist die Region in die zweite Runde eingezogen. "Das ist eine Auszeichnung für den Zusammenhalt und die Zukunftsperspektiven dieser Region", so Hofelich. Die Gewinnerprojekte werden aus EFRE-Mitteln mit mindestens 100.000 Euro gefördert. Die Höchstgrenze liegt bei maximal fünf Millionen Euro pro Projekt. Die Vergabe der Mittel wird Ende 2014 entschieden.
Auch die Einrichtung eines Welcome Centers in der Region für eine bessere Willkommenskultur lobte Hofelich: "Auch in der Region Nordschwarzwald wird es ein Welcome Center geben. Außer in Pforzheim wird dieses Welcome Center auch in Freudenstadt eine Anlaufstelle haben. Neben der zentralen Lotsenfunktion für die internationalen Fachkräfte und ihre Familien sollen die Welcome Center die Unternehmen bei der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland beraten und unterstützen." Die Landesregierung unterstützt in zehn Regionen modellhaft den Aufbau von Welcome Centern für internationale Fachkräfte.
Hofelich hob daneben Zukunftschancen des Handwerks hervor. Experten gehen etwa davon aus, dass durch fachgerechtes Sanieren und moderne Gebäudetechnik bis zu 90 Prozent des Energiebedarfs eines Gebäudes eingespart werden kann. "Hier kann sich das Handwerk erfolgreich aufstellen und ist bereits eifrig dabei, beispielsweise bei der Modernisierung von Heizungsanlagen", betonte Hofelich.
Chancen sieht der Handwerksbeauftragte angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung ebenso in altersgerechten Neu- und Umbauten mit dem Ziel der Barrierefreiheit, einschließlich Anpassungen der Haustechnik. "Hier ist das Handwerk aufgerufen, entsprechende Marketingkonzepte zu entwickeln und Zukunftschancen zu generieren. So können zum Beispiel höhenverstellbare Waschbecken sowohl kleinen Kindern als auch älteren Menschen, die beispielsweise auf einen Rollstuhl angewiesen sind, die Körperpflege erleichtern."
Die Kreishandwerkerschaft Freudenstadt betreut rund 700 Mitgliedsbetriebe mit insgesamt rund 8.000 Beschäftigten. Rund 700 junge Leute befinden sich derzeit in einer Ausbildung.