Weiterbildung

Landesregierung treibt beim Fachtag „Zukunft sichern – Weiterbildung gestalten“ die Weiterbildungsoffensive voran

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Weiterbildungskongress

Den Wandel der Arbeitswelt erfolgreich zu gestalten, ist eine der zentralen Aufgaben unserer Zeit. Welche Rolle dabei das Thema lebenslanges Lernen und Weiterbildung spielen kann, haben Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Kultusstaatssekretärin Sandra Boser am 28. September 2023 beim Fachtag „Zukunft sichern - Weiterbildung gestalten“ mit Expertinnen und Experten aus dem Bildungsbereich erörtert.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte in seiner Eröffnungsrede die Schlüsselrolle der Weiterbildung für die Zukunft: „Die Kompetenzen unserer gut ausgebildeten Arbeits- und Fachkräfte sind gewissermaßen der Rohstoff, der Baden-Württemberg erfolgreich macht. Mit dem technologischen Wandel verändert sich in hohem Tempo vieles von dem, was wir können und was wir wissen müssen. Unter dem Strich heißt das: Lebenslanges Lernen wird zum Normalfall und zum integralen Bestandteil des Berufslebens. Und zwar für alle Menschen, unabhängig von Alter und Qualifizierung.“ Daher sei es wichtig, dass die erworbenen Kompetenzen stetig an die Bedürfnisse der Zeit angepasst werden, so Kretschmann, der 2021 für die Landesregierung die ressortübergreifende Weiterbildungsoffensive „WEITER.mit.BILDUNG@BW“ angestoßen hat: „Damit wir das volle Potenzial im Land nutzen können, brauchen wir ein breites Bewusstsein für das Thema und die klare Erkenntnis: Weiterbildung wird immer wichtiger.“

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut betonte: „Unsere Wirtschaft befindet sich angesichts von Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografischem Wandel in einem historischen Umbruch. Die Transformation kann nur mit gut qualifizierten Beschäftigten gelingen. Dabei ist die berufliche Weiterbildung ein zentraler Erfolgsfaktor – für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter ebenso wie für unsere Unternehmen. Wir wollen die Beschäftigten dabei unterstützen, die Veränderungen im Arbeitsleben zu bewältigen und ihr vorhandenes Potenzial nutzen. Das ist eine zentrale Aufgabe der beruflichen Weiterbildung. Darum beraten und unterstützen wir Unternehmen und Beschäftigte, setzen Impulse für Innovationen in der beruflichen Weiterbildung und machen mit unserer Kampagne ,The Chänce‘ darauf aufmerksam, welche persönlichen und beruflichen Vorteile eine Weiterbildung bringt.“

„Unsere Hochschulen sind verlässliche und innovative Partner für das lebenslange Lernen, sie punkten gleichermaßen mit wissenschaftlich zertifizierter Qualität und Anwendungsbezug. Dabei gehen sie auch auf die Bedürfnisse der Unternehmen im Land ein. Mit mehr als 1.400 Weiterbildungsangeboten sind unsere Hochschulen heute so breit aufgestellt wie nie zuvor. Das wird auf der neuen Online-Plattform www.südwissen.de sichtbar“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. Auf der Plattform sind bereits mehr als 750 Weiterbildungsangebote eingestellt. Auch ein Qualitätssiegel für Angebote der wissenschaftlichen Weiterbildung ist auf dem Weg. Zur noch besseren Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft tragen landesweit 25 „Weiterbildungslotsen“ bei. „Mit dieser Aufstellung ist unsere Initiative Hochschulweiterbildung@BW bundesweit Vorreiter“, so die Wissenschaftsministerin.

Für Kultusstaatssekretärin Sandra Boser ist Bildung die „zentrale Voraussetzung, um die tiefgreifenden Veränderungen in unserer Arbeitswelt und Gesellschaft zu verstehen und selbstbestimmt mitgestalten können“. Weiterbildung befördere zudem den gesellschaftlichen Zusammenhalt, so Boser: „Wir haben auch die Menschen im Blick, die noch nicht über genügend Kenntnisse im Lesen und Schreiben verfügen oder nicht ausreichend Deutsch sprechen. Wir sehen die Alphabetisierung und Grundbildung als wichtigen Lösungsansatz mit großem Potenzial angesichts des Fachkräftebedarfs. Nur wenn die Erwerbstätigen ausreichend lesen und schreiben können, ist eine digitale Grundbildung für sie möglich.“

Diskutiert wurde auf dem Fachtag in verschiedenen Foren und einer Talkrunde unter anderem über den Beitrag der Weiterbildung zur Fachkräftesicherung, die Perspektiven einer qualifizierten Beratung sowie innovative Weiterbildungsformate. Gleichzeitig bot der Fachtag einen Überblick darüber, was bisher mit der gemeinsamen Weiterbildungsoffensive erreicht wurde. So hat das Wirtschaftsministerium unter anderem vier zusätzliche Regionalbüros für berufliche Fortbildung eingerichtet und ein Coaching-Programm für Personalentwicklung und Weiterbildungsberatung für kleine und mittlere Betriebe auf den Weg gebracht. Darüber hinaus wurden innovative Weiterbildungsprojekte im Themenfeld „Future Skills“ sowie „BAU.weiter.BILDEN“ gestartet. Derzeit läuft eine Informations- und Werbekampagne für die berufliche Weiterbildung unter dem Motto „Weiterbildung heißt in Baden-Württemberg: THE CHÄNCE.“ Außerdem ist beim Wirtschaftsministerium die Koordinierungsstelle für die gemeinsame Weiterbildungsoffensive angesiedelt.

Das Wissenschaftsministerium unterstützt mit seinen Maßnahmen die Hochschulen des Landes dabei, ihre Weiterbildungsstrukturen zu stärken und die Weiterbildungsangebote sichtbarer zu machen: Auf der neuen Plattform „südwissen.de“ können sich Interessierte bereits zwischen mehr als 750 Weiterbildungsangeboten sämtlicher Hochschulen im Land entscheiden. Die Welt der Wissenschaft öffnet sich so auf einen Blick. Um das Matching zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu verbessern, wurde ein landesweites Netz von 25 Regional- und Fachvernetzerinnen und -vernetzern an Hochschulen aufgebaut. Sie vermitteln als „Weiterbildungslotsen“ vor Ort und überregional die Bedarfe der Unternehmen und gleichen diese mit den Angeboten der Hochschulen ab. Gleichzeitig helfen sie auch dabei, neue Angebote zu entwickeln, etwa im Bereich Digitalisierung und KI. Damit auch die Qualität der Weiterbildungsangebote an Hochschulen sichtbarer wird, hat die Evaluationsagentur Baden-Württemberg (evalag) im Auftrag des Landes ein schlankes Zertifizierungsverfahren entwickelt. Es wird im Sinne eines Qualitätssiegels für Angebote der wissenschaftlichen Weiterbildung im Land vergeben, erste Pilotverfahren zur Zertifizierung laufen bereits.

Das Kultusministerium strebt eine engere Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und den Jobcentern an, um die Grundbildung von Menschen zu verbessern, die schlecht lesen und schreiben können - denn das ist die Grundlage für einen Aufstieg zur Fachkraft. Um weitere Zielgruppen zu erreichen und einen niederschwelligen Zugang zu Beratung zu ermöglichen, hat das Kultusministerium die digitalgestützte Beratung im bundesweit einzigartigen Landesnetzwerk Weiterbildungsberatung ausgebaut. Dabei sollen künftig verstärkt flexible Beratungsformate wie Chat, Messengerdienste und Videoformate zur strategischen Fachkräftegewinnung eingesetzt werden. Für Menschen, die nicht ausreichend lesen und schreiben können, hat das Land zudem digitale Fördermodule entwickelt, damit auch sie die Chancen der Digitalisierung nutzen können. Auf der neuen Plattform DIGIalpha sind entsprechende Lehr- und Lernmaterialien bereitgestellt, damit die Lernangebote in den Grundbildungszentren und Kursen neu ausgerichtet werden können.

Weitere Informationen:

Die ressortübergreifende Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW wurde Anfang 2021 auf Initiative der Landesregierung gestartet, um Angebote zu vernetzen, die Qualifizierung von Beschäftigten zu fördern sowie Unternehmen, Hochschulen, Kammern, gemeinnützige Weiterbildungsträger und andere Bildungspartner zu unterstützen. Bis 2024 stehen dafür 40 Millionen Euro bereit. Auf der digitalen Plattform www.thechaence.com werden fortlaufend aktuelle Informationen und Angebote zum Thema Weiterbildung für Beschäftigte, Unternehmen und Bildungseinrichtungen veröffentlicht.

Weitere Meldungen

Bundesrat

Wirtschaftsministerin äußert sich im Bundesrat

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, war in der heutigen Bundesratssitzung mit gleich zwei Initiativen vertreten.

Startup Factorys
Förderung

Millionenförderung für Startup Factory in Baden-Württemberg

Das Konsortium NXTGN („Next Generation“), an dem vier Universitäten und eine Hochschule aus Baden-Württemberg mitwirken, baut eine zentrale Innovationsplattform für Gründungen im Südwesten auf.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

BW bleibt forschungsstärkstes Bundesland – FuE-Intensität bei 5,7 Prozent

Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut zeigte sich sehr erfreut darüber, dass Baden-Württemberg mit großem Abstand seine Spitzenstellung bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung weiterhin behaupten konnte.

Glühbirne
Unternehmensberatungen

Beratungen für mittelständische Unternehmen mit 1,1 Millionen Euro gefördert

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert auch in diesem Jahr Beratungen für mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Handwerk, Dienstleistung, Industrie und Handel.

Logo Frau und Beruf
Förderaufruf

Förderaufruf für die Kontaktstelle Frau und Beruf in der Region Neckar-Alb

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat heute (3. Juli) einen Förderaufruf zum Betrieb einer Kontaktstelle Frau und Beruf in der Region Neckar-Alb ab 01.01.2026 bis 31.12.2027 veröffentlicht.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen: Der Arbeitsmarkt kommt weiterhin nicht in Schwung

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, äußert sich anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktzahlen.

Delegationsreise China
Delegationsreise

Hoffmeister-Kraut mit Wirtschaftsdelegation in China

Wirtschaftsministerin informiert sich in China über intelligente und vernetzte Transportlösungen und Robotik.

Eine Roboterhand tippt auf einem Monitor aus Glas
Künstliche Intelligenz

Baden-Württemberg muss bei den AI Giga Factorys eine gewichtige Rolle spielen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich bei der Europäischen Kommission in Brüssel für den Standort Baden-Württemberg im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt und um eine Beteiligung bei den AI Giga Factorys geworben.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Mindestlohn

Zumeldung: Entscheidung der Mindestlohnkommission

Zur heutigen Entscheidung der Mindestlohnkommission äußert sich Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Brüssel

Ministerin fordert in Brüssel konkretere Schritte ein

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich heute (26. Juni) in Brüssel nachdrücklich für mehr Wettbewerbsfähigkeit in Europa eingesetzt.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Reise

Wirtschaftsstaatssekretär zu Gesprächen in Paris

Auf Einladung des französischen Botschafters für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Philippe Voiry ist Staatssekretär Dr. Patrick Rapp aktuell in Paris.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

IAW und Universität Hohenheim legen Konjunkturprognose für Baden-Württemberg vor

Das Tübinger Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) legte in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim am 25. Juni seine aktuelle Konjunkturprognose vor. Demnach zeichnet sich für das laufende Jahr eine konjunkturelle Erholung ab.

Häuserfassaden / ©Friedberg - Fotolia
Fachkongress

Fachkongress „Innenstädte und Ortszentren neu denken“

Fachkongress „Innenstädte und Ortszentren neu denken“ zeigt Wege für zukunftsfähige Innenstädte auf.

Das Logo des Projekts „Handel 2030“.

Intensivberatungen von Einzelhändlern mit weiteren 1,4 Millionen Euro gefördert

Bis Ende 2026 sollen mindestens 150 Einzelhandelsunternehmen in Baden-Württemberg von den Intensivberatungen profitieren und mit Unterstützung von branchenerfahrenen Fachberatern ihre Geschäftsmodelle modernisieren können.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Tourismus

Tourismusinfrastrukturprogramm 2026 startet

Ab sofort können Städte und Gemeinden wieder Anträge auf Förderung ihrer geplanten Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen des Tourismusinfrastrukturprogramms 2026 (TIP) stellen.